Eirene (Mythologie)
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Eirene ist in der griechischen Mythologie eine der (meist) drei Horen und somit als Tochter von Zeus und Themis eine Schwester von Eunomia und Dike.
Sie gilt als Personifikation des Friedens und entspricht in der römischen Mythologie der Pax. Mit ihrer Abstammung wird somit zum Ausdruck gebracht, dass der Frieden seinen Ursprung in entsprechender Macht (Zeus) bei gerechten Gesetzen (Themis) findet. Mit der Beiordnung ihrer Schwestern Dike (als Personifikation von "Recht" und "Gerechtigkeit") sowie Eunomia als der Verkörperung der "gesetzlichen Ordnung" wird die Bedeutung von "Gesetz" und "Ordnung" für den Bestand des Friedens unterstrichen.
Gezeigt wird sie als junge Frau mit dem kindlichen Plutos und einem Füllhorn auf dem Arm, was die segensbringende Wirkung des Friedens symbolisieren soll. Weitere Attribute von ihr sind ein stumpfer Speer, der auf ihre eigene Gefährdung in kriegerischen Zeiten hinweisen mag, bzw. ein Palmen- oder Ölzweig und Ähren. Zu den berühmtesten Darstellungen gehörte die sog. Eirene des griechischen Bildhauers Kephisodotos, die in zahlreichen römischen Marmorkopien überliefert ist. Eine klassizistische Darstellung Eirenes findet sich im Treppenhaus des Stadtpalais Liechtenstein (I. Bezirk, Wien), von Giovanni Giuliani (1705).
Die im Jahre 1793 von Johann Gottfried Schadow gefertigte Quadriga auf dem Brandenburger Tor wurde zunächst mit der geflügelten Friedensgöttin Eirene besetzt. Nach der Rückkehr der im Zuge der napoleonischen Kriege aus Berlin geraubten Quadriga wurde die Friedensgöttin Eirene zur Siegesgöttin Victoria umgedeutet.