Einkommensteuer (Österreich)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Einkommensteuer ist eine Steuer, die auf das Einkommen natürlicher Personen erhoben wird.
Das österreichische Einkommensteuerrecht kennt sieben Einkunftsarten:
- Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft
- Einkünfte aus selbständiger Arbeit
- Einkünfte aus Gewerbebetrieb
- Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit
- Einkünfte aus Kapitalvermögen
- Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung
- Sonstige Einkünfte.
Historisch beruht das geltende EStG auf dem deutschen Einkommensteuergesetz, dessen Geltungsbereich 1938 auf Österreich ausgedehnt wurde. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Gesetz wiederverlautbart und in den Jahren 1967, 1972 und 1988 neu gefasst. Die derzeit gültige Version ist das Einkommensteuergesetz 1988, das am 7. Juli 1988 kundgemacht wurde, mit zahlreichen Novellen.
Seit 2005 gibt es nur noch drei Progressionsstufen mit den Grenzsteuersätzen 38,33% (für Einkommensteile zwischen 10.000 und 25.000 Euro), 43,60% (für Einkommensteile zwischen 25.000 und 51.000 Euro) sowie 50% (für Einkommensteile über 51.000 Euro jährlich).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Besonderheiten im internationalen Vergleich
Von hoher Praxisrelevanz ist die Bestimmung, dass Sonderzahlungen (das sind im wesentlichen das 13. und 14. Monatsgehalt, das in Österreich aus diesem Grund praktisch jeder Arbeitnehmer erhält) bis zum einem Sechstel der "normalen" Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit pauschal mit nur 6% besteuert werden, ohne betragliche Obergrenze. Ähnliche Bestimmungen gelten für Abfertigungen bei Beendigung eines Arbeitsverhältnisses.
Von Kapitaleinkünften werden (im Regelfall) 25% des steuerpflichtigen Ertrags als Quellensteuer (Kapitalertragsteuer) von den Banken einbehalten. Anders als in Deutschland stellt dies eine Endbesteuerung dar. Auf Antrag können Kapitaleinkünfte auch mit dem normalen Tarifsatz besteuert werden. Ausländische Kapitaleinkünfte ohne KESt-Abzug sind aufgrund einer Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs ebenfalls nur mit 25% steuerbar. Dividenden und GmbH-Ausschüttungen unterliegen unter bestimmten Voraussetzungen dem Halbsatzverfahren.
[Bearbeiten] Unterschiede zum deutschen EStG
Ein Ehegatten- oder Familiensplittung gibt es nicht mehr. Die steuerliche Unterstützung von Familien beschränkt sich auf den Alleinerzieher- bzw. Alleinverdienerabsetzbetrag.
Fahrtkosten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte sind bei einer Entfernung bis 20 km für nichtselbständig Beschäftigte im Regelfall nicht abzugsfähig, sondern werden durch einen pauschalen "Verkehrsabsetzbetrag" berücksichtigt.
Spenden an gemeinnützige Organisationen sind nur ausnahmsweise abzugsfähig.
