Bernard Coard
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Winston Bernard Coard (* 10. August 1944 in Victoria) ist ein grenadischer Politiker.
Coard war seit seiner Jugend politisch interessiert. Der Besuch der Grenada Boy's Secondary School brachte ihm die Bekanntschaft und Freundschaft mit dem ebenfalls dort lernenden Maurice Bishop. Zusammen gründeten sie 1962 die "Grenada Assembly of Youth After Truth" und hielten öffentliche Vorträge in Grenadas Hauptstadt St. George's.
Coard studierte in den USA Soziologie und Wirtschaftswissenschaft an der privaten Brandeis University in Waltham (Massachusetts). In den USA trat er der Kommunistischen Partei der USA bei. Ab 1967 arbeitete er für zwei Jahre als Lehrer in London. An der Universität Sussex studierte Coard ab 1969 Politische Ökonomie. Während dieser Zeit war er Mitglied der Kommunistischen Partei Großbritanniens.
Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums kehrte Coard in die Karibik zurück. In Jamaica war er als Dozent an der dortigen University of the West Indies tätig. Er wurde Mitglied der "Worker's Liberation League", deren Manifest er entscheidend mitgestaltete. Von 1972 bis 1974 arbeitete er auch am "Institute of International Relations".
1976 kehrte Coard nach Grenada zurück, welches von Sir Eric Gairy regiert wurde, und wurde schnell Politiker. Er trat Bishops New Jewel Movement bei. Bei den Wahlen 1976 trat er um einen Sitz in St. George's an und gewann einen Sitz. Die NJM allerdings konnte sich insgesamt nicht durchsetzen und übernahm die Oppositionsrolle.
1977 gründete der 1976 aus Jamaica zurückgekehrte Coard innerhalb der NJM den linken Schulungszirkel "Organization for Revolution, Education and Liberation (OREL)" (Organisation für Revolution, Erziehung und Befreiung).
Gairys Polizei erhielt aus Chile vom dortigen Diktator Augusto Pinochet Hilfe zur Einschüchterung, Unterdrückung und Verfolgung von Oppositionellen. Daraufhin nahmen Bishop und Coard Kontakte zu Fidel Castro in Kuba auf.
Während eines Aufenthaltes Gairys in New York bei der UNO wurde die Regierung von der NJM in einer relativ friedlichen Revolution am 13. März 1979 abgesetzt.
Coard wurde in der NJM-Regierung Vize-Premierminister und Minister für Finanzen, Handel und Planung. Coard, der in der Bevölkerung nicht so beliebt wie Bishop war, sammelte in der OREL einflussreiche Mitglieder der NJM um sich; so den stellvertretenden Verteidigungsminster Ewart Layne und Major Leon Cornwall sowie seine Ehefrau Phyllis Coard, die Präsidentin des Frauenbundes. Er pflegte zu diversen kommunistischen Parteien der Region engen Kontakt. 1982 trat Coard aus dem Zentralkommitee mit dem Vorwurf aus, dieses würde seine revolutionären Ziele nicht mehr erfüllen.
In einem Staatsstreich wurde Bishop im Oktober 1983 von Mitgliedern der NJM unter Bernard Coard gestürzt und am 19. Oktober 1983 exekutiert. Die NJM rückte damit mit Hilfe des Militärs entschieden nach links und wurde zu einer marxistischen Bewegung. Diesen Umsturz nahm die USA zum Anlass für ihre völkerrechtswidrige Invasion unter der Bezeichnung "Operation Urgent Fury". Innerhalb dieser Aktion wurde die NJM gestürzt und aufgelöst.
Coard wurde zusammen mit seinen Ehefrau Phyllis Coard sowie den Mitgliedern der NJM Selwyn Strachan, John Ventour, Liam James und Keith Roberts inhaftiert. Im August 1986 wurde er von einem Gericht zum Tode verurteilt. Diese Strafe wurde nicht vollzogen 1991 in lebenslange Haft im Gefängnis Richmond Hill Prison umgewandelt.
Im September 2004 zerstörte der Hurrican 'Iwan das Gefängnis. Viele Häftlinge flohen daraufhin; Coard blieb.
Bernard Coard hat drei Kinder: Sola Coard (* 1971), Abiola Coard (* 1972) und Neto Coard (* 1979).
[Bearbeiten] Literatur
Bernard Coard: How the West Indian Child is Made Educationally Subnormal in the British School System (1971)
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Coard, Bernard |
KURZBESCHREIBUNG | grenadischer Politiker |
GEBURTSDATUM | 10. August 1944 |
GEBURTSORT | Victoria |