Dieter Pfaff
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Dieter Pfaff (* 2. Oktober 1947 in Dortmund) ist ein deutscher Schauspieler und Regisseur.
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[Bearbeiten] Biographie
Pfaff wurde als Sohn eines Polizisten geboren. In der Schule entdeckte er seine Neigung zum Schauspiel. Bis zu seinem 35. Lebensjahr war Pfaff Theaterdramaturg, später auch Autor und Regisseur in den Theatern von Paderborn, Dortmund, Tübingen, Nürnberg, München, am Theater am Turm (TAT) in Frankfurt am Main und auch Kulturreferent in Landshut. Er zählt sich zu den damals politisch aktiven 68ern, die sich jedoch gänzlich überforderten auf der Suche nach neuen Lebensmodellen. Pfaff hält die Geschichte seiner 68er-Generation für noch völlig unaufgearbeitet - entgegen der vielen Abrechnungen und wenigen Idealisierungen seiner Zeitgenossen.
1983 erhielt er eine Professur für Schauspiel an der "Hochschule für Musik und Darstellende Kunst" in Graz, die er auch sieben Jahre lang ausübte. Parallel dazu wird er im Filmgeschäft aktiv. Beim Fernsehspiel "Rita, Rita" im Norddeutschen Rundfunk wurde er 1984 zum ersten Mal als Fernsehregisseur tätig. Mit etwa 35 Jahren erkannte er, dass er doch lieber Schauspieler als Regisseur war. An eine Schauspiel-Karriere war jedoch noch nicht zu denken. Erst durch viele Nebenrollen in Fernsehfilmen kämpfte er sich seinen Weg vom "supporting act" zu einem komplexen Charakterdarsteller in der Hauptrolle. Viel zu lange wartete er auf seine Entdeckung. Da diese ausblieb, nahm er die Sache selbst in die Hand und konzipierte für sich sehr anspruchsvolle Spielfilmcharaktere.
Zuerst entwickelte er zusammen mit Rolf Basedow eine ruhige und psychologisch versierte Hauptrolle. So wurde er mit 50 Jahren in der Krimiserie "Sperling" als gleichnamiger Kommissar bekannt, einen Charakter mit großem Feingefühl und Engagement. Damit gelang ihm endlich sein künstlerischer Durchbruch. Seitdem ist er zu einem gefragten Schauspieler geworden und oft auf Kinoleinwänden und im Fernsehen zu sehen. Pfaff wird gerühmt für sein psychologisch meisterhaftes Spiel, das er mit größter Authentizität verkörpert.
Pfaff ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt seit 1995 mit seiner Familie in Hamburg. Hier spielt auch die Serie "Der Dicke" über einen engagierten Rechtsanwalt, der seine Wirtschaftskanzlei verlässt und sich nun für die Probleme der kleinen Leute mit Gefühl und Verstand einsetzt. Sein Schauspielberuf und seine Biographie erreichen damit auch in formaler Hinsicht eine selten gesehene Übereinstimmung.
[Bearbeiten] Filme
- "Bei mir liegen Sie richtig" (1990)
- "Manta - Der Film" (1991)
- "Das Phantom - Die Jagd nach Dagobert" (1994)
- "Molls Reisen" (1994)
- "Kuppke" (1996)
- "Late Show" (1998), deutsche Komödie
- "Totalschaden" (1998)
- "Einer geht noch" (1999)
- "Ich habe nein gesagt" (1999)
- "Kaliber Deluxe" (1999)
- "Krieger und Liebhaber" (1999)
- "Nie mehr Zweite Liga" (1999)
- "Racheengel - Die Stimme aus dem Dunkeln" (1999)
- "Der tote Taucher im Wald" (2000)
- "Eine Hand voll Gras" (2000)
- "Verhängnisvolles Glück" (2000)
- "Newanas weite Reise" (2000)
- "Fremde Verwandte" (2000)
- "Goebbels und Geduldig" (2000)
- "Ein Vater zum Verlieben" (2001)
- "Die Affäre Semmeling" (2001)
- "Newenas weite Reise" (2001)
- "Die Frau die an Dr. Fabian zweifelte" (2001)
- "Im Schatten der Macht" als Hans-Dietrich Genscher (2002)
- "Silbergraue Augen" (2002)
[Bearbeiten] siehe auch
- „Der Selbsterfinder - Dieter Pfaff“: ein Porträt des Schauspielers
[Bearbeiten] Serien
- Balko (Krimiserie)
- Bruder Esel (Serie), Hauptrolle als Franziskanerpater Ludger
- Der Fahnder (Krimiserie) als Polizist "Otto Schatzschneider" in der ARD (1983-1994)
- Sperling (Krimiserie im ZDF), Hauptrolle als Kommissar
- "Sperling und das Loch in der Wand" (1995)
- "Sperling und die verlorenene Steine" (1996)
- "Sperling und der gefallene Engel" (1996)
- "Sperling und das Spiel gegen alle" (1996)
- "Sperling und der brennende Arm" (1997)
- "Sperling und der falsche Freund" (1997)
- "Sperling und die Tote aus Vilnius" (1997)
- "Sperling und das schlafende Mädchen" (1998)
- "Sperling und das große Ehrenwort" (2000)
- "Sperling und das Krokodil im Müll" (2000)
- "Sperling und das letzte Tabu" (2000)
- "Sperling und der stumme Schrei" (2001)
- "Sperling und der Mann im Abseits" (2002)
- "Sperling und die Angst vor dem Schmerz" (2003)
- "Sperling und die letzte Chance" (2003)
- "Sperling und der Fall Wachutka" (2005)
- "Sperling und die Katze in der Falle" (2005)
- Tatort (Krimiserie in der ARD)
- "Zabou" (1990) mit Götz George
- "Schatten" (2002)
- Bloch, als Psychotherapeut Dr. Maximilian Bloch
- "Schwarzer Staub" (2001)
- "Ein begrabener Hund" (2002)
- "Tausendschönchen" (2002)
- "Silbergraue Augen" (2003)
- "Ein Fleck auf der Haut" (2003)
- "Schwestern" (2004)
- "Ein krankes Herz" (2005)
- "Der Freund meiner Tochter" (2005)
- "Die Wut" (2006)
- "Der Mann im Smoking" (2006)
- Der Dicke (2005)
[Bearbeiten] Auszeichnungen
Für seine schauspielerischen Leistungen erhielt er unter anderem folgende Auszeichnungen:
- 1996 Adolf-Grimme-Preis für "Balko"
- 1997 Adolf-Grimme-Preis für "Bruder Esel" und "Sperling"
- 1999 Bayerischer Fernsehpreis für "Sperling und der brennende Arm"
- 1999 "Kulturpreis Friedrich S." für den Mut seines beruflichen Neuanfangs [1]
- 2001 Goldene Kamera
[Bearbeiten] Weblinks
- Filmographie auf Filmportal.de
- Dieter Pfaff in der Internet Movie Database
- Dieter Pfaff und Tochter Johanna in der Talkshow Johannes B. Kerner, 9. März 2005
- "Selbst Hitchcock musste kämpfen", Interview, stern, Nr. 14, 31. März 2005
- kurze Inhaltsangaben von Pfaffs Filmen
Personendaten | |
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NAME | Pfaff, Dieter |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler und Regisseur |
GEBURTSDATUM | 2. Oktober 1947 |
GEBURTSORT | Dortmund |