Bahnhof Niedernhausen
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Bahnhof der Gemeinde Niedernhausen im Taunus ist der wichtigste Bahnhof an der Main-Lahn-Bahn zwischen den Bahnhöfen Frankfurt-Höchst und Eschhofen bei Limburg an der Lahn. Er ist Endpunkt der Ländchesbahn, die von Niedernhausen zum Hauptbahnhof der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden führt sowie Endstation der Linie S 2 der S-Bahn Rhein-Main.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Der Bahnhof Niedernhausen entstand mit dem Bau der Main-Lahn-Bahn von Frankfurt am Main nach Limburg an der Lahn im Jahre 1877 durch die Hessische Ludwigsbahn. Am 15. Oktober wurde das letzte Teilstück der Strecke zwischen Frankfurt-Höchst und Idstein in Betrieb genommen. Die Verbindung zwischen dem Rhein-Main-Gebiet und dem Limburger Becken war damit sichergestellt. Mit der Eröffnung der Ländchesbahn von Niedernhausen nach Wiesbaden 1879 stieg Niedernhausen (Strecken-Kilometer: 31,80) zum wichtigsten Bahnhof zwischen Höchst und Eschhofen bei Limburg, wo die Main-Lahn-Bahn in die Lahntalbahn einmündete, auf. Als Eisenbahnknoten erhielt der Bahnhof von Niedernhausen einen Lokschuppen mit Drehscheibe, einen Wasserturm, eine Kohlenbunkeranlage sowie Abstellgleise zum Betrieb der Dampflokomotiven. 1880 entstand das erste Bahnhofsgebäude, welches am 1. Januar 1906 durch einen repräsentativen Neubau ersetzt wurde. Der Bahnhof trug maßgeblich zum Aufschwung des bis dahin kleinen Ortes sowie seiner Nachbargemeinden bei. Das ab der Jahrhundertwende zum Luftkurort erkorene Niedernhausen konnte nun seine Kurgäste bequem mit der Bahn anreisen lassen. 1913 wurde mit dem Bau des zweiten Gleises der Bahnübergang zur Nachbargemeinde Königshofen durch eine moderne Eisenbahnbrücke ersetzt.
Im 2. Weltkrieg war der Bahnhof Ziel mehrerer Luftangriffe. Beim schwersten von ihnen wurden am 22. Februar 1945 das Bahnhofsgebäude, große Teile der Gleisanlagen, rund 30 abgestellte Lokomotiven und Dutzende von Waggons zerstört. Nach dem Krieg begann der Wiederaufbau. Es entstand ein neues Empfangsgebäude mit Stellwerk. Die Zahl der Bahnbediensteten stieg auf 100 Personen. Die Verlagerung von Gütertransporten auf LKWs führte später zur Schließung der Güterabfertigung des Bahnhofs. Mit dem Ende der Dampflok-Ära im Oktober 1973 wurden die nicht mehr benötigten Einrichtungen zurückgebaut. Am 25. August 1975 nahm dann die S-Bahn Rhein-Main ihren Betrieb auf, dabei wurde Niedernhausen Endstation der Linie S 2. Ab 1978 fuhr sie bis in den neuen Frankfurter S-Bahn-Tunnel zur Station Hauptwache. 1983 wurde der Frankfurter S-Bahn-Tunnel bis zur Konstablerwache verlängert, 1990 bis zum Südbahnhof. 1993 fuhr die S 2 bis zur Station Mühlberg, bevor schließlich der Tunnel in Offenbach und 2003 die Rodgau-S-Bahn bis Dietzenbach eröffnet wurden. Die durchgängige Elektrifizierung der Strecke bis nach Limburg war 1988 abgeschlossen. Seit 2004 wird die Ländchesbahn von der Vectus Verkehrsgesellschaft bedient. Vor dem Empfangsgebäude befindet sich der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) der Gemeinde.
[Bearbeiten] Gleisbelegung
- Gleis 1 (Hausbahnsteig): nicht regelmäßig bedient
- Gleis 2: ehemaliges Abstellgleis, meist für Güterwaggons. Heute stillgelegt.
- Gleis 3 (Bahnsteig Gleis 3/4): Regionalbahn / Regionalexpress nach Limburg an der Lahn
- Gleis 4 (Bahnsteig Gleis 3/4): Züge der Vectus Verkehrsgesellschaft nach Wiesbaden Hauptbahnhof
- Gleis 5 (Bahnsteig Gleis 5/6): S-Bahn-Linie 2 Richtung Dietzenbach über Frankfurt-Höchst und Frankfurt City
- Gleis 6 (Bahnsteig Gleis 5/6): Regionalbahn / Regionalexpress Richtung Frankfurt (Main) Hauptbahnhof
- Gleise 7 bis 10: Abstellgleise, hauptsächlich genutzt von der Vectus Verkehrsgesellschaft und der S-Bahn Rhein-Main.
[Bearbeiten] Literatur
- Heinz Hirt: 1877-2002: 125 Jahre Main-Lahn-Bahn Höchst-Limburg. Eppstein (Taunus), 2002, ISBN 3000107142
- Adolf Tham: Heimatgeschichte Niedernhausen, Heft 5, 1991