Charles Murray

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Charles Murray (* 1943) ist ein US-amerikanischer Politologe.

Inhaltsverzeichnis

1 Biographie
2 Leben und Werke
3 Wichtigste Veröffentlichungen
4 Weiterführende Links

[Bearbeiten] Biographie

Charles Murray ist ein in den USA einflussreicher konservativer Politikanalyst und Bestsellerautor, bekannt vor allem durch sein Buch The Bell Curve.

Murray wurde 1943 in Newton, Iowa / USA geboren, wo er auch aufwuchs. Von 1965 bis 1970 verbrachte er fünf Jahre in Thailand, wo er sich dem Peace Corps anschloss, und ihm als Volunteer des Peace Corps vor allem das Village Health Program anvertraut war. Nach dieser Zeit blieb er noch etwa 3 Jahre für Feldforschungen in Thailand, wohin er auch in den Folgejahren immer wieder zurückkehrte. Zwischen 1974 und 1981 arbeitete Murray für die American Institutes for Research (AIR), eine private sozialwissenschaftliche Forschungs-Organisation. Hierfür besuchte er für Feldforschungen Äthiopien, Nigeria, den Senegal und wie schon erwähnt auch wieder Thailand. Von 1982 bis 1990 war Murray am Manhattan Institute, und schrieb in dieser Zeit seine ersten Werke Losing Ground und In Pursuit. Seit 1990 arbeitet er am American Enterprise Institute, für welches er ebenfalls für Feldversuche, aber auch Vorträge viel Zeit in Großbritannien verbrachte. Bemerkenswert sind auch seine Tätigkeiten als Berater der Bulgarischen Regierung sowie der OECD im Jahre 1991.

Charles Murray erwarb den B.A. in Geschichte an der Harvard University, und am Massachusetts Institute of Technology den Ph.D. in Politischen Wissenschaften.

[Bearbeiten] Leben und Werke

Charles Murray befasst sich in seinen Werken mit den verschiedensten soziologischen wie auch politischen Themen. Zum ersten Mal das öffentliche Interesse in den USA erregte er mit seinem Buch Losing Ground: American Social Policy 1950-1980, das 1984 veröffentlicht wurde. In ihm setzte er sich kontrovers mit der amerikanischen Sozialpolitik auseinander, mit Hauptaugenmerk auf die Präsident Johnsons in den 1960’er Jahren. Er vertrat die Ansicht, dass die für Hilfsbedürftige angelaufenen nationalen Wohlfahrts- und Sozialprogramme ihr Ziel verfehlten und nicht zur Besserung der Lage der Menschen sondern eher zu deren Verschlechterung beitrugen. Daraus folgernd plädierte er vehement für die Abschaffung der Sozialhilfe.

In seinem jüngsten Buch Human Accomplishment: The Pursuit of Excellence in the Arts and Sciences, 800 B.C. to 1950, das er 2003 veröffentlichte, stellt Murray eine Rangordnung der seiner Meinung nach wichtigsten Wissenschaftler und Künstler in der Zeit zwischen 800 v.Chr. bis 1950 auf. Als Kriterium für die Wichtigkeit der Personen zieht Murray hier die Anzahl von Nennungen in geschichtlichen und biographischen Nachschlagewerken und bedeutenden Enzyklopädien heran. Er kommt daraus resultierend auf eine Anzahl von insgesamt 4002 Personen, die in unterschiedliche Bereiche wie Musik, Physik, Philosophie usw. eingeteilt sind. Beachtenswert ist die geringe Anzahl von nur 42 Frauen die genannt werden. Murray begründet dies einerseits mit der untergeordneten Position, die Frauen in allen Gesellschaften hatten, andererseits mit der typischen Rolle als Mutter, die das ganze Augenmerk der Frau auf die Erziehung der Kinder lenkt, so das die Freiheit zu forschen, philosophieren, und ähnliches nur den Männer möglich war.

Murray sieht Europa zwischen 800 v.Chr. und 1950 als die treibende Kraft für sozialen, wissenschaftlichen und kulturellen Fortschritt, was sich auch in seiner Auflistung widerspiegelt. Der überwiegende Großteil der genannten Personen kommt aus Europa oder den USA.

Zusätzlich zu seinen Büchern und Aufsätzen in Fachzeitschriften schrieb Murray diverse Artikel in Zeitungen wie z.B. der New York Times, dem Wall Street Journal, der Washington Post und vor allem The Public Interest, um nur einige wenige zu nennen. Auch er selbst erschien öfter auf den Titelseiten vieler Zeitungen und Magazine und wurde in unzählige politische Fernsehsendungen eingeladen. Des Weiteren taucht sein Name oft bei Aufzählungen der bedeutendsten Politologen, die die Politik in den Vereinigten Staaten beeinflussen, auf. Daher erfuhr er des Öfteren die Ehre zu Expertenbefragungen in verschiedenen Ausschüssen des Senats und Congresses, aber auch von der OECD eingeladen zu werden.