Emil und die Detektive
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Emil und die Detektive ist ein Kinderbuch von Erich Kästner.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Der 1928 erschienene Roman handelt von dem zwölfjährigen Jungen Emil Tischbein, der während einer Reise zu Berliner Verwandten in der Eisenbahn bestohlen wird. Emil verfolgt den Dieb, Herrn Grundeis, quer durch Berlin, um sein Geld zurückzubekommen. Dabei kommen ihm andere Kinder zu Hilfe. Gemeinsam erwischen sie schließlich den Dieb, und Emil erhält eine Belohnung, da er einen Verbrecher gestellt hat, der nicht nur ein Dieb, sondern auch ein gesuchter Bankräuber war.
In dem Buch werden Humor, Abenteuer und Milieuschilderung von Kästner bunt gemischt. Es gelang ihm dabei, eine spannende und doch tiefsinnige Geschichte zu erzählen, deren neuartiger Ton die Kinderliteratur anregte. Zuvor waren Bücher für Kinder fast durchgehend märchenhaft, moralisierend oder beides zugleich.
[Bearbeiten] Entstehungsgeschichte
Erich Kästner wurde von der Verlegerin der Weltbühne, Edith Jacobsohn, angeregt, für den Berliner Kinderbuchverlag Williams & Co. ein Buch zu schreiben. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Kästner Gedichte veröffentlicht (Herz auf Taille, 1928) und als Redakteur bei Tageszeitungen gearbeitet, Kritiken und Feuilletons verfasst. Innerhalb weniger Wochen entstand die Geschichte von Emil, dem Jungen, der erfolgreich einen Dieb durch Berlin verfolgt.
Kästner, der selbst mit Vornamen Emil Erich hieß, ließ sich bei den Figuren Emils und seiner Mutter von seiner Autobiograhie inspirieren. Namentlich taucht der erwachsene Kästner in der Handlung auf - in seinem realen Beruf als Zeitungsjournalist. Für die Geschichte griff Kästner auf ein Erlebnis aus seiner Kindheit in Dresden zurück: Dort verfolgte und stellte er eine Betrügerin, die seine Mutter, eine Friseurin, geschädigt hatte. Bei einem Bankeinbruch, der in dem Buch erwähnt wird, handelt es sich vermutlich um den Diskonto-Einbruch der Brüder Sass.
Die Illustrationen stammen von Walter Trier. Das Buch erschien im Herbst 1929 und wurde ein großer Erfolg. Fünf Jahre später wurde es von den Nazis in der Folge der Bücherverbrennungen geächtet.
Eine Fortsetzung verfasste Kästner 1934 unter dem Titel Emil und die drei Zwillinge.
[Bearbeiten] Als Buch
Beim Dressler Verlag; 172 Seiten, in der 145. Aufl. (2006). ISBN 3791530127
Auch als Hörbuch, CD
[Bearbeiten] Adaptionen
[Bearbeiten] Verfilmungen
- 1931 Emil und die Detektive (1931), Regie: Gerhard Lamprecht
- 1935 Emil und die Detektive, Großbritannien, Regie: Milton Rosmer
- 1950 Argentinien, Regie: Antonio Momplet
- 1954 Emil und die Detektive (1954), Regie: Robert Adolf Stemmle
- 1956 Japan, Regie: Mitsuo Wakasugi
- 1958 Brasilien, Regie: Alberto Pieralisi
- 1964 Emil und die Detektive, USA, Regie: Peter Tewksbury
- 1973 Emil und die Detektive (1973), Regie: Werner Jacobs
- 2001 Emil und die Detektive (2001), Regie: Franziska Buch
[Bearbeiten] Bühnenfassungen
Kästner richtete den Roman 1930 für Theateraufführungen ein. Das Stück ist nach wie vor häufig zu sehen, namentlich im Kinder- und Jugendtheater. Beispiele hierfür sind die Freilichttheateraufführungen in Hamm-Heessen (2005), Reutlingen (2003) oder Sigmaringendorf (2001).
[Bearbeiten] Vertonungen
Am 12. November 2001 wurde in Berlin im Theater am Potsdamer Platz das Musical "Emil und die Detektive" (Musik: Marc Schubring, Text: Wolfgang Adenberg) uraufgeführt.
Am 6. Oktober 2006 hatte es in der Geburtsstadt des Dichters, an der Staatsoperette Dresden, Premiere. In den Hauptrollen: Kinder aus Dresden.
[Bearbeiten] Weblinks
- [1] Eine Seite über "Emil und die Detektive" von der Zentral-und Landesbibliothek Berlin