Blondi
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Blondi (* 1934; † 30. April 1945 in Berlin) war die Schäferhündin Adolf Hitlers.
Hitler ließ sich gerne und oft mit dem Hund abbilden und liebte ihn nach Aussagen von Zeitzeugen abgöttisch. So schrieb seine Sekretärin Traudl Junge in ihren Erinnerungen: „Hitler hatte das größte Vergnügen, wenn Blondi wieder ein paar Zentimeter höher springen konnte […], und er behauptete, die Beschäftigung mit seinem Hund sei seine beste Entspannung.” [1]
Diese These wird allerdings, auch von Zeitzeugen wie Henry Picker, angezweifelt. Auch auf den Bildern von Hitler und seinem Hund gäbe es keinen echten Bezug des Hundes zu Hitler. Daraus resultiert die Auffassung, dass der Hund für die Fotos dressiert wurden sein könnte und es ein Versuch der Propaganda sei, um den „Führer” wärmer und menschlicher wirken zu lassen. Hier hätten beim Betrachter die positiven Emotionen, die der Hund weckt, auf die Person Adolf Hitlers übertragen werden sollen.
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[Bearbeiten] Bedeutung
Henry Picker, ein Zeitzeuge der in unmittelbarer Umgebung Hitlers Tagebuchaufzeichnungen machte, schreibt, dass er den Eindruck gehabt habe „… es nicht mit einem Hund, sondern mit einer Maschine zu tun zu haben“, und er stellt sich die Frage, „ob Hitler bei der Dressur … nicht im Grunde von der Absicht beherrscht wurde, selbst in diesem Tier den eigenen Willen auszulöschen.“ [2]
In ihrer 2001 erschienenen Autobiographie widerspricht die damalige Sekretärin Hitlers, Traudl Junge, dieser Darstellung. Hitler habe den Hund stets in seiner Nähe gehabt, sei es am Obersalzberg, in Berlin oder in der Wolfsschanze. Sogar zuletzt im Führerbunker soll Blondi trotz der beengten Verhältnisse an seiner Seite gewesen sein. Hitler habe sie in einer großen Holzkiste in seinem Schlafzimmer untergebracht, in der auch Platz für ihre Jungen gewesen wäre. Zuvor soll Hitler Versuche unternommen haben, „Blondi” mit dem Schäferhund „Harras” von Gerdy Troost, der Witwe von Paul Ludwig Troost, zu paaren. Am 30. April 1945, kurz bevor Hitler und Eva Braun Selbstmord begingen, soll der Hund auf Befehl Hitlers getötet worden sein. Prof. Dr. Werner Haase habe ihm im Beisein Hitlers eine Giftampulle verabreicht. [3].
Als am 30. April gegen 23:00 Uhr Soldaten des 79. Infanterie Korps der Roten Armee die Reichskanzlei stürmten, fanden sie in einem Bombenkrater die stark verkohlten Überreste von Adolf Hitler, Eva Hitler (geb. Braun) und zwei Schäferhunden. Historiker sind sich nach dem heutigen Stand der Aktenlage und Zeugenaussagen darüber einig, dass es sich höchstwahrscheinlich um „Blondi“ und vermutlich ihren Nachwuchs „Wulf“ handelte. Hitler hatte zuvor die Wirksamkeit der Cyanid-Kapseln, die sich zum Zwecke des Selbstmordes im Bunker befunden hatten, an Blondi „testen“ lassen.[4]
In dem Film Der Untergang werden auch Hitlers Umgang mit seinem Hund und dessen Tötung thematisiert. Hier wird mit diesem Stilmittel vor allem der Kontrast zwischen dem augenscheinlich freundlichen Menschen Hitler und seiner Politik verdeutlicht.
Die Verbindung Hitlers zum Hund war für die NS-Propaganda von mehr als nur marginaler Bedeutung. Zahlreiche Postkarten mit Fotografien (Photo-Hoffmann) von Hitler mit Schäferhunden, sollten eine „private“ und „menschliche“ Seite von Hitler vermitteln. Die Postkarten wurden in hohen Stückzahlen vertrieben. Der 1932 vom Leibfotographen Hitlers Heinrich Hoffmann herausgegebene Fotoband „Hitler wie ihn keiner kennt“ (Gesamtauflage 400.000 Exemplare) zeigt als Deckblatt des Schutzumschlages Hitler mit Schäferhund in den Bergen. Im Buch werden weitere Aufnahmen von Führer und Hund präsentiert. Auch in der Deutschen Wochenschau wurde das Sujet „Hitler mit Blondi“ genutzt (DW 611, Zensur 25. Mai 1942). Die Aufnahmen, die beim Publikum der Wochenschau besonders beliebt waren, wurden von Hitlers persönlichem Kameramann, dem für Hitler-Aufnahmen, die in der Deutschen Wochenschau gezeigt werden sollten, ins Führerhauptquartier abkommandierten Walter Frentz gemacht. Privat machte Frentz darüber hinaus zahlreiche Fotos von Blondi in verschiedensten Situationen.
Heute bedauern viele Züchter von Schäferhunden den Umstand, dass gerade der Schäferhund Hitlers solche Bekanntheit erlangte. Der Künstler Wolfgang Flatz thematisiert Hitlers Hund, indem er seinen eigenen Hund „Hitler” nennt.
[Bearbeiten] Künstlerische Umsetzung
Blondi wurde als Motiv in Kunst und Kultur umgesetzt.
- In Episode 8F17 („Dog of Death“) der Zeichentrick-Serie The Simpsons behauptet Homer Simpson, dass Blondi („Hitlers Hund“) in der Hundehölle gelandet sei (Deutsche Erstaustrahlung: 12. März 1992)
- Der Comic-Zeichner Walter Moers lässt in seinem mit einem eigenen Lied untermalten Videoclip „Der Bonker“ die Schäferhundin Blondi wieder auferstehen und mit Hitler in der Badewanne spielen
- In dem Film Schtonk! wird „Führers Hund“ für das falsch gesetzte FH, auf dem Titel der Hitlertagebücher, als Ausschrift vorgeschlagen
[Bearbeiten] Fußnoten
- ↑ Junge, S. 47
- ↑ Henry Picker: Hitlers Tischgespräche, ISBN 3-549-07185-X
- ↑ Junge, S. 200
- ↑ In der Literatur wird auch oft der 4. Mai als Funddatum angegeben.
[Bearbeiten] Literatur
In einigen Werken wird die Schäferhundin Blondi ausführlicher erwähnt.
- Traudl Junge: Bis zur letzten Stunde. Hitlers Sekretärin erzählt ihr Leben. Claassen Verlag, Düsseldorf 2001, ISBN 3-546-00311-X
- Henry Picker: Hitlers Tischgespräche im Führerhauptquartier. Verlag Propyläen, Februar 2003, ISBN 3-549-07185-X