Engelberger Aa
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Die Engelberger Aa (schwyzerdytsch Aa: Ache, Fluss, Bach) ist ein etwa 50 km langer Gebirgsfluss in den beiden Zentralschweizer Halbkantonen von Unterwalden. Er gibt dem Engelbergertal seinen Namen.
Er entspringt westlich vom Surenenpass (2291 m) im Kanton Uri. Sein Oberlauf liegt aber großteils im Kanton Obwalden nördlich des Gebirgsstocks Titlis, von dem ihm das meiste Wasser zufliesst. Bei Engelberg dreht der Fluss von westlicher Richtung nach Norden, fliesst ab Wolfenschiessen etwa 15 km durch den Kanton Nidwalden und mündet bei Buochs in 434 m Meereshöhe in den Vierwaldstättersee.
Das weite Hochtal bei Engelberg (1015 m) geht auf die Verlandung eines ausgedehnten Stausees zurück, der am Ende der Eiszeit durch einen gewaltigen Bergsturz des Titlis entstand und später durch Schotter und Sande aufgefüllt wurde. Einen Rest davon stellt der Eugenisee dar. Unterhalb dieses Gebirgssees stürzt der Bach in den sogenannten Aatobel, wo die steile Geländestufe bis heute heftiger Erosion und vereinzelten Erdrutschen unterliegt.
Für Abenteuer-Urlauber dient der wild-romantische Ober- und Mittellauf der Aa als Revier für Canyoning und River-Rafting. Eines der kurzen, steilen Seitentäler endet direkt unter einer Felswand und wird Ende der Welt genannt.
Im August 2005 verursachte die Engelberger Aa nach tagelangen Regenfällen massive Überschwemmungen des Talbodens bei Engelberg und erforderte umfangreiche Evakuierungen. Die Hauptstraße des Tals und die Bahntrasse wurden schwer beschädigt und blieben längere Zeit unterbrochen, sodass der bekannte Urlaubsort für zwei Wochen nur auf dem Luftweg erreichbar war. Auch einige Erdrutsche traten auf, und beim Ausgleichsbecken des Elektrizitätswerks von Obermatt drohte ein Dammbruch. Das Hochwasser von 2005 war das stärkste seit etwa 100 Jahren und überflutete etwa 500 Hektar Land.