Chidambaram
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Chidambaram (Tamil: சிதம்பரம், Citamparam; auch Thillai) ist eine Stadt im Distrikt Kadalur des indischen Bundesstaates Tamil Nadu. Von überregionaler Bedeutung ist sie wegen des Shiva-Tempels, der als einer der heiligsten Orte des Hinduismus betrachtet wird.
[Bearbeiten] Geographie
Chidambaram liegt rund 35 km südwestlich von Kadalur und 250 km südlich von Chennai auf halbem Weg nach Tirucchirappalli im Süden. Die Stadt ist umschlossen von den Flussarmen Vellar und Coleroon im Delta des Kaveri.
Die Stadt hat rund 58.740 Einwohner (Zählung 2001) und beherbergt die Annamalai Nagar Universität, die von rund 4000 Studenten besucht wird. Benannt wurde die Universität nach Rajah Annamalai Chettiar, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts mehrere Bildungseinrichtungen in der Stadt begründete. Schwerpunkte der Lehre bilden die Institute für Musik, Meeresbiologie und Medizin.
An der 16 km östlich gelegenen Küste des indischen Ozeans befinden sich die Mangrovenwälder von Pichavaram, die zu den besterhaltenen der Welt gehören.
[Bearbeiten] Geschichte und Religion
Im Chola-Reich war Chidambaram bis zum 13. Jahrhundert eine der nördlichen Grenzstädte.
Der Chidambaram Nataraja Tempel gilt Hindus, neben den Tempeln in Tiruvannamalai, Madurai und Sri Rangam, als einer der heiligsten Orte in Tamil Nadu und ganz Indien. Die Geschichte des Heiligtums reicht etwa 2000 Jahre zurück, womit er einer der ältesten Tempel Südindiens ist. In Tamil Nadu gilt der Nataraja Tempel als der Tempel; wenn also von dem Tempel gesprochen wird, ist jener in Chidambaram gemeint.
Geweiht ist er Shiva in seiner Erscheinungsform als Nataraja, als tanzender Gott, der in seinem Tanz die Welt neu erschafft.
Das Tempelareal erstreckt sich auf einer Fläche von rund 16 km². Vier über 40 Meter hohe Gopurams (Tor-Türme) bilden die Zugänge, von denen der Nordturm mit 42,4 m der höchste ist. In Erinnerung daran, dass die vier bedeutendsten Heiligen des Shivaismus der ersten Hälfte des ersten Jahrtausends an diesem Ort lebten und wirkten, wurden ihre Abbilder an den Gopurams angebracht: Sambandar im Süden, Appar im Westen, Sundarar im Norden und Manikkavacakar im Osten. An der Fassade des östlichen Gopuram sind 108 Darstellungen von Gesten des Bharatanatyam-Tanzes zu sehen, dem in diesem, dem tanzenden Shiva geweihten Ort eine besondere Bedeutung zukommt.
Im inneren Tempelgelände, das in fünf große Höfe gegliedert ist, befinden sich der Sivakamiamman-Tempel, das Sivaganga-Wasserbecken, die „Halle der tausend Säulen“ (tatsächlich sind es 999) und das zentrale Heiligtum. Darin wird Nataraja, anders als in den meisten ihm gewidmeten Tempeln, nicht in Form eines Lingams repräsentiert, sondern als Skulptur in einer Darstellung als vielarmiger tanzender Gott.
[Bearbeiten] Weblinks
- chidambaram.net (engl.)
- Der Chidambaram Nataraja Tempel bei TempleNet (engl.)
Koordinaten: 11° 23' 58" N, 79° 41' 37" O