Deutsche Rechtschreibung im 20. Jahrhundert
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Die Deutsche Rechtschreibung im 20. Jahrhundert wurde durch die Vereinheitlichung der Rechtschreibung von 1901 festgelegt und standardisierte die deutsche Rechtschreibung des 19. Jahrhunderts. Die Regeln wurden 1901 auf der II. Orthographischen Konferenz in Berlin beschlossen und 1902 vom damaligen Bundesrat verabschiedet; Österreich-Ungarn und die Schweiz schlossen sich ebenfalls an.
Die bis Ende des 20. Jahrhunderts fortentwickelte Deutsche Rechtschreibung wurde in Westdeutschland durch den Duden seit 1955 verbindlich geregelt, der „maßgeblich in allen Zweifelsfällen“ war. Im Laufe der Zeit als übermäßig kompliziert empfundene Regelungen wurden unter anderem als Argument für die Notwendigkeit einer Rechtschreibreform angegeben, die am Ende des 20. Jahrhunderts ins Werk gesetzt wurde (siehe auch Neue deutsche Rechtschreibung, Abschnitt „Erklärtes Ziel“). Theodor Ickler betrachtete diese Probleme jedoch eher als Mängel in der Darstellung des Duden und erstellte ein eigenes Wörterbuch (siehe Literatur) als eine Alternative zum Duden und zu der Regelung der Rechtschreibreform von 1996 sowie deren Überarbeitungen von 2004 und 2006 [1].
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[Bearbeiten] Bezeichnungen
In der Literatur und der öffentlichen Diskussion hat sich die Bezeichnung alte (deutsche) Rechtschreibung weitgehend etabliert - als gegensätzlichen Begriff zur reformierten neuen (deutschen) Rechtschreibung. Von Reformgegnern wird diese Bezeichnung jedoch zum Teil abgelehnt, weil sie einerseits zur Bezeichnung der hier beschriebenen Rechtschreibung zu ungenau sei, da es andere alte deutsche Rechtschreibungen gäbe (z.B. auch vor 1901), und andererseits, weil diese Rechtschreibung auch heute noch vielfach verwendet wird (siehe z.B. Liste der Druckmedien in alter Rechtschreibung).
Daher wird von einigen Reformgegnern die Verwendung des Adjektivs „alt“ als Dysphemismus empfunden, so dass verschiedene Alternativbezeichnungen verwendet werden, die teilweise die aus Sicht der Reformkritiker wahrgenommenen Vorteile der bisherigen Rechtschreibung hervorheben sollen (z.B. „bewährte (deutsche) Rechtschreibung“, „Qualitätsschreibung“), eine weniger negativ klingende Alternative zu „alt“ verwenden („klassische (deutsche) Rechtschreibung“, „bisherige (deutsche) Rechtschreibung“) oder auch eine vermeintlich neutrale, korrekte Bezeichnung darstellen sollen („traditionelle (deutsche) Rechtschreibung“ [2]., „herkömmliche (deutsche) Rechtschreibung“).
[Bearbeiten] Regeln
Grundlage der Regeln sind die Beschlüsse der Zweiten Orthographischen Konferenz von 1901 (siehe dort).
[Bearbeiten] Weitere Entwicklung
Zur Getrennt- und Zusammenschreibung und zur Interpunktion wurden keine Regeln formuliert, diese und weitere Regelungen wurden aber in der Folgezeit „de facto“ von der Duden-Redaktion entwickelt. Die geplante, sehr weitreichende Reform der deutschen Rechtschreibung von 1944 wurde aufgrund der Kriegswirren nicht mehr umgesetzt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es in Leipzig und in Mannheim zwei Duden-Redaktionen (Ost- und West-Duden). Die Kultusminister der westdeutschen Bundesländer erklärten den (West-)Duden per Beschluss vom November 1955 in allen orthographischen Zweifelsfällen für verbindlich.
Die deutsche Rechtschreibung des 20. Jahrhunderts wurde durch die Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996 und deren Änderungen von 2004 und 2006 modifiziert und als „Neue deutsche Rechtschreibung“ bezeichnet. Die deutsche Rechtschreibung des 20. Jahrhunderts ist jedoch auch im 21. Jahrhundert noch weit verbreitet; die bis 2006 folgenden Überarbeitungen des Regelwerkes der Rechtschreibreform von 1996 näherten dieses wieder der Schreibweise des 20. Jahrhunderts an. Im Juni 2006 erschien eine neue Ausgabe des Mackensen, der die deutsche Rechtschreibung des 20. Jahrhunderts ausführlich deskriptiv darstellt.
[Bearbeiten] Literatur
- Duden, Rechtschreibung der deutschen Sprache, 20. Auflage, Dudenverlag Mannheim, 1991, 832 S., ISBN 3-411-04010-6 (letzte Ausgabe nach den Regeln des 20. Jahrhunderts).
- Theodor Ickler. Normale deutsche Rechtschreibung. Sinnvoll schreiben, trennen, Zeichen setzen. 4., erweiterte Auflage, St. Goar: Leibniz Verlag, 2004, 579 S., ISBN 3-931155-14-5.
- Lutz Mackensen. Deutsches Wörterbuch. Manuscriptum-Verlag, Juni 2006, 1264 Seiten, ISBN 3-937801-08-1.
[Bearbeiten] Verwandte Themen
[Bearbeiten] Weblinks
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