Camille Chamoun
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Camille Nimr Chamoun (* 3. April 1900 in Dair el-Qamar; † 7. August 1987 in Beirut) (arabisch: كميل نمر شمعون) war Präsident des Libanon von 1952 bis 1958 und ein christlicher Führer während des libanesischen Bürgerkriegs.
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[Bearbeiten] Frühe Jahre
Camille Nimr Chamoun wurde als Mitglied einer prominenten Maroniten-Familie geboren. Er wurde Rechtsanwalt und wurde 1934 erstmals in die Nationalversammlung gewählt. 1937 und 1943 wurde Chamoun wiedergewählt. Er favorisierte die Unabhängigkeit von Frankreich und wurde am 11. November 1943 verhaftet und im Rashaia-Turm für elf Tage inhaftiert, zusammen mit Béchara el-Khoury und Riad as-Solh, welche die ersten Präsidenten bzw. Ministerpräsidenten werden sollten. Massive öffentliche Proteste führten am 22. November 1943 zu ihrer Freilassung; dieser Tag wird seitdem als libanesischer Unabhängigkeitstag gefeiert.
Chamoun wurde 1947 und 1951 erneut in die Nationalversammlung gewählt. Er war oft abwesend, da er von 1944 bis 1946 auch Botschafter des Libanon in Großbritannien und danach Gesandter bei den Vereinten Nationen war.
[Bearbeiten] Aufstand von 1958
- Hauptartikel: Libanonkrise 1958
Als Präsident Bechara el-Khoury aufgrund politischer Korruptionsbeschuldigungen 1952 zum Rücktritt gezwungen war, wurde Chamoun gewählt, um ihn zu ersetzen. Gegen Ende seiner Amtszeit versuchten Pan-Arabisten und andere von Gamal Abdel Nasser gestützte Gruppen mit Unterstützung durch die politisch benachteiligte Gruppe der sunnitischen Moslems die Regierung Chamouns im Juni 1958 abzusetzen. Chamoun bat die Vereinigten Staaten um Hilfe und amerikanische Marines landeten in Beirut. Der Aufstand wurde niedergeschlagen. Um den sunnitischen Zorn zu beruhigen wurde General Fouad Chehab zu seinem Nachfolger gewählt, da dieser in der moslemischen Gemeinschaft eine beachtliche Popularität genoss. Der amerikanische Diplomat Robert Daniel Murphy wurde als persönlicher Beauftragter von Präsident Dwight D. Eisenhower in den Libanon geschickt und spielte eine wesentliche Rolle, Chamoun vom Rücktritt zu überzeugen.
[Bearbeiten] Gründung der NLP
Nach seinem Rücktritt gründete Chamoun die National-Liberale Partei (al-Ahrar). Als Vorsitzender dieser Partei wurde er 1960 wieder in die Nationalversammlung gewählt. Im Jahre 1964 wurde er aufgrund von Änderungen der Grenzen seines Wahlkreise, die seine Anhänger als unzulässiges Gerrymandering bezeichneten, besiegt, jedoch wurde er 1968 und dann 1972 erneut in das Parlament gewählt. Die Wahlen von 1972 waren die letzten, die während seines Lebens stattfanden. Nach den Wahlen von 1968 hatte die National-Liberae Partei elf der 99 Sitze gewonnen und war damit die größte Parlamentsfraktion in dem notorisch zersplitterten Parlament geworden. Sie war die einzige libanesische Partei, für die Vertreter aller wichtigen Konfessionen gewählt wurden.
[Bearbeiten] Bürgerkrieg
- Hauptartikel: Libanesischer Bürgerkrieg
Während der 1970er- und 1980er-Jahre bekleidete Chamoun verschiedene Ministerämter. In den Bürgerkrieg war er durch die Miliz der Partei, der Tiger-Miliz verwickelt (auf arabisch bedeutet nimr Tiger). In der frühen Phase des Büurgerkrieges war er ein Mitbegründer der Libanesischen Front, einer Koalition meist christlicher Politiker und Parteien, deren vereinigte Miliz unter dem Namen Lebanese Forces bekannt wurde. Von 1976 bis 1978 war Chamoun Vorsitzender der Front, die von der Kataeb-Partei dominiert wurde.
Obwohl er anfänglich auf Syrien ausgerichtet war und 1976 die Armee Syriens zur Intervention gegen die linksgerichtete moslemische Libanesische Nationalbewegung (LNM) und deren palästinensische Verbündete aufforderte, tendierte Chamoun dann zu einer Ablehnung der syrischen Präsenz. Im Jahre 1980 wurde die Miliz der NLP durch einen Angriff von Chamouns christlichen Rivalen Bachir Gemayel vernichtet und die LF unter dessen Kommando unterworfen. Nach der israelischen Invasion im Jahre 1982 entschied sich Chamoun für eine taktische Kooperation mit Israel, um dem was er für eine syrische Besetzung hielt, entgegenzuwirken .
[Bearbeiten] Tod und Vermächtnis
Im Jahre 1984 trat Chamoun als stellvertretender Ministerpräsident in eine Regierung der nationalen Einheit ein und hielt diese Funktion bis zu seinem Tod. Er gilt als einer der wichtigen christlichen Nationalisten des Libanon und eine der letzten bedeutenden Vorkriegspersönlichkeiten unter den Politikern des Libanon, deren politischer Einfluss während des Krieges durch den jünger Milizkommandeure und Warlords übernommen wurde.
Camille Chamoun hinterließ zwei Söhne, Dany Chamoun und Dory Chamoun, die ebenfalls Politiker wurden.
Vor der Unabhängigkeit: Charles Debbas | Habib Pacha El-Saad | Émile Eddé | Georges Naccache | Ayoub Tabet | Petro Trad | Émile Eddé
nach der Unabhängigkeit: Béchara el-Khoury | Camille Chamoun | Fouad Chéhab | Charles Helou | Soleimane Frangié | Elias Sarkis | Bachir Gemayel | Amine Gemayel | René Moawad | Elias Hraoui | Émile Lahoud
Personendaten | |
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NAME | Chamoun, Camille |
KURZBESCHREIBUNG | libanesischer Staatspräsident |
GEBURTSDATUM | 3. April 1900 |
GEBURTSORT | Deir el-Qamar, Libanon |
STERBEDATUM | 7. August 1987 |
STERBEORT | Beirut |