Carbamate
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Carbamate sind Salze und Ester der Carbaminsäure (H2N-COOH).
Dabei sind:
- R: Aliphatischer oder aromatischer Rest oder H
- X: O, S (Thiocarbamate)
- Y: O, S (Thiocarbamate), NH (Iminocarbamate)
- R': Aliphatischer oder aromatischer Rest, H, Metall (bei Salzen)
Die Giftigkeit einiger Carbamate kommt der der Organophosphatpestizide (Alkylphosphate) gleich. Die Persistenz in der Umwelt beträgt 1-12 Wochen.
[Bearbeiten] Verwendung
Carbamate werden seit den 50er Jahren vor allem als Insektizide, Fungizide und Herbizide in der Landwirtschaft eingesetzt. Alle Carbamate sind N-substituierte Ester der Carbaminsäure. Der weltweite Verbrauch an Carbamaten lag 1995 bei etwa 30.000 Tonnen.
[Bearbeiten] Beispiele
Das Ammoniumcarbamat ist als Zwischenschritt bei der technischen Gewinnung von Harnstoff von Bedeutung.
Die bekanntesten Vertreter von Carbamaten sind Verbindungen, welche aus Isocyanat und Alkohol gebildet wurden (siehe auch Urethane):
Formal gesehen gehören auch Polyurethane zu den Carbamaten.
Ein Beispiel für ein Carbamatsalz mit Schwefelkomponenten ist das Na-N-methyldithiocarbamat, welches als Fungizid eingesetzt wird: