Castello
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Castello ist der größte der sechs Stadtteile (Sestiere) von Venedig, liegt im nordöstlichen Teil der Stadt und reicht fast bis zum Markusplatz. Der Name Castello leitet sich möglicherweise von einer frühen Befestigung des Platzes ab, der den ursprünglichen Namen Olivolo ablöste.
Geprägt wird der Stadtteil durch das 32 Hektar große Arsenal und die ehemaligen Wohnanlagen für die Arsenalarbeiter.
Das Sestiere hat derzeit (2006) ungefährt 18.000 Einwohner die sich auf die Pfarren San Piero, San Isepo, San Francesco di Paola, San Martin, San Francesco della Vigna, San Giovanni in Bragora, San Zaccaria, Santa Maria Formosa sowie Santi Giovanni e Paolo verteilen.
In Castello befand sich seit 1091 der Sitz des römisch-katholischen Patriarchen von Venedig. Bischofskirche war San Pietro di Castello. Erst nach dem Ende der Republik wurde die Basilika San Marco, die ehemalige Palastkapelle der Dogen, Sitz des Bischofs von Venedig. Aus dem alten Patriarchenpalast in Castello wurde eine Kaserne, heute ist er wie auch andere Paläste Venedigs, in einem pflegebedürftigen Zustand.
Die im Osten von Castello liegenden Parkanlagen wurden 1810 während der französischen Oberherrschaft über Venedig angelegt, nachdem mehrere Kirchen und profane Bauten abgerissen worden waren. In der Parkanlage befinden sich Pavillons verschiedener Nationen, die dort während der Biennale Ausstellungen ausrichten. Entworfen wurden die Pavillons von Architekten, wie Scarpa, Stirling, Aalto, bilden daher selbst ein kleines Museum zeitgenössischer Architektur.
Zu den bedeutenden Sehenswürdigkeiten Castellos zählen neben dem Arsenal, die Kirchen San Francesco della Vigna, San Giovanni in Bragora, San Zaccaria, ehemals eins der reichsten und bedeutendsten Nonnenklöster der Stadt, sowie die bevorzugte Grablege der Dogen, die Dominikanerkirche Santi Giovanni e Paolo mit der benachbarten Scuola Grande di San Marco und dem Reiterdenkmal des Condottiere Bartolomeo Colleoni. Eine weitere, wegen ihrer Bilder berühmte Scuola in Castello ist die Scuola di San Giorgio degli Schiavoni mit den Fresken Vittore Carpaccios.