DI-Box
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Die DI-Box (Abkürzung für Direct Injection) ist ein in der Tontechnik verwendetes Gerät, das ein asymmetrisches Signal in ein symmetrisches Signal umwandelt.
DI-Boxen werden benötigt, wenn eine Signalquelle mit einem unsymmetrischen Ausgang (E-Gitarren, CD-Spieler) über eine symmetrische Übertragungsleitung mit einem Gerät mit einem symmetrischen Eingang verbunden werden soll. Insbesondere bei großen Leitungslängen ermöglicht symmetrische Signalführung eine wirksame Verminderung von Störsignalen. Ein weiterer Vorteil symmetrischer Leitungen ist, dass sich die Masseverbindung auftrennen lässt, um zum Beispiel Brummschleifen zu unterbrechen. Außerdem können DI-Boxen die Impedanzen von Signalquellen an diejenigen von Eingängen anpassen.
Aktive DI-Boxen können Eingangswiderstände größer 1 MΩ und Ausgangswiderständ kleiner 100 Ω haben. Die Eingangswiderstände passiver DI-Boxen liegen höchstens in der Größenordnung von 50 kΩ. DI-Boxen sind sowohl als einzelne Geräte in kleinen, schachtelförmigen Gehäusen (daher der Name „Box“) erhältlich, als auch in Rackgehäusen die dann mehrere Kanäle beinhalten.
Es wird zwischen „passiven“ und „aktiven“ DI-Boxen unterschieden. Erstere erreichen die Symmetrierung allein durch einen breitbandigen Niederfrequenzübertrager, letztere beinhalten eine aktive Verstärkerlektronik. Beides hat Vor- und Nachteile. Mit aktiven DI-Boxen lassen sich prinzipiell beliebig hohe Eingangsimpedanzen und beliebig kleine Ausgangsimpedanzen realisieren und durch eine aktive Symmetrierung vermeidet man die Nachteile von Übertragern. Diese sind in hoher Qualität recht teuer; sie sind empfindlich gegen magnetische Einstreuungen, sie erzeugen (insbesondere bei tiefen Frequenzen und höheren Pegeln) nicht vernachlässigbaren Klirrfaktor und haben (im Vergleich mit aktiver Symmetrierung) eine eingeschränkte Bandbreite. Allerdings ermöglichen Übertrager eine echte Potentialtrennung, weswegen es auch aktive DI-Boxen mit Übertragersymmetrierung gibt. Ausschließlich passive DI-Boxen benötigen eben keine Batteriespannung.
Normalerweise sollte eine DI-Box keinerlei Klangverfärbungen verursachen sondern das Signal möglichst unverfälscht übertragen. Eine Sonderstellung nehmen spezielle DI-Boxen für E-Gitarren ein. Diese enthalten ein Klangfilter, das den charakteristischen Frequenzgang von Gitarrenlautsprechern nachahmen soll. Hintergrund ist, dass Gitarrenlautsprecher wesentlich zum Klang einer Gitarre beitragen, dieser Beitrag aber fehlt, wenn das Signal nicht mit einem Mikrofon vor dem Lautsprecher abgenommen wird, sondern mit einer DI-Box vom Gitarrentonabnehmer. Diese Lösung hat Vor- und Nachteile und ist entsprechend umstritten. So lässt sich der Klang eines Verstärkers durch Auswahl und Position des Mikrofons beeinflussen und die Nachbildung des Klangs vom Lautsprecher ist nicht immer zufriedenstellend, insbesondere bei sehr hohen Wiedergabelautstärken. Andererseits vermindert jedes Mikrofon auf der Bühne weniger die Probleme mit Übersprechen und Rückkopplung. Ein weiterer Vorteil für den Tontechniker ist aber, dass durch eine DI-Box vor dem Verstärker der Pegel des Signals auf dem Mischpult unabhängig von der Lautstärke des Verstärkers auf der Bühne wird, sodass der Künstler die Lautstärke seines Verstärkers ändern kann, ohne die Lautstärke auf dem Mischpult zu ändern. Dieser Vorteil kommt aber nur in sehr großen Sälen zum tragen, in kleineren ist der Gitarrenverstärker häufig so laut, dass er nicht mehr weiter verstärkt werden muss.
Das Wort box kommt aus dem Englischen von Kiste, Schachtel.
