Falkensteiner
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Die Grafen von Falkenstein (ab 1125 Grafen von Falkenstein-Neuburg) waren ein bayerisches Adelsgeschlecht, das zur Stauferzeit eines der mächtigsten Herrschergeschlechter darstellte.
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[Bearbeiten] Herrschaftsgebiet
Die Falkensteiner, die ihre ältesten Besitzungen im oberen Vilstal und im Inntal im Süden des heutigen Landkreises Rosenheim hatten, beherrschten in ihrer Blützeit weite Ländereien bis hinein nach Tirol, in das Mangfalltal, nach Niederösterreich und den Chiemgau. Sitze der Falkensteiner waren Falkenstein über dem Inn, Neuburg bei Vagen, Herantstein in Oberösterreich, Hartmannsberg bei Hemhof, Antwurt (heute Antwort) bei Endorf und Hernstein bei Baden in Niederösterreich. Verwaltungsorte waren u. a. Aibling und Prien.
[Bearbeiten] Geschichte
Der allodiale Besitz der Falkensteiner, auf den die Familie ihre adelige Herkunft zurückführte und der nicht durch Passivlehen erworben war, lag bei Geiselbach im oberen Vilstal. Bei den Gütern am Inn solle es sich um später erworbenen Besitz handeln, der dem ursprünglichen Inhaber entfremdet worden sei, als er nach den Ungarneinfällen verlassen war.
Durch Heirat erfolgte im Jahre 1125 die Verschmelzung mit der Weyarn-Neuburger Grafenlinie. Kurz darauf gründeten die Falkensteiner das Kloster Weyarn (1133) [1].
Als nach der Absetzung Heinrichs des Löwen die bayerische Herzogswürde dem Wittelsbacher Otto I. verliehen wurde, verbündeten sich die Falkensteiner mit den Gegnern der Wittelsbacher.
Das Geschlecht der Falkensteiner erlosch im Jahre 1272 mit Siboto IV., nachdem dessen Vater Siboto III. in einer Fehde zwischen Kaiser Friedrich und Papst Innozenz IV. alle Besitztümer verloren hatte. Nach anderen vorliegenden Quellen sollen die Neuburg-Falkensteiner erloschen sein, als Sigebothus VI. im Jahre 1272 im Bad erstochen wurde [2]
[Bearbeiten] Falkensteiner Codex
Hauptartikel: Codex Falkensteinensis
Der Codex Falkensteinensis, das älteste Urbar und Lehensverzeichnis, der 1170 auf der Falkensteiner Neuburg bei Vagen entstand, gilt als einzig erhaltenes Traditionsbuch einer weltlichen Herrschaft.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ K. Weidemann, Hof, Burg und Stadt im östlichen Oberbayern während des frühen und hohen Mittelalters. In: Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz (Hrsg.), Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern, Band 18: Miesbach, Tegernsee, Bad Tölz, Wolfratshausen, Bad Aibling. Verlag Philipp von Zabern, Mainz am Rhein 1971
- ↑ J. H. Marbach, Die Gründung des Weyarner Chorherrenstifts und die Rolle der Neuburg-Falkensteiner