Bahnhof Fulda
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Der Bahnhof Fulda ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt im Eisenbahnnetz Deutschlands.
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[Bearbeiten] Strecken
Fulda liegt an der als Nord-Süd-Strecke bezeichneten Bahnstrecke Bebra–Fulda, die in südlicher Richtung in die Kinzigtalbahn übergeht, und der Fulda-Main-Bahn. Ebenfalls in Nord-Süd Richtung verläuft die Neubaustrecke Hannover–Würzburg. In Fulda enden die aus Westen kommende Vogelsbergbahn und die aus Osten kommende Rhönbahn.
[Bearbeiten] Empfangsgebäude
Bei Eröffnung der Bebraer Bahn in Fulda hatte die Stadt ein für damalige Verhältnisse in der Größe angemessenes, architektonisch aber konventionelles Empfangsgebäude in Rundbogenstil erhalten. Es hatte einen zweistöckigen Mittelteil, an den sich zwei einstöckige Flügel anschlossen, die wiederum jeweils in einem zweistöckigen Eckpavilion endeten. Dieses Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg 1944 zerstört.
Auf den Grundmauern des ehemaligen Bahnhofsgebäudes wurde 1946 – 1954, nach einem Entwurf der Architekten Schiebler & Helbich, ein wuchtiger Neubau errichtet. Dieser wird von einer zentralen, verglasten Empfangshalle dominiert. Im Zuge des Baus der Schnellfahrstrecke Hannover-Würzburg in den 80er Jahre wurde auch der Fuldaer Bahnhof umgestaltet: Die auf das Empfangsgebäude zuführende, ansteigende Bahnhofsstraße wurde auf Keller-Niveau abgesenkt und ein neuer Eingangsbereich angelegt, sodass der Fußgängertunnel unter den Gleisen nunmehr ebenerdig erreicht wurde. Durch diese Tieferlegung des Bahnhofsvorplatzes wirkt das Empfangsgebäude heute höher und noch monumentaler als zu seiner Entstehungszeit. Südwestlich des Empfangsgebäudes wurde auf Bahnsteigniveau ein moderner Busbahnhof angelegt.
[Bearbeiten] Bahnanlagen
[Bearbeiten] Gleise
Der Personenbahnhof hat zehn durchgängig befahrbare Gleise; davon werden 7 für den Personenverkehr, zwei weitere als Durchfahrtsgleise verwendet. Gleis 10 dient als Abstellgleis für den in Fulda stationierten Rettungszug der Schnellfahrstrecke. Es gibt außerdem drei Stumpfgleise, die nur aus nördlicher Richtung erreichbar sind und in erster Linie den Regionalbahnen der Vogelsbergbahn von und nach Gießen dienen.
Südlich des Personenbahnhofes befindet sich ein Güterbahnhof, der früher für den Eilgutverkehr wichtig war. Heute findet nur noch wenig Güterverkehr statt. Für die Kaliverladung in Neuhof werden teilweise Wagen gesammelt. Bis Ende der 90er Jahre fand hier außerdem der Umschlag im Containerverkehr statt.
[Bearbeiten] Stellwerk
Zwischen Personen- und Güterbahnhof an der Petersberger Straße steht das Zentralstellwerk (Bauart SpDrS 600), welches die Schnellfahrstrecke von Mottgers (ausschließlich) bis Langenschwarz (ausschließlich) und auf der Nord-Süd-Strecke von der Überleitstelle Kerzell bis zur Haltestelle Burghaun den Zugverkehr steuert. Außerdem wird die Strecke nach Gersfeld im signalisierten Zugleitbetrieb überwacht.
[Bearbeiten] BW Fulda
Früher verfügte Fulda über ein eigenes Bahnbetriebswerk. Anfang der 90er Jahre wurde das BW als solches aufgelöst und als "Einsatzstelle" für Lokführer (DB Regio / Nahverkehr) weitergeführt. Mitte der 90er Jahre wurden alle Tätigkeiten vom alten BW mit Ringlokschuppen und Drehscheibe ins Ausbesserungswerk verlagert, wo seitdem die Lokleitung sitzt. Lokschuppen und die übrigen Gebäude verfallen.
Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2006 verliert DB Regio Zugleistungen in Richtung Bebra / Kassel an eine Tochtergesellschaft der Hamburger Hochbahn. Der Personalüberhang bei DB Regio wird duch Versetzungen in den Bereich der S-Bahn Frankfurt kompensiert.
[Bearbeiten] Verbindungen
[Bearbeiten] Fernverkehr
Aus Basel oder München kommend führen zwei Linien nach Hamburg/Bremen und Berlin.
Linie | KBS | Verlauf |
---|---|---|
16 | 351 | Hamburg–Kassel–Fulda–Würzburg/Frankfurt (Main) |
21 | Berlin/Dresden–Leipzig–Erfurt–Fulda–Frankfurt (Main)–Frankfurt Flughafen–Wiesbaden |
- ICE-Linien
- Basel/München–Mannheim–Frankfurt am Main–Fulda–Kassel–Berlin (im Stundentakt aus Basel oder München kommend)
- München–Nürnberg–Würzburg–Fulda–Kassel–Göttingen–Hannover–Hamburg/Bremen
(alle 2 Stunden 2 Züge aus München kommend, Flügelung in Hannover nach Bremen oder Hamburg) - (Wiesbaden)–Frankfurt am Main–Fulda–Erfurt–Leipzig–Dresden (*)
- Frankfurt am Main–(Hanau)–Fulda–Erfurt–Halle (Saale)–(Berlin) (im Pendlerverkehr, *)
* selbe Linie mit Abweichungen
- IC-Linien
- Frankfurt am Main–Offenbach–Fulda–(Bebra) (montags bis donnerstags im Pendlerverkehr)
- Frankfurt am Main–Fulda–Weimar–Leipzig (freitags im Pendlerverkehr)
- Frankfurt am Main–Fulda–Celle–Hamburg–Westerland/Sylt (samstags und sonntags)
- Westerland/Sylt–Hamburg–Celle–Fulda–Frankfurt am Main (freitags und samstags)
- Leipzig–Erfurt–Fulda–Frankfurt am Main/Mainz/Basel (sonntags im Pendlerverkehr)
[Bearbeiten] Nahverkehr
RMV-Linie | KBS | Verlauf | Strecke |
---|---|---|---|
51 | 610 | Fulda–Bebra–Kassel | Fuldatalbahn |
50 | 615 | Fulda–Hanau–Frankfurt am Main | Kinzigtalbahn |
52 | 616 | Fulda–Eichenzell–Gersfeld | Rhönbahn |
35 | 635 | Fulda–Alsfeld–Grünberg–Gießen | Vogelsbergbahn |
53 | 801 | Fulda–Flieden–Jossa–Gemünden | Fulda-Main-Bahn |
[Bearbeiten] Interessantes
Die Bahnstromleitungen, die entlang der Eisenbahnstrecke durch das Fuldaer Stadtgebiet laufen, dürften von allen Oberleitungen der Deutschen Bahn AG die größte Zahl hintereinander folgender Abspannmaste besitzen. Von diesen ist der Mast 9108 besonders bemerkenswert: Er steht als Dachständer auf einem Lagerschuppen.
[Bearbeiten] Literatur
- Eisenbahn in Hessen. Kulturdenkmäler in Hessen. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, hrsg. vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Theiss Verlag Stuttgart, 2005, 3 Bände im Schuber, 1.448 S., ISBN 3-8062-1917-6, Bd. 2.1, S. 322.