Bezirk (DDR)

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Die Bezirke der DDR waren zwischen 1952 und 1990 in der DDR die Verwaltungseinheiten über den Land- und Stadtkreisen. Es gab - inklusive der Hauptstadt Berlin - insgesamt 15 Bezirke. Aufgrund der streng zentralistischen Struktur der DDR waren die Bezirke nicht mit Bundesländern vergleichbar, sondern stellten Verwaltungseinheiten dar.

Jeder Bezirk hatte ein Bezirksparlament, den Bezirkstag, das Verwaltungsorgen eines Bezirks war der Rat des Bezirkes. Die bestimmende Kraft war aber auch in den Bezirken die regionale Bezirksleitung der SED.

[Bearbeiten] Geschichte

Bis 1952 bestanden in der DDR als mittlere Verwaltungsebene die fünf Länder Mecklenburg, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Thüringen und Sachsen. Diese waren nach dem 2. Weltkrieg durch die sowjetische Besatzungsmacht gegründet worden, entweder als Nachfolger der historischen Länder, wie etwa Sachsen oder Mecklenburg oder als neue Länder, wie etwa Sachsen-Anhalt, die weitgehend aus ehemaligen preußischen Provinzen bestanden.

Mit dem Gesetz über die weitere Demokratisierung des Aufbaus und der Arbeitsweise der staatlichen Organe in den Ländern in der Deutschen Demokratischen Republik vom 23. Juli 1952 und der Ordnung über den Aufbau und die Arbeitsweise der staatlichen Organe der Bezirke vom 24. Juli 1952 wurden die Länder faktisch aufgelöst und in 14 Bezirke überführt. Ost-Berlin wurde als 15. Bezirk betrachtet. Zum einen erschienen die Landesverwaltungen als „Bastionen bürgerlichen Denkens“, zum anderen wollte man zur Durchsetzung des gesellschaftlichen Umbaus einen höheren Grad der Zentralisierung erreichen. Die Bezirke blieben in Kreise eingeteilt, die allerdings unter Verkleinerung von 132 auf 217 vermehrt wurden.

Verwaltungsgliederung der DDR, Bezirke

Die Bezirke (von Nord nach Süd und West nach Ost) waren:

Bis 1990 blieb die Struktur der Bezirke und ihr Zuschnitt unverändert. Nach der Herstellung der deutschen Einheit konstituierten sich die auf dem Gebiet der DDR gelegenen Länder mit den Landtagswahlen vom 14. Oktober 1990 neu und wurden in die Bundesrepublik Deutschland aufgenommen. Etwa gleichzeitig wurden die Bezirke, die Bezirkstage und die 15 Räte des Bezirkes aufgelöst.

Die meisten Bezirke wurden geschlossen den jeweiligen neuen Ländern zugeschlagen, einzelne Kreise und Gemeinden wechselten noch 1990 oder kurz danach das Bundesland. Ost-Berlin wurde Teil des Bundeslandes Berlin.

Die Bezirke Rostock, Schwerin und Neubrandenburg bildeten im wesentlichen das Land Mecklenburg-Vorpommern, die Bezirke Potsdam, Frankfurt (Oder) und Cottbus das Land Brandenburg, die Bezirke Magdeburg und Halle das Land Sachsen-Anhalt, die Bezirke Erfurt, Gera und Suhl den Freistaat Thüringen und die Bezirke Leipzig, Dresden und Karl-Marx-Stadt (1990 wieder in Chemnitz umbenannt) den Freistaat Sachsen. Einige Randkreise entschieden sich 1990 für ein anderes Bundesland, daher sind die neuen Ländergrenzen nicht immer identisch mit den alten Bezirksgrenzen.

[Bearbeiten] Ursachen der Bezirksgründung

Die neuen Bundesländer und die fünf Länder der frühen DDR im Vergleich

Mit der Umwandlung wurde nach sowjetischem Vorbild das Prinzip des Demokratischen Zentralismus in der Verwaltung umgesetzt. Die DDR-Staatsführung sah die bisherige föderale Struktur mit dem demokratischen Zentralismus als unvereinbar an.

Zwar waren die Ministerpräsidenten der fünf Länder in ihren Entscheidungen von der Zentrale in Berlin wesentlich abhängiger als ihre Kollegen in den westdeutschen Bundesländern, dennoch sah die DDR-Führung die potentielle Gefahr einer zu großen Unabhängigkeit.

Daneben wurden weitere Gründe aufgeführt, etwa der ungünstige und nicht an wirtschaftlichen Zusammenhängen orientierte Zuschnitt. Entsprechend wurden die neuen Bezirke so abgegrenzt, dass jeweils bestimmte volkswirtschaftlich wichtige Industriezweige innerhalb vieler Bezirke dominierten. Auch der weitere Ausbau der Industrie orientierte sich daran. So wurde etwa der Bezirk Halle mit den großen Werken Buna und Leuna zum Chemiebezirk, der Bezirk Cottbus dank seiner bedeutenden Braunkohleförderung zum Energiebezirk, der Bezirk Rostock, der die gesamte Ostseeküste einnahm, konzentrierte sich auf Hafen, Werften und Fischerei.

[Bearbeiten] Gremien

Oberstes staatliches Gremium eines Bezirkes war der Rat des Bezirkes. Als parlamentarisches Gremium, besetzt durch die in der Nationalen Front zusammengeschlossenen Blockparteien und Massenorganisationen, fungierte der Bezirkstag. Entscheidende Kraft im jeweiligen Bezirk war allerdings die Bezirksleitung der SED mit dem ersten Sekretär der Bezirksleitung. Die Bezirke waren wiederum in kleinere Verwaltungseinheiten, die Land- (unter Leitung des Rates des Kreises) und Stadtkreise (Rat der Stadt) gegliedert.

Gleichzeitig mit dieser Bezirksreform trat auch eine Kreisreform in Kraft. Insgesamt wurden 217 Kreise gebildet, gegenüber früher 132. Analog zu den Bezirken, die jeweils etwa 800.000 bis 1 Mio. Einwohner haben sollten, wurden die Kreise auf ca. 40.000 bis 60.000 Einwohner ausgelegt.