Eklipse (Virologie)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Unter einer Eklipse versteht man in der Virologie ein Stadium der Virusreplikation.
Kurz nach der Infektion einer Wirtszelle liegt ein Virus nicht mehr in seiner infektiösen, partikulären Form (Virion) vor, da die virale Nukleinsäure vom Kapsid und gegebenenfalls der Virushülle getrennt wurde. Die Freisetzung der Nukleinsäure ist notwendig, damit virale Proteine hergestellt oder (bei Retroviren und temperenten Phagen) die Nukleinsäure in das Genom der Zelle integriert werden kann.
Die Eklipse ist daher definiert als das Stadium zwischen der Freisetzung des viralen Genoms nach Infektion und dem Beginn des Zusammenbaus neuer Viruspartikel. Während der Eklipse können keine infektiösen Viruspartikel in der Zelle nachgewiesen werden. Dieser Effekt wurde erstmals in den 1950er Jahren bei Bakteriophagen entdeckt und beschrieben.