Faktotum
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Ein Faktotum (von lat.: fac totum = mache alles) ist nach einer veralteten Bezeichnung jemand, der in einem Betrieb oder Haushalt verschiedenste Aufgaben hat. Eine solche Person wird heute auch „Mädchen für alles“ genannt. Das Wort an sich kann positiv eine unentbehrliche Hilfskraft bedeuten oder abwertend für eine Person stehen, die keine konkrete Aufgabe hat, sondern alle Teilaufgaben eines Berufes ein wenig beherrscht und somit nur bedingt an allen Stellen aushelfen kann.
[Bearbeiten] Historisches
Im 19. Jahrhundert war der Begriff noch positiv besetzt: „… ein Mensch, der in einem gewissen Kreis alles in allem ist, alles besorgt, von dem alles abhängt.“ (Meyers Konversationslexikon von 1888). Im 20. Jahrhundert fand jedoch eine Wandlung statt, das Faktotum war nun der ältere, mitunter etwas wunderliche Angestellte, dessen einzige Auszeichnung darin bestand, schon lange dabei zu sein, und der für keine Arbeit zu schade war. In diesem Sinne wurde und wird Faktotum vereinzelt auch für verwirrte, speziell ältere verwirrte Personen allgemein verwendet.
[Bearbeiten] Anmerkungen
Charles Bukowski wählte den Begriff Faktotum (Factotum) als Titel seines zwischen 1970 und 1974 entstandenen Buches über seine Zeit als Herumtreiber im Amerika der 1940er Jahre. Der norwegische Regisseur Bent Hamer verfilmte dieses Buch 2005 mit Matt Dillon als trinkendem, spielsüchtigem Gelegenheitsarbeiter Henry Chinaski.
