Dresdenska
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Die Dresdenska, russisch Дрезденска, war eine der ersten Bordellbetreiberinnen Russlands. Ihr Name und genaue Geburtsdaten sind nicht überliefert, nur ihr Herkunftsort: Dresden. Die Dresdenska eröffnete Ende des 18. Jahrhunderts bei Sankt Petersburg am Flußufer der Newa das Maison de rendez-vous, ein Bordell der gehobenen Klasse.
Gegen den Betrieb eines Bordells sprachen in Russland zu dieser Zeit die rigide Sexualmoral und das System der Leibeigenschaft, das es potentiellen Kunden ermöglichte ihre Triebe an Leibeigenen zu befriedigen. Das Maison de rendez-vous entwickelte sich dennoch zu einem begehrten erotischen Treffpunkt in der gehobenen Schicht, da die Dresdenska in ihrem Konzept nicht nur die Bedürfnisse der männlichen Klientel berücksichtigte, sondern ihr Haus ganz bewusst für Frauen und Paare öffnete. Sie stellte sogar einen Verfügungstrupp dienstbereiter Mädchen zusammen, die die interessierten Kundinnen und Kunden auswärts betreute.
Als das Treiben in ihrem Haus, in welchem bald angeblich die gesamte Hofgesellschaft verkehrte, an die Öffentlichkeit kam, wurde die Dresdenska von Zarin Elisabeth I. ausgewiesen. Im Gegenzug wurde das gesamte Bordellpersonal, einschließlich der nicht erotisch tätigen Angestellten, wie Putzkräfte und Kutscher, kollektiv in den Adelsstand erhoben.
Das Bordell der Dresdenska trug dazu bei, die damalige europäische Bordellkultur nach Russland einzuführen, indem sie den Weg für Nachfolgerinnen wie Madame Riedel freimachte.
[Bearbeiten] Quellen
- Alexander Sixtus von Reden, Josef Schweikhardt: Lust und Leidenschaft um 1900. Tosa-Verlag, Wien 2000, S. 47, ISBN 3-85492-203-5
Personendaten | |
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NAME | Dresdenska (Pseudonym) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Bordellwirtin in Russland |