Binson Band Echo
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Das Binson Echorec ist ein Effektgerät, das bevorzugt in der Rockmusik der 1960er und 1970er eingesetzt wurde. Aber auch heute noch findet es sich in vielen Aufnahmestudios überall auf der Welt.
Das Binson Echorec arbeitet nach dem Prinzip der analogen Tonaufzeichnung. Auf einer Metallscheibe (etwa 10cm Durchmesser) wird das Tonsignal eines gerade angeschlossenen Musikinstruments mit dem Aufnahmekopf (Sprechkopf SK) aufgezeichnet. Durch die Drehung der Metallscheibe gerät das aufgezeichnete Signal mit Zeitverzögerung an den Wiedergabekopf (Hörkopf HK). Der Echo-Effekt entsteht durch die Mischung des zeitverzögert wiedergegebenen Signals mit dem originalen Signal.
Der Gitarrist Hank Marvin machte diesen Effekt bereits in den frühen 1960er Jahren bei den Shadows populär. Syd Barrett setzte dieses Effektgerät 1967 auf der Pink Floyd LP The Piper at the Gates of Dawn u.a. bei dem Stück Astronomy Domine ein. Desgleichen fand das Binson Echorec in den Pink Floyd-Stücken Set The Controls For The Heart Of The Sun und One of These Days und Echoes Verwendung. Hier wird es jeweils von Bassist Roger Waters und Keyboarder Richard Wright eingesetzt. Zuletzt bei Pink Floyd sah man das "Echorec" auf der 1977er "In The Flesh"-Tour.
Aber auch akustische Gitarren wurden vereinzelt mit dem "Echorec" gekoppelt. Hier muss besonders der experimentierfreudige Folk-Gitarrist John Martyn erwähnt werden, der diesen Effekt 1971 in dem Stück Glistening Glyndebourne auf der LP Bless The Weather einsetzte. In den 1980er Jahren wurde das analoge Echo von digitalen Echo- und Hall-Geräten verdrängt. Im Zuge der Vintage-Welle bei alten Rockmusik-Instrumenten erfreute sich das Binson Echorec wieder wachsender Beliebtheit. Für gut erhaltene Exemplare zahlen Sammler bis zu über 1000 Euro.
Binson verbesserte und entwickelte sein "Echorec" über die Jahre immer weiter. Die frühen Serienmodelle "Echorec Baby" und "Echorec B2" sind nahezu identisch und unterscheiden sich fast ausschließlich in der Zahl der Instrumenteneingänge (Baby: einer, B2: drei). Sie waren schon in den frühen 60ern zu haben. Wenig später kam mit dem "Echorec 2" (als "T5E" und "T7E") der bekannteste und beliebteste Vertreter der Familie, welcher bspw. von David Gilmour von 1968-77 verwendet wurde. Das Nachfolgemodell "PE 603 TU" gab es ab 1972 sowohl in Röhren- als auch in Transistorausführung. Auch Stereomodelle mit zwei Scheiben wurden gebaut. Letzter "Echorec"-Spross war das nur mit Transistoren bestückte "EC 3", das bis 1982 gefertigt wurde. Wenn auch universeller einzusetzen als seine Vorgänger, konnte sich das "EC 3" nie richtig durchsetzen.
Die italienische Firma Binson ist fast ausschließlich für die "Echorec"-Modelle bekannt, produzierte aber auch Mikrofone, Vorverstärker, Endstufen, Mischpulte und Gitarrenamps, die professionellen Ansprüchen genügen.
