Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Brutparasitismus - Wikipedia

Brutparasitismus

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Die Artikel Brutparasitismus und Brutschmarotzer überschneiden sich thematisch. Hilf mit, die Artikel besser voneinander abzugrenzen oder zu vereinigen. Die Diskussion über diese Überschneidungen findet hier statt. Bitte äußere dich dort, bevor du den Baustein entfernst. Lucarelli 23:45, 24. Okt. 2006 (CET)

Beide Artikel behandeln das selbe Thema, wobei mir „Brutparasitismus“ allgemeiner und ausführlicher erscheint. - Lucarelli 23:45, 24. Okt. 2006 (CEST)


Brutparasitismus ist vor allem ein vogelkundlicher Fachbegriff, doch wird er auch in anderen Fachgebieten der Zoologie, wie zum Beispiel der Entomologie verwendet. Darunter wird das Verhalten einiger Tierarten verstanden, ihr Gelege nicht selbst zu bebrüten, sondern von Ersatzeltern (Wirten) ausbrüten zu lassen, die auch die anschließende Fütterung und Führung der meist artfremden Jungtiere übernehmen. In den meisten Fällen führt Brutparasitismus zu einem Reproduktionsnachteil der Wirtseltern.
Es werden verschiedene Arten von Brutparasitismus unterschieden; die wichtigsten zwei sind:

  • Intraspezifischer Brutparasitismus: Bei dieser Variante des Parasitierens legt ein Weibchen einer Art seine Eier in das Nest der gleichen Art. Ob es daneben selbst auch noch ein Gelege bebrütet, ist sowohl individuell als auch artspezifisch unterschiedlich. Intraspezifischer Brutparasitismus ist schwer nachweisbar, sodass er möglicherweise häufiger vorkommt als bisher angenommen. Viele Entenvögel und einige Koloniebrüter, wie zum Beispiel die Saatkrähe oder einige Schwalbenarten, zeigen zumindest gelegentlich dieses Verhalten. Immer dann, wenn Gelege ungewöhnlich groß sind, muss auch an diese Form des Parasitierens gedacht werden. Allerdings sind die Grenzen zum Gemeinschaftsbrüten manchmal fließend, sodass nicht immer von einem parasitären, die Reproduktionschancen des Wirtes mindernden Verhalten, gesprochen werden kann.
    Ein solches ist in sehr unterschiedlicher Intensität beim
  • Interspezifischen Brutparasitismus jedoch immer feststellbar. Interspezifischer Brutparasitismus kann fakultativ oder obligat auftreten. Fakultativ parasitierende Eltern zeitigen meist ein eigenes Gelege, erhöhen aber ihre Reproduktion, indem sie Eier in Wirtsnester ablegen.
    Braunkopf-Kuhstärling. Ein obligater Brutparasit
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    Braunkopf-Kuhstärling. Ein obligater Brutparasit
    Die Wirtseltern ziehen die fremden Jungen in der Regel neben ihren eigenen groß, sodass eine starke Synchronisation zwischen Parasit und Wirt in Bezug auf Eigröße, Brutdauer und Nahrungsgewohnheiten notwendig ist.
    Obligate Brutparasiten, von denen bisher etwa 80 Arten bekannt sind, betreuen kein eigenes Gelege. Sie legen ihre Eier einzeln, seltener paarweise, in die Nester der Wirtseltern, wobei die Auswahl der Wirte sowohl in Anzahl als auch Art sehr unterschiedlich sein kann. Einige Arten, wie zum Beispiel Kuhstärling oder Riesenkuhstärling, parasitieren fast ausschließlich andere Stärlinge. Alle Witwenvögel (Viduinae) parasitieren einzelne Prachtfinkenarten (Estrildidae), wobei die Spezialisierung auf bestimmte Arten der Wirte so weit fortgeschritten ist, dass erfolgreiche Männchen sowohl ihren arteigenen als auch den Gesang des Wirtes beherrschen und die Bettelrufe und die Gaumenzeichnung der juvenilen Parasiten denen der Wirtsjungen gleichen.
    Besonders erfolgreich hat sich interspezifischer Brutparasitismus in der Vogelfamilie der Kuckucke (Cuculidae) etabliert, von deren etwa 130 Arten fast die Hälfte obligate Brutschmarotzer sind. Bei ihnen ist auch die parasitäre Qualität des Verhaltens am größten, da das Gelege bzw. die Jungen der Wirte in der Regel entweder vom legenden Weibchen oder später vom gerade erst geschlüpften Parasiten entfernt werden. Dazu haben viele Kuckucksarten eine Reihe von Anpassungen entwickelt:
  • Synchronisation der Eireifung: Wahrscheinlich wird die Eireifung durch Beobachten der Nestbauaktivitäten eines potentiellen Wirtes stimuliert.
  • Beschleunigte Eiablage: Bei Brutparasiten muss die Eiablage sehr schnell erfolgen, da die Wirtseltern auf Störungen empfindlich reagieren könnten. Einige Kuckucksarten können das fertige Ei im Eileiter aufbewahren, sodass sie im Gelegenheitsfall sehr schnell legen können.
    Ei des Braunkopf-Kuhstärlings in einem Tyrannengelege
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    Ei des Braunkopf-Kuhstärlings in einem Tyrannengelege
  • Eigröße und Eiermimikry: Viele Kuckucke haben ihre Eigröße in Farbe und Größe denen der Wirtseltern angepasst. Dabei ist diese Anpassung offenbar stark davon abhängig, von welchen Wirtseltern das Weibchen selbst ausgebrütet wurde.
  • Gerade geschlüpfte Kuckucke einiger Gattungen (Cuculus, Caccomantis und Chrysococcis) werfen durch bestimmte schaufelnde Bewegungen des Rückens Eier und Jungvögel der Wirtseltern aus dem Nest. Einige Arten haben dafür eine kleine Mulde auf dem Rücken entwickelt.
  • Besonders verschiedene Kuckucksarten, aber auch die Küken einiger anderer Brutparasiten schlüpfen nach verhältnismäßig kurzer Bebrütungsdauer und wachsen vor allem in den ersten Tagen sehr schnell heran. Das verschafft ihnen gegenüber den anderen Nestlingen einen entscheidenden Brutvorteil.

Wahrscheinlich beobachten einige Brutparasiten nach der Eiablage das Verhalten der Wirtseltern. Gelgentlich wurde beobachtet, dass Nester und Gelege der Wirtseltern von den Brutparasiten zerstört wurden, wenn diese das untergeschobene Ei entfernten.

Wespenbiene
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Wespenbiene

Unter den Insekten ist Brutparasitismus weit verbreitet. So sind zum Beispiel alle Wespenbienen und einige Wespenarten (Kuckuckswespen) obligate Brutparasiten. Wespenbienen, die auf Grund ihrer Brutbiologie auch Kuckucksbienen genannt werden, parasitieren vor allem Sandbienenarten. Da die meisten Wespenbienen wirtsspezifisch sind, kann eine starke Vermehrung dieser Insekten zum Zusammenbruch der Bestände der Wirtsart führen, was allerdings in Folge auch den lokalen Zusammenbruch der parasitären Art nach sich zieht. Auch unter den Schwebfliegen gibt es eine Reihe obligater Brutparasiten, so zum Beispiel (Volucella pellucens), die Hummel-Schwebfliege.

Der einzige Fisch von dem bekannt ist, dass er Brutparasitismus betreibt, ist der hauptsächlich im Tanganjikasee vorkommende Kuckucks-Fiederbartwels (Synodontis multipunctatus), der seine Eier maulbrütenden Cichliden unterschiebt.

[Bearbeiten] Literatur

  • E. Bezzel / R. Prinzinger: Ornithologie. Ulmer-Stuttgart. 2. Aufl. 1990. ISBN 3-8001-2597-8
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