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Eurocopter Tiger

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Eurocopter Tiger
Daten & Fakten
Hersteller: Eurocopter
Typ: Kampfhubschrauber
Nutzung: militärisch

Der Eurocopter Tiger ist ein deutsch-französischer Kampfhubschrauber. Die offizielle Herstellerbezeichnung lautet EC 665. In Deutschland war er ursprünglich als Panzerabwehrhubschrauber 2 (PAH-2) bekannt, wird aber von der Bundeswehr inzwischen offiziell als UHT (Unterstützungshubschrauber Tiger) bezeichnet.


Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Beschreibung

Die selbst abdichtenden Tanks sind ebenso wie die Rotorblätter gegen MG-Beschuss unempfindlich. Der Helikopter ist in atomar, biologisch oder chemisch kontaminiertem Gebiet voll einsetzbar. Gegen elektromagnetische Impulse (EMP) ist eine Abschirmung vorhanden. Eine geringe Radarrück- und Wärmeabstrahlung sorgt für gute Stealtheigenschaften.

Auch auf der Kostenseite kann der Tiger punkten: die Kunststoffbauweise senkt aufgrund der hohen so genannten Zellenlebensdauer die regelmäßigen Wartungskosten. Im Gegensatz zur Aluminiumbauweise unterliegt das Material einer wesentlich geringeren Ermüdung.

Die Ausstattung ist auf modernstem Stand:

[Bearbeiten] Geschichte

1984 stellten die deutsche und die französische Regierung einen Anforderungskatalog für einen modernen Mehrzweck-Kampfhelikopter zusammen. Ein Joint-Venture bestehend aus der französischen Aerospatiale und der deutschen MBB wurde später als Hersteller der Wahl festgelegt.

Wegen hoher Kosten wurde das Programm 1986 zunächst abgebrochen, aber 1987 dennoch weitergeführt.

Im November 1989 erhielt das Konsortium den Auftrag zum Bau von fünf Prototypen. Drei sollten unbewaffnete Testplattformen werden, und je einer der beiden Übrigen in der deutschen Antipanzer-Version und der französischen Eskorthelikopter- und Feuerunterstützungs-Variante ausgerüstet werden.

Nach Fall der Mauer wurde das deutsche Konzept des reinen Panzerabwehrhubschraubers (PAH 2) überarbeitet und mündete in einer Mehrzweckversion (UHT), die sowohl die Aufgaben der Panzerabwehr und der Eskort- bzw. Feuerunterstützungs-Variante vereint. Der erste Prototyp flog im April 1991. Als die Helikopter-Sparten von Aerospatiale und MBB 1992 in der Eurocopter Group aufgingen, wurde auch das Tiger-Programm in den neuen Konzern eingebracht. Der erste große öffentliche Auftritt des neuen Helikopters fand in dem 1995 produzierten James Bond-Film GoldenEye statt, in dem der Diebstahl eines Prototyps ein wichtiger Punkt der Handlung war.

Die Serienproduktion des Tigers begann im März 2002. Der Erstflug eines in Serie gefertigten Tiger HAP für die französische Armee fand im März 2003 statt. Die Endauslieferung der ersten von 80 von Frankreich bestellten Helikoptern begann im September 2003.

Ende 2003 wurde auch mit der Auslieferung des ersten, deutschen UH-Tiger an das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung (BWB) begonnen, wo er diverse Tests durchlief. 2005 wurden erste deutsche Serien-Tiger an die deutsch-französische Flugschule in Le Luc überführt, wo sie der Pilotenausbildung dienen. Ab 2007 kommt es voraussichtlich zur Auslieferung der Hubschrauber in die Kampfhubschrauberregimenter in Fritzlar und später Roth. Der Tiger soll den deutschen PAH-1 zum größten Teil ersetzen. Die Vorteile des Tigers gegenüber dem PAH-1 liegen vor allem in der besseren und flexibleren Bewaffnung, hohe Wendigkeit und Schnelligkeit, moderne Technik und der Verwendung moderner Verbundwerkstoffe, die höhere Crashsicherheit bei geringerem Gewicht gewährleisten.

Eurocopter platziert die EC 665 als Konkurrenz zu Boeings AH-64 Apache. Eurocopter erlitt hier jedoch Anfangs einen herben Rückschlag, als sich Großbritannien bei einem Großauftrag über 67 Kampfhubschrauber gegen den Tiger und für den Apache entschied. Im Dezember 2001 konnte Eurocopter jedoch mit der australischen Regierung einen Vertrag über die Lieferung von 22 als Aufklärer konfigurierten Tiger ARH abschließen. Die ersten Tiger ARH wurden bei Ende 2004 an ihren Kunden geliefert.

Im September 2003 wählte Spanien eine Variante der HAD-Version für den Dienst in der spanischen Armee aus. Die 24 bestellten Helikopter dieses Typs werden mit Trigat- und Mistral-Raketen bewaffnet werden. Des Weiteren werden sie mit verbesserten MTR-390-Turbinen ausgerüstet und mehr Nutzlast tragen können. Die Auslieferung soll etwa 2010-2014 erfolgen.

[Bearbeiten] Versionen

Anders als in praktisch allen derzeit weltweit angebotenen Kampfhubschraubern sitzt der Pilot im Tiger auf dem Vordersitz und der Bordschütze hinten. Um die Sicht für den hinten sitzenden Schützen zu verbessern, sind die Sitze höhenversetzt hintereinander angeordnet.

[Bearbeiten] Tiger HAP

Der Tiger HAP/HCP (Hélicoptère d'appui et protection bzw. Helicopter for Close Protection) ist ein mittelschwerer Luft-Luft- und Feuerunterstützungshelikopter, der für die französische Armee gebaut wird.

Er besitzt einen schwenkbaren Turm mit einer 30-mm-Maschinenkanone unter der Nase. An den seitlichen Pylonen hat er Behälter für ungelenkte Raketen und Mistral-Luft-Luft-Raketen.

[Bearbeiten] UH Tiger

Tiger UHT auf der ILA 2006
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Tiger UHT auf der ILA 2006

Der UHT Unterstützungshubschrauber Tiger ist ein mittelschwerer Mehrzweck-Feuerunterstützungshelikopter für die Deutsche Bundeswehr.

Er kann HOT3-Antipanzer-Raketen und den in trilateralen Anstrengungen entwickelten Lenkflugkörper Trigat-LR (Bundeswehrbezeichnung "PARS 3 LR (PanzerAbwehrRaketenSystem 3 LongRange))" sowie ungelenkte Raketen tragen. Für den Luftkampf werden FIM-92 Stinger-Raketen mitgeführt. Anders als die HAP-Version hat er keinen integrierten Geschützturm, statt dessen können Geschützbehälter (mit 12,7mm MGs) an den Stummelflügeln montiert werden. Der augenfälligste Unterschied zwischen UHT und HAP ist das mastmontierte Sichtgerät (tonnenförmiger Aufbau über dem Rotor). Dort sind das Ortungsgerät für die HOT3-Panzerabwehrraketen sowie Beobachtungs- und Zielerfassungseinrichtungen untergebracht. Das Mastvisier ermöglicht dadurch auch eine Beobachtung des Feinds aus der Deckung heraus. Er besitzt außerdem eine PSU (Pilot Sight Unit) an der Rumpfspitze.

Dem Selbstschutz dienen Warngeräte zur Entdeckung feindlicher Zielpeilungen mit Laser oder Radar und zugehörige Starter für Gegenmaßnahmen. Bei einem Teil der Deutschen UHT-Tiger denkt man nach, die sich zur Zeit in der Erprobung befindliche Maschinenkanone RMK 30 nachzurüsten; wobei die Finanzierung nicht geklärt ist.

[Bearbeiten] Tiger ARH

Der Tiger ARH (Armed Reconnaissance Helicopter) ist die Version für die australische Armee. Gegenüber dem Tiger HAP verfügt er über leistungsgesteigerte MTR-390-Triebwerke und einen Laserzielbezeichner, der ihm ermöglicht, die Hellfire II-Rakete abzufeuern.

[Bearbeiten] Tiger HAD

Der Tiger HAD (Hélicoptère d’Appui et Destruction / Helicoptero d’Apoyo y Destrucción) ist im Wesentlichen identisch mit der HAP-Version. Er kann darüber hinaus wie die deutsche UHT-Version mit PARS 3 LR Lenkflugkörpern (international als Trigat bezeichnet) ausgerüstet werden, verfügt aber über leistungsgesteigerte MTR-390-Triebwerke, einen verbesserten ballistischen Schutz und ein anderes Waffensystemkonzept u.a. die 30-mm-Maschinenkanone am Kinnturm. Im Juni 2006 entschied sich Spanien gegen den PARS 3 LR Lenkflugkörper und für die israelische Rakete Spike-ER als Primärbewaffnung. Diese Variante wird an die spanische Armee ausgeliefert werden. Aufgrund der Entwicklung der HAD-Version entschied sich Frankreich auf die geplante HAC-Version zu verzichten und stattdessen die HAD-Version zu beschaffen.

[Bearbeiten] Nutzer und Preis

auf der ILA 2006 in Berlin
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auf der ILA 2006 in Berlin

Folgende Länder besitzen den Tiger oder planen den Erwerb:

  • Deutschland Deutschland: 80 der UHT-Version (die Beschaffung des 2. Loses zunächst verschoben)
  • Frankreich Frankreich: 80, davon 40 der Kampfunterstützungs-HAP-Version, 40 in der HAD-Version (HAC-Version wird nicht verwirklicht)
  • Spanien Spanien: 24 der HAD-Version
  • Australien Australien: 22 der ARH-Version.
  • Saudi-Arabien Saudi-Arabien: 12 der HAD-Version (wahrscheinlich HAD, jedoch bisher nicht genau bekannt)
  • Türkei Türkei: 18 der HAD-Version

Der Systempreis (Hubschrauber, Bewaffnung, Support) ist sowohl stückzahl- als auch versionsbedingt. 2002 wurde Spanien ein Angebot bezüglich 20/28 Hubschrauber unterbreitet.

  • Tiger HAP 35/39 Mio. Dollar
  • Tiger ARH 36 Mio. Dollar
  • Tiger HAD 44/48 Mio. Dollar
  • UH Tiger 38/43 Mio. Dollar
  • (Vergleich Apache Longbow 48/52 Mio. Dollar).
Eurocopter Tiger
Tiger ARH der australischen Armee
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Tiger ARH der australischen Armee
Beschreibung
Besatzung 2 (Pilot + Kommandant)
Abmessungen
Länge über Rotoren 15,80 m
Rumpflänge 14,08 m
Höhe 3,83 m (HAP/HCP)
5,20 m (HAC/UHT)
Breite 2,4 Meter (4,5 Meter mit Außenlastträgern)
Hauptrotordurchmesser 13,00 m
Heckrotordurchmesser 2,70 m
Gewichte
Leer 3.060 kg
Interner Treibstoff 1.800 l
Maximal beim Start ca. 6.000 kg
Zuladung HAP/HCP (Dachvisier) 1.800 kg
HAC/ UHT (Mastvisier) 1.650 kg
Antrieb
Triebwerke 2 x Rolls-Royce / Turboméca / MTU MTR 390 Turbowellenturbine
(Start-)Leistung 2 x 958 kW (1285 shp [shaft horse power])
Flugleistungen
Höchstgeschwindigkeit 290 km/h (ohne Bewaffnung und Mastvisier 315 km/h)
Schnelle Reisegeschwindigkeit HAP/HCP (Dachvisier) 280 km/h
HAC/UHT (Mastvisier) 260 km/h
Kampfreichweite bis 800 km
Einsatzdauer 3,1 Stunden
Überführungsreichweite 1.300 km
Dienstgipfelhöhe 4.000 m
Steigrate 10,7 m/s
Bewaffnung
Geschütze 1 x 30 mm GIAT AM-30781 Maschinenkanone mit 150-450 Schuss in Kinnturm (HAP, HAD, ARH)
1 x 12,7 mm (UHT) oder 20 mm Maschinenkanone (HAP) in Behälter
gelenkte Raketen (Missiles) 8 x PARS 3 LR (siehe Trigat-LR) und/oder HOT3 (UHT) bzw. Hellfire II (ARH) bzw. Spike-ER (HAD) Panzerabwehr-Lfk an den Innenpylonen
4 x Stinger Luft-Luft-Raketen (UHT, ARH) an den Außenpylonen
4 x Mistral Luft-Luft-Raketen (HAP, HAD) an den Außenpylonen
ungelenkte Raketen (Rockets) 2 Behälter mit je 19 x 70 mm ungelenkten Raketen SNEB (UHT, HAD) bzw. Hydra (ARH) an den Innenpylonen
2 Behälter mit je 22 x 68 mm ungelenkten Raketen SNEB (HAP) an den Innenpylonen
2 Behältern mit 7 x 70 mm ungelenkten Raketen SNEB (HAD) bzw. (ARH) Hydra an den Außenpylonen
2 Behälter mit 12 x 68 mm ungelenkten Raketen SNEB (HAP) an den Außenpylonen

[Bearbeiten] Weblinks

Commons: Eurocopter Tiger – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

[Bearbeiten] Siehe auch

THIS WEB:

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