Böhl-Iggelheim
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Wappen | Karte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Rhein-Pfalz-Kreis | |
Koordinaten: | Koordinaten: 49° 23′ N, 8° 18′ O 49° 23′ N, 8° 18′ O | |
Höhe: | 105–110 m ü. NN | |
Fläche: | 32,83 km² | |
Einwohner: | 10.688 (30. Juni 2004) | |
Bevölkerungsdichte: | 326 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 67459 (alt: 6737) | |
Vorwahl: | 06324 | |
Kfz-Kennzeichen: | RP (alt: LU) | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 38 005 | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Am Schwarzweiher 7 67459 Böhl-Iggelheim |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Reinhard Roos |
Böhl-Iggelheim ist eine verbandsfreie Gemeinde im Rhein-Pfalz-Kreis in Rheinland-Pfalz. Sie liegt in der Oberrheinischen Tiefebene in der Nähe von Ludwigshafen und Mannheim (25 km), Speyer (11km), Neustadt a. d. Weinstraße (15 km) und Bad Dürkheim (12 km).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografische Lage
Begrenzung im Südosten an den Ordenswald zwischen Iggelheim und Speyer, Flüsse: Reh- und Speyerbach durch Iggelheim
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Norden: OT Böhl Süden: OT Iggelheim
[Bearbeiten] Geschichte
Böhl-Iggelheim entstand 1969 durch den Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Gemeinden Böhl und Iggelheim.
Böhl entstand im 7./8. Jh. als fränkische Gründung und wurde 780 das erste Mal in einer Urkunde des Klosters Lorsch unter dem Namen „Buhilo“ erwähnt. Der Name, der soviel wie „Anhöhe“ bedeutet, ist seit 1602 in der heutigen Form belegt.
Iggelheim wurde wahrscheinlich im 7. Jh. gegründet, die erste gesicherte Erwähnung stammt aus einer Urkunde des Klosters Weißenburg in der Form „Uchelnheim“ im Jahr 991. Der Name wandelte sich von „Ugelnheim“ über „Ygelnheim“ bis zur seit dem 19. Jahrhundert verwendeten heutigen Form.
Beide Dörfer gehörten ursprünglich zum fränkischen Stammesherzogtum, dann zum deutschen Königsland und behielten bis 1330 ihren reichsunmittelbaren Status. Zusammen mit Haßloch und wahrscheinlich auch Iggelheim wurde Böhl dann von Kaiser Ludwig dem Bayer an die Pfalzgrafen Rudolf II. und Ruprecht I. verpfändet. Bis zum Beginn der französischen Herrschaft 1797 blieb Böhl und Iggelheim unter kurpfälzischer Herrschaft, lediglich unterbrochen durch die Zugehörigkeit zum Herzogtum Pfalz-Zweibrücken von 1410 bis 1507. 1379 wurden die Orte von den von den Pfalzgrafen an die Grafen von Leiningen weiterverpfändet. Im Dreißigjährigen Krieg wurden beide Ortschaften mehrmals von durchziehenden Söldnerheeren (Spanier, Schweden) geplündert und teilweise niedergebrannt.
Nach dem Ende der französischen Herrschaft gehörten die Gemeinden Böhl und Iggelheim zum Bezirksamt Speyer im „Bayerischen Rheinkreis“, später „Pfalz“. 1886 wurde der Teil des Bezirksamts Speyer, zu dem auch Böhl und Iggelheim gehörten, in das neu gebildete Bezirksamt Ludwigshafen aufgenommen, aus dem schließlich 1948 der Landkreis Ludwigshafen, heute Rhein-Pfalz-Kreis, hervorging.
[Bearbeiten] Religionen und Konfessionen
[Bearbeiten] Die jüdische Gemeinde
In Böhl-Iggelheim bestand eine jüdische Gemeinde bis 1940. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück. 1744 wohnten in Iggelheim drei jüdische Familien, in Böhl war es erst eine Familie. In Böhl wurde eine Höchstzahl jüdischer Einwohner um 1848 mit 79 Personen in 15 Familien erreicht. Durch Aus- und Abwanderung ging die Zahl rasch zurück. Bis 1910 waren alle vom Ort verzogen. In Iggelheim wurde die Höchstzahl 1866 mit 44 jüdischen Gemeindegliedern erreicht. Hier setzte die Aus- und Abwanderung nicht in derselben Weise wie in Böhl ein, sodass hier um 1900 noch 34 jüdische Personen gezählt wurden. 1933 wurden in Böhl-Iggelheim noch 16 jüdische Einwohner gezählt, 1938 noch 14 oder 15. Erst nach den Ereignissen in der Pogromnacht verzogen einige dieser Personen. Sieben Iggelheimer Juden wurden im Oktober 1940 nach Gurs deportiert und wurden später in Vernichtungslagern des Ostens ermordet. Die in Böhl im Dezember 1840 eingeweihte Synagoge wurde beim Novemberpogrom 1938 geschändet und im Innern völlig verwüstet, 1941 abgebrochen. Heute wird an sie mit einem Gedenkstein erinnert.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Die erste überlieferte Einwohnerzahl von Böhl nennt 110 Haushalte und damit 400–500 Einwohner im Jahr 1550, die im Bereich der heutigen Kirchenstraße, wahrscheinlich auch der Haupt- und Ludwigstraße siedelten. Bis zum Ende des 17. Jahrhundert änderte sich daran nicht viel, für 1685 werden 75 Haushalte angegeben. Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts war dann das Straßenquadrat Kirchenstraße/Hauptstraße/Ludwigstraße/Bismarckstraße vollständig ausgebildet, für 1785 wird die Zahl von 901 Einwohnern genannt. Mit dem Ende der Zuzugsbeschränkungen (1797) ist die Bevölkerungszahl stark angewachsen, 1815 wurden 1200 Einwohner gezählt, 1840 1595. Danach blieb die Einwohnerzahl wie auch die Ausdehnung des Dorfes bis etwa 1900 weitgehend unverändert, 1900 gab es mit 1752 nur wenig mehr Einwohner als 60 Jahre zuvor. Die Anfang des 20. Jahrhunderts anschließende Ausdehnung erfolgte in Richtung Süden zum Bahnhof an der Eisenbahnstrecke Ludwigshafen—Neustadt. Ende des Zweiten Weltkrieges hatte Böhl dann 3064 Einwohner. Später wurden im Gebiet zwischen Bahnlinie und altem Ortskern sowie östlich davon Neubaugebiete angelegt, bis 1987 ist die Einwohnerzahl auf 3836 gestiegen.
Iggelheim entwickelte sich aus einem regionstypischen Straßendorf mit der Kirche am einen und dem Rathaus am anderen Ende der einzigen besiedelten Straße, hier der Langgasse. Im 16. Jahrhundert wohnten in Iggelheim etwa 250 Einwohner, diese Zahl dürfte sich im darauf folgenden Jahrhundert auch kaum verändert haben. Eine Ausdehnung des Ortes setzte dann mit dem Wiederaufbau nach dem Pfälzischen Erbfolgekrieg ein, ein weiterer rapider Bevölkerungsanstieg erfolgte Anfang des 19. Jahrhunderts nach Aufhebung der Zuzugsbeschränkungen. Danach blieb die Bevölkerungszahl bis 1900, als Iggelheim etwa 2200 Einwohner hatte, weitgehend konstant. Danach kam es wieder zu einem Bevölkerungswachstum, Ende des Ersten Weltkrieges hatte der Ort 2800 Einwohner, 1938 waren es 3412. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte sich die bebaute Fläche bis heute nochmals verdoppelt, 1968 lebten hier 5500 Einwohner, 1987 waren es 6551.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Gemeinderat
Bei den Wahlen zum Gemeinderat am 13. Juni 2004 ergab sich folgendes Ergebnis:
- CDU 36,0% (+1,8) - 10 Sitze (=)
- SPD 34,8% (-10,8) - 10 Sitze (-3)
- FWG 1 14,4% (+1,7) - 4 Sitze (+1)
- GRÜNE 8,0% (+1,8) - 2 Sitze (=)
- BIL 2 6,8% (+6,8) - 2 Sitze (+2)
- Andere 0,0% (-1,3) - 0 Sitze (=)
[Bearbeiten] Bürgermeister
- 1988-2006: Reinhard Roos (SPD)
- ab 01.03.2007: Peter Christ (CDU)
[Bearbeiten] Kultur & Freizeit
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
- Seit 1991 Partnerschaft mit Wahagnies bei Lille (Frankreich)
- Seit 2004/2005 Partnerschaft mit Schlanders in Südtirol (Italien)
- Seit 1992 unterhält der Hilfsverein Kinder von Shitkowitschi - Leben nach Tschernobyl e.V. eine Partnerschaft mit der Region um die Stadt Shitkowitschi (Ukraine)
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Ortsteil Böhl:
- Dorfplatz mit Barockkirche, Schulhaus und alten Fachwerkhäusern.
- Ältestes Wohnhaus in der Kirchenstrasse 17( erbaut 1581 )
- Gedenkstein an Kriegsgefangenenlager der Alliierten aus dem Zweiten Weltkrieg, Umgehungsstraße Richtung Iggelheim
Ortsteil Iggelheim:
- Altes Rathaus in Iggelheim mit kleinem Dorfmuseum (1569), Langgasse 2
- Altes Schulhaus (heute Heimatmuseum), Haßlocher Straße 2
- Geburtshaus von Jakob Heinrich Lützel, Lützelstraße
- Evangelische Kirche, Haßlocher Straße
- denkmalgeschützte Fachwerkhäuser, Buschgasse, Langasse
- Gefallenendenkmal vor der Grundschule in der Langasse
Darüber hinaus sind in beiden Ortsteilen viele Fachwerkhäuser erhalten geblieben, teilweise welche aus dem 16. Jahrhundert
[Bearbeiten] Natur & Erholung
- Vogelpark, Wochenendgebiet
- Naherholungsgebiet "Niederwiesenweiher"
[Bearbeiten] Museen
- Heimatmuseum Iggelheim
[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen
- Rathaus
- Jugendzentrum JGZ
- Wahagnieshalle
- EGZ
- Kath. Gemeindebücherei
[Bearbeiten] Schulen
- Jakob-Heinrich-Lützel-Grundschule Iggelheim
- Grundschule Böhl
- Regionale Schule Iggelheim Peter-Gärtner-Schule
- Standort der FHS (Kreisvolkshochschule)
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Gemeinde
- Jakob Heinrich Lützel (* 30. August 1823 † 9. März 1899), Iggelheimer Komponist, Chorleiter, Volksschullehrer und Organist
- Bruno Hain (* 24. September 1954), Mundartdichter, geboren in Ludwigshafen, aufgewachsen in Böhl-Iggelheim
- Rudolph Köstelmeier, freier Journalist und Buchautor
- Hans Freistadt, ehemalig. Box - Weltmeister im Fliegengewicht
[Bearbeiten] Weblinks
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