Farbige
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Farbige oder Mischlinge (Englisch: Coloureds oder mixed race) war vor allem in den Ländern Südafrika und Namibia eine Bezeichnung für Personen, die − ähnlich wie Mulatten in Mittel- und Südamerika − sowohl schwarze als auch weiße Vorfahren haben. Mit der Bezeichnung werden in Südafrika jedoch auch Inder (und indischstämmige Mischlinge) miteingeschlossen. Die Mehrheit der Farbigen spricht Afrikaans als Muttersprache.
Zu Zeiten der Apartheid galten die Farbigen den Schwarzafrikanern gegenüber als kulturell höherstehend und wurden in dieser rassistischen Gesellschaft relativ bevorzugt behandelt − was sich auch in der Siedlungspolitik niederschlug: als Ende der 50er Jahre in der namibischen Hauptstadt Windhuk die beiden Vorstädte (sogenannte Townships) Katutura (für Schwarznamibier) und Khomasdal (für Farbige) gegründet wurden, lag Khomasdal nicht nur dichter an der Stadt, sondern Farbige erhielten dort auch größere Häuser und Grundstücke. Mit dem Ende der Apartheids-Politik ist der Begriff Farbige aus der Mode gekommen; stattdessen werden im offiziellen Sprachgebrauch die genaueren Stammesbezeichnungen wie Orlam, Witbooi, Afrikaner, Baster usw. verwendet.
Heute wird der Begriff Farbige(r) auch allgemein für Menschen mit dunkler Hautfarbe verwendet, jedoch ist Farbige(r) ein rassistisch konnotierter Begriff, da mit ihm Menschen nicht-weißer Hautfarbe markiert werden und implizit als unnormale dem normalen Menschen mit weißer Hautfarbe gegenübergestellt werden könnten. Von amerikanischen Bürgerrechtlern wurde häufig darauf hingewiesen, dass Weiß ebenso − oder ebenso wenig − wie auch Schwarz eine Farbe sei, sodass der Begriff farbig eigentlich alle Menschen bezeichnen könne und darum eine Tautologie sei.
