Auto Union 1000
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[Bearbeiten] Der „Große DKW“/Auto Union 1000
Der „Große DKW 3=6“ (F93) war ein Mittelklassewagen der Auto Union bzw. der Marke DKW, der 1955 die „Sonderklasse“ (F91) ablöste. Ab 1958 wurde das Auto mit einem größeren Motor (981 cm³) als „Auto Union 1000“ gebaut, und zwar als viertürige Limousine wie auch als Zweitürer (mit vorn angeschlagener Tür) und als viersitziges Coupé ohne B-Säule. Zum Modelljahr 1960 (ab August 1959) bekamen die zweitürige Limousine und das viersitzige Auto Union 1000 S Coupé eine großzügige Panoramascheibe. Doch auch dieses modische Accessoire konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die rundliche Formgebung des AU 1000 überholt war. Im Grunde ging sie auf Prototypen der DKW Meisterklasse von 1940 zurück. Die Auto Union produzierte im Düsseldorfer Werk 171.008 Stück des Auto Union 1000 und 1000 S. Ab August 1959 kam eine Kombi-Version unter dem Namen „Universal“ hinzu. Höhepunkt der Baureihe war das Auto Union 1000 S de Luxe Coupé mit Scheibenbremsen.
Technische Daten
Auto Union 1000 S | Coupé 1958 | Coupé 1961 |
---|---|---|
Motor: | 3-Zylinder-Zweitakt/Reihe | |
Hubraum: | 981 cm³ | |
Bohrung x Hub: | 74 x 76 mm | |
Leistung: | 32,5 kW (44 PS) | 37 kW (50 PS) |
bei 1/min: | 4500 | 4500 |
Max. Drehmoment bei 1/min: | 85 Nm bei 2100 | 87 bei 2250 |
Verdichtung: | 7,25 : 1 | 7,25 : 1 |
Kühlung: | Thermosiphonkühlung mit Ventilator und Kühlerjalousie
(8,5 l Wasser) |
|
Getriebe: | 4-Gang-Getriebe mit Lenkradschaltung,
Frontantrieb |
|
Radaufhängung vorn: | Querlenker und Querblattfeder | |
Radaufhängung hinten: | Starrachse an Längslenkern und Querblattfeder | |
Karosserie: | Kastenprofilrahmen und Ganzstahlkarosserie | |
Spurweite vorn/hinten: | 1290/1350 mm | 1295/1390 mm |
Radstand: | 2350 mm | |
Reifengröße: | 5.60–15" | |
Maße L x B x H: | 4225 x 1695 x 1465 mm | |
Leergewicht: | 930 kg | 950 kg |
Höchstgeschwindigkeit: | 131 km/h | 135 km/h |
Preis: | 7.125,00 DM |
Im Modelljahr 1961/62 führte die Auto Union die sogenannte Frischölautomatik mit separatem Ölbehälter und -pumpe ein, um die für Zweitaktmotoren typische blaue Rauchfahne zu reduzieren, die zwangsläufig entsteht, wenn das Öl zur Motorschmierung dem Kraftstoff beigemischt wird (Verhältnis 1 : 40). Laut Werbung sollte das neue System vor allem eine längere Lebensdauer des Motors garantieren, die in der Praxis aber nicht erzielt wurde. Im extrem kalten Winter 1962/63 traten ungewöhnlich viele Kurbelwellenschäden auf, weil das bei niedrigen Temperaturen stockende Öl nicht ausreichend durch die dünne Leitung in den Vergaser transportiert wurde.
Nachdem im Jahre 1963 die Produktion in Deutschland zugunsten des Nachfolgers, des DKW F102, ausgelaufen war, wurde der Auto Union 1000 S in Brasilien mit geringen Retuschen und in Argentinien (Santa Fé) ohne Veränderungen noch bis ins Jahr 1967 hergestellt.
[Bearbeiten] Auto Union 1000 Sp
Der Auto Union 1000 Sp, ein bildhübscher Zweisitzer, erschien zur IAA 1957 und wurde bei Baur in Stuttgart von 1958 bis 1965 gefertigt. Er erreichte nur eine geringe Stückzahl von 5 000 Coupés. Von September 1961 bis April 1965 fertigte man zudem 1 640 offene Roadster.
Gegenüber dem Auto Union 1000 S war die Motorleistung durch höhere Verdichtung (8 : 1) auf 41 kW (55 PS) gesteigert worden. Eine strömungsungünstige Form des „Schmalspur-Thunderbird“ (wie der 1000 Sp in der Presse gelegentlich geringschätzig genannt wurde) war die Ursache für einen Verbrauch von über 10 l/100 km und eine Höchstgeschwindigkeit, die mit 140 km/h das schwächer motorisierte 1000-S-Coupé nur geringfügig übertraf.
Coupé und Roadster kosteten 10.950,00 DM.