Emil Artin
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Emil Artin (* 3. März 1898 in Wien; † 20. Dezember 1962 in Hamburg) war ein österreichischer Mathematiker.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Leben
Emil Artin war der Sohn des gleichnamigen Kunsthändlers und der Opernsängerin Emma Laura-Artin. Der junge Emil wuchs in der Stadt Reichenberg (heute Liberec) in Böhmen auf, wo man seinerzeit fast ausnahmslos deutsch sprach. Er beendete seine Schulzeit 1916 und wurde ein Jahr später zur österreichischen Armee eingezogen, nachdem er ein Semester an der Universität Wien Mathematik studiert hatte. Nach Ende des Ersten Weltkrieges ging er an die Universität Leipzig, wo er unter anderem bei Gustav Herglotz studierte und 1921 auch promovierte. 1923 habilitierte sich Artin an der Universität Hamburg mit dem Thema Quadratische Körper im Gebiete der höheren Kongruenzen und wurde dort Privatdozent. 1929 heiratete er seine Kommilitonin Natalie Jasny. 1937 verließ er Deutschland, da er seine jüdische Frau nicht verlassen wollte. Artin ging in die USA. Er war 1938 bis 1946 in Bloomington (Indiana) an der Indiana University und zwischen 1946 und 1958 an der Universität Princeton. 1958 kehrte er nach Deutschland zurück, wo er in Hamburg bis an sein Lebensende arbeitete.
[Bearbeiten] Arbeiten
Er arbeitete vor allem auf dem Gebiet der Algebra und Zahlentheorie. Nach ihm wurde das artinsche Reziprozitätsgesetz (das alle seit Gauß entwickelten Reziprozitätsgesetze einschloss) und die artinschen Ringe benannt. Auch schuf er Beiträge zur Feldtheorie.
Er hatte unter anderem großen Anteil an der Weiterentwicklung der Klassenkörpertheorie. Er löste 1927 das 17. Hilbertsche Problem in seiner Arbeit Über die Zerlegung definiter Funktionen in Quadrate.
Arbeiten von Artin legten die Basis für die heutige Entwicklung der Arithmetischen Geometrie.
[Bearbeiten] Werke (Auswahl)
- Quadratische Körper im Gebiete der höheren Kongruenzen. 1921 (Doktorarbeit)
- Galois theory. (1942)
- Rings with minimum condition (1948) gemeinsam mit C. J. Nesbitt (einem Mitarbeiter von Richard Brauer und R. M. Thrall
- Geometric algebra. (1957)
- Class field theory (1961) gemeinsam mit J. T. Tate
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Emil Artin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- http://www-groups.dcs.st-and.ac.uk/~history/Mathematicians/Artin.html
- http://www.genealogy.math.ndsu.nodak.edu/html/id.phtml?id=7690
- Foto in der Oberwolfach Photo Collection
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Artin, Emil |
| KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Mathematiker |
| GEBURTSDATUM | 3. März 1898 |
| GEBURTSORT | Wien |
| STERBEDATUM | 20. Dezember 1962 |
| STERBEORT | Hamburg |
