Emmy Göring
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Emmy Göring (* 24. März 1893 in Hamburg, † 8. Juni 1973 in München, geborene Emma Johanna Henny Sonnemann) war eine deutsche Schauspielerin und 2. Ehefrau von Hermann Göring.
Emmy wuchs als jüngstes von fünf Kindern eines wohlhabenden Fabrikantenehepaares auf und genoss die Ausbildung zur Schauspielerin bei Leopold Jessner in Hamburg. Ab 1910 folgten Engagements in Hamburg, München, Wien, Stuttgart und Weimar.
1916 heiratete sie den Schauspielkollegen Karl Köstlin; die Ehe wurde jedoch nach wenigen Jahren geschieden. 1934 machte sie die Bekanntschaft des damaligen preußischen Innenministers Hermann Göring, der ihr im Herbst 1934 den Titel einer preußischen Staatsschauspielerin verlieh und ihr ein Engagement am Berliner Staatstheater verschaffte. Als Minna von Barnhelm nahm sie 1935 Abschied vom Berliner Staatstheater. Mit großem Pomp wurde am 10. April 1935 die Hochzeit von Hermann und Emmy Göring gefeiert. Selbst die Geburt der Tochter Edda am 2. Juni 1938 wurde propagandistisch in Szene gesetzt. Sie pflegte sich mit „Hohe Frau“ anreden zu lassen und führte mit ihrem Mann auf dem Anwesen Carinhall in der Schorfheide ein Leben im Stil einer aristokratischen Familie. Als die Opernsängerin Helene von Weinmann es nach der Hochzeit wagte, sich über ihre ehemalige, eitle Kollegin abfällig zu äußern: „Diese Angeberin. Ich kannte sie schon, als sie noch nicht die Hohe Dame war und für zwei Mark Fünfzig und eine Tasse Kaffee zu haben war“., wurde sie misshandelt, inhaftiert und erst 1943 schwer krank entlassen.
Emmy Göring fungierte, weil Hitler unverheiratet war, als erste Dame des Dritten Reiches; nur Magda Goebbels machte ihr oft den „Titel“ streitig. Sie selbst spielte in der Politik keine bedeutende Rolle.
Nach dem Kriegsende wurde sie zusammen mit Edda von den Amerikanern festgenommen und 1948 vor der Spruchkammer Garmisch-Partenkirchen als aktive Nationalsozialistin eingestuft und zu 30% Vermögenseinzug, 1 Jahr Arbeitslager und 5 Jahren Auftrittsverbot verurteilt. Zu ihren Gunsten sagte auch Gustaf Gründgens aus. Während ihrer Zeit in verschiedenen Internierungslagern litt Emmy an Ischias und war nahezu konstant auf Bettruhe angewiesen. Außerdem hatte sie fortlaufend Ärger mit der Lagerleitung, da sie immer wieder ein Bild ihres Mannes aufstellte.
Nach längerer Krankheit starb sie 80-jährig in einem Münchner Krankenhaus.
1967 hatte sie noch das Buch An der Seite meines Mannes veröffentlicht.
[Bearbeiten] Literatur
- Anna Maria Sigmund: Die Frauen der Nazis. Wilhelm Heyne Verlag München. 7. Auflage 2000.
[Bearbeiten] Weblink
- Literatur von und über Emmy Göring im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
---|---|
NAME | Göring, Emmy |
ALTERNATIVNAMEN | Sonnemann, Emmy |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Schauspielerin |
GEBURTSDATUM | 24. März 1893 |
GEBURTSORT | Hamburg |
STERBEDATUM | 8. Juni 1973 |
STERBEORT | München |