Dürrschnabel
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Dürrschnabel ist ein Familienname, der vorwiegend im badischen Bietigheim und in Altensteig vorkommt.
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[Bearbeiten] Ortschaften, in denen der Name vorkommt
[Bearbeiten] Altensteig
Die Linie der Altensteiger Dürrschnabel lässt sich auf einen Wolfgang Dürrschnabel (*1635, Glaser und Bürgermeister) zurückführen.
[Bearbeiten] Baden-Baden
In Otto Flakes Buch über den Türkenlouis lässt sich folgender Textauszug finden:
"Wenn auch im Hause Neuburg nicht viel Geld zu finden war, so muss Maria Franziska doch einiges mitgebracht haben, sonst wären die achtunddreißig Zwerge, die sie sich hielt und die eine neue Note in das Baden-Badener Stadtbild fügten, unverständlich. Sie gab ihnen Namen wie Dürrschnabel und Dürrschnablin, stiftete auch gern Ehen zwischen ihnen. Markgraf Wilhelm befahl ihr, als es ihm zu arg wurde, dreißig zu entlassen."
Es ist durchaus denkbar, dass diese dreißig Zwerge in Ortschaften der Markgrafschaft ihre neue Bleibe erhielten.
[Bearbeiten] Bietigheim
Die ersten Erwähnungen des Namens Dürrschnabels in alten Pergamenten stammen in Bietigheim aus dem Jahre 1533. Dort ist in alten Gültunterlagen der katholischen Pfarrei am 6. Dezember 1533 von einem Wendel Thürschnabel (Dürrschnabel) zu lesen. Alle heute in Bietigheim wohnenden Personen mit Namen Dürrschnabel sind Nachfahren von Balthasar Dürrschnabel, der um 1650 lebte.
[Bearbeiten] Lichten
1342 wurde die Wüstung Radimirowitz an den Kontur von Lossen verkauft. Die Wüstung Radimirowitz bestand aus zwei Vorwerken. Eines der Vorwerke änderte mehrmals seinen Namen. Unter anderem hieß es Cappan, Klein Schwanewitz und 1439 nach seinem Besitzer Dürsnabil. Das zweite Vorwerk hieß Lichten-Koppen und ist das heutige Lichten.
[Bearbeiten] Neuburgweier
In Neuburgweier tritt seit 1719 eine Familie Lorenz Dirschnabel auf.
[Bearbeiten] Neumarkt
1407 Rathmann Bernhard Dorsnabil und Schöffe Hentschil Dürrschnabel
1529 Witwe Hedwig Dürrschnabel, Ehefrau des Wilbrich Dürrschnabel, schließt einen Vertrag über ein Haus.
[Bearbeiten] Radolfszell
1418 tritt in Radolfszell ein Hans Förster genannt Durreschnabel in Urkunden auf
[Bearbeiten] Wernau (Neckar)
In Wernau (Neckar) lebte Friedrich Dirschnabel (*1910 in Karlsbad, +1994 in Wernau ). Er war verheiratet mit Elisabeth Dirschnabel, geb. Kamenzin (*1913, +2005 in Wernau). Gemeinsam hatten sie fünf Kinder.
[Bearbeiten] Wappen
Es existieren zwei Wappen mit dem Namen Dürrschnabel. Beide Wappen kommen aus Schlesien und stammen von einem ausgestorbenen schlesischen Adelsgeschlecht.
[Bearbeiten] Wappenbeschreibung
Von Siebmacher und Sinapius (nach dem Scharffenb. Wappenbuche) gebrachtes Geschlecht; nach Lucae im Fürstentum Neisse.
[Bearbeiten] Wappen I
In silber ein oberhalber roter Löwe, der einen gekrümmten blauen Hecht in seinem Rachen hält.
[Bearbeiten] Wappen II
Schild von I.
- Kleinod: aufwärts gekrümmter blauer Hecht, den Kopf links gekehrt.
- Decken: rot-silbern und blau-silbern
[Bearbeiten] Bekannte Namensträger
- Willi Dürrschnabel, KSC-Spieler
[Bearbeiten] Schreibweisen des Names
Folgende Schreibweisen sind in alten Pergamenten und Kirchenbüchern zu finden:
- Thürschnabel
- Dorsnabil
- Dürsnabil
- Dirschnabel
- Dürschnabel
- Durreschnabel
[Bearbeiten] Deutung
Der Name Dürrschnabel, kommt eher selten vor und ist ein sogenannter Übername. Er setzt sich aus den zwei Teilen Dürr und Schnabel zusammen, die getrennt betrachtet werden müssen. Beide Namensteile finden sich im Mittelhochdeutschen, der Namensteil Schnabel auch im Mittelniederdeutschen als snavel.
Der Wortstamm des Namensteils Dürr ist im Mittelhochdeutschen dürre zu finden, seine Bedeutung ist dürr, trocken, mager. Auf eine Person bezogen kann man von einer hageren Person ausgehen.
Der Wortstamm des Namensteils Schnabel ist im Mittelhochdeutschen snabel zu finden, seine Bedeutung ist Schnabel. Daraus ergeben sich verschiedene Deutungsmöglichkeiten:
- Auf eine Person bezogen kann man von einer geschwätzigen Person ausgehen.
- Es kann aber auch den Träger von langen Schuhen mit aufgekrümmten Schuhspitzen bezeichnen
- Eine weitere Deutung weist auf eine enge zugespitzte Wohnstätte hin.
[Bearbeiten] Gebrüder Grimm
Bei den Gebrüdern Grimm ist im Deutschen Wörterbuch folgendes zum Namen Dürrschnabel nachzulesen:
DÜRRSCHNABEL, m. bildlich für durst. hiezwischen vergeszt nit mir einen auf gleichs zuzutrinken: ich will euch bürgen setzen, insonderheit so euch der dürrschnabel reutet. saufts gar ausz, dann halbtrinken ist betlerisch FISCHART.
[Bearbeiten] Literatur
- Otto Flake, Türkenlouis – Gemälde einer Zeit, Fischer Verlag ISBN 3-596-25788-3, Seite 60
- Ernst Heinrich Kneschke, Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon erschienen in Leipzig in 9 Bänden, Band I. (1859) bis Band IX. (1870)
- Die Siebmacherschen Wappenbücher
