Destilliertes Wasser
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Destilliertes Wasser (auch Aquadest, von lat. aqua destillata) ist Wasser (H2O) ohne die im normalen Quellwasser und Leitungswasser vorkommenden Ionen, Spurenelemente und Verunreinigungen. In der Medizin, der Chemie und der Biologie wird es als Lösungs- und manchmal auch als Reinigungsmittel verwendet.
Destilliertes Wasser wird durch Destillation (Verdampfen und anschließende Kondensation) aus normalem Leitungswasser oder aus vorgereinigtem Wasser gewonnen. Es ist weitgehend frei von Salzen, organischen Stoffen und Mikroorganismen. Es kann aber noch geringe Mengen von leicht flüchtigen Verbindungen enthalten.
Die Destillation durch konventionelle Methoden ist wegen des hohen Energieverbrauches ein recht teures Verfahren. Durch die Verwendung von regenerativen Energien wie z. B. der Sonne ist es durch das Prinzip der solaren Destillation mittlerweile möglich, destilliertes Wasser kostengünstig herzustellen. Für den Alltagsgebrauch wird jedoch überwiegend das weniger aufwändig gereinigte demineralisierte Wasser verwendet. Dieses wird durch Ionenaustauscher gereinigt. Dieses Wasser kommt unter den Bezeichnungen destillatgleiches Wasser, VE-Wasser (voll entsalzt), Deionat, Batteriewasser oder als Bügelwasser in den Handel. In bestimmten Fällen wird zur Herstellung auch die Umkehrosmose bevorzugt, diese liefert ein ähnlich sauberes Wasser wie die Destillation.
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[Bearbeiten] Wirkung auf den Körper
Die Diskussion über die Folgen des Konsums von destilliertem Wasser entwickelt sich mehr und mehr zu einer Art Glaubenskrieg. Zwar scheint auch der langfristige Konsum von destilliertem Wasser unschädlich zu sein, da sich das getrunkene Wasser im Magen mit den Magensäften vermischt und somit nicht in mineralfreier Form auf Körperzellen trifft (Stichwort Osmoseeffekt), und auch Haut und Schleimhaut sind gut gegen osmotische Angriffe geschützt. Doch auch wenn der Körper Mineralstoffe vorwiegend aus fester Nahrung zieht, meint die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) - und mit ihr viele Wissenschaftler -, dass "die ausschließliche Verwendung von destilliertem Wasser" bei "einer einseitigen Ernährung zu einer Verarmung des Körpers mit Elektrolyten führen" kann. [1]
Wirklich gefährlich wird destilliertes Wasser dem Körper aber wohl nur, wenn es direkt ins Blut gelangt (z. B. über eine Infusion). Dann können Körperzellen wegen des Osmosevorgangs zerplatzen (Hämolyse).
[Bearbeiten] Leitfähigkeit
Ionen tragen elektrische Ladung. Positiv geladene Ionen, die sich in Richtung des negativen Pols (Kathode) bewegen nennt man Kationen, während die Träger negativer Ladungen, die sich auf den Pluspol (Anode) zubewegen, Anionen genannt werden. Für diese Bewegung muss das feste Ionengitter durch Schmelzen oder Auflösen in Wasser zerstört werden. Da destilliertes Wasser nur sehr wenige Ionen enthält, leitet es den elektrischen Strom auch nur in sehr geringem Maße.
[Bearbeiten] Mehrfach destilliertes Wasser
Wird besonders reines Wasser benötigt, so reicht eine einzelne Destillation nicht mehr aus, um die gewünschte Reinheit und Klarheit zu erzielen. Daher gibt es zweifach destilliertes (bidestilliertes) Wasser (aqua bidestillata) und dreifach destilliertes Wasser (aqua tridestillata). Aus Glasgefäßen lösen sich geringe Spuren Kieselsäure und verunreinigen das Wasser während des Destillationsvorgangs und danach. Deshalb wird mehrfach destilliertes Wasser ab dem zweiten Durchgang in Quarz- oder Platingefäßen destilliert und aufbewahrt.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ gesundheit.de: Destilliertes Wasser - gesund oder bedenklich?