Aurora von Königsmarck

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Marie Aurora Gräfin von Königsmarck (* 1663/vor 1665/1670 in Stade; † 16. Februar 1728 in Quedlinburg) war die Geliebte Friedrich Augusts I., des Starken, von Sachsen und spätere Pröpstin des Stiftes Quedlinburg. Voltaire nannte sie neben Katharina II. „die berühmteste Frau zweier Jahrhunderte“.

Marie Aurora, die Schwester des Grafen Philipp Christoph von Königsmarck, war die Tochter des 1673 bei der Belagerung von Bonn gefallenen Grafen Conrad Christopher von Königsmarck und Maria Christina von Wrangel (1637–1691), einer Tochter des schwedischen Feldmarschalls Hermann von Wrangel und (Halb-)Schwester des schwedischen Reichsmarschalls Carl Gustav Wrangel, Graf von Salmis.

Sie wurde in Stade geboren, wohin sich ihre Mutter zurückgezogen hatte, besuchte seit ihrem 15. Lebensjahr in deren Begleitung die Höfe Deutschlands und Schwedens, lebte nach dem Tode der Mutter (1691) längere Zeit in Hamburg bei ihrer älteren Schwester, der Ehefrau des Grafen Löwenhaupt, und ging 1694 nach Dresden, um mit Hilfe des Kurfürsten August des Starken die Rettung ihres im Schloß der Welfen zu Hannover verschwundenen Bruders zu betreiben, oder aber wenigstens Gewissheit über seinen Tod und den Besitz seiner Erbschaft zu erlangen.

Ihre Schönheit gewann den Kurfürsten, und sie wurde bald seine erklärte Geliebte und von ihm 28. Oktober 1696 zu Goslar Mutter des nachmals berühmten Marschalls Moritz, Grafen zu Sachsen. Schon nach kurzer Zeit kühlte Augusts Zuneigung zu ihr aber ab, und Aurora zog sich in die Abtei zu Quedlinburg zurück; wo sie im Januar 1698 zur abteilichen Koadjutorin und zwei Jahre später zur Pröpstin ernannt wurde. Doch lebte sie abwechselnd in Berlin, Dresden und Hamburg.

1702 übernahm sie eine diplomatische Mission in das schwedische Lager von Narwa, um Karl XII. günstiger für August den Starken zu stimmen, machte jedoch keinen Eindruck auf denselben. Nach dem Altranstädter Frieden begab sie sich wieder in ihr Kloster, wo sie 16. Februar 1728 starb.

Sie besaß eine vielseitige Bildung, namentlich seltene Sprachkenntnisse, war Virtuosin auf der Laute und Viola da Gamba und hinterließ mehrere kleine Literaturwerke, Opernmotive, ein paar Liebeslieder und einige Kantaten.

Der schwedische Dichter Carl Snoilsky schilderte ihr Lebensschicksal in einem langen Gedicht aus der Gedichtsammlung Svenska bilder (Schwedische Bilder).

[Bearbeiten] Weblinks

• Pdf zu einem Prosawerk von Aurora v. Königsmark

[Bearbeiten] Literatur

• Bernd Feicke: Glockengeläut für Prinz Eugen im Reichsstift Quedlinburg 1704 : zur Diplomatie der Aurora von Königsmarck. In: Harz-Zeitschrift Bd. 48/49, 1996/96 [1998], S. 211-217.
• Friedrich Cramer: Denkwürdigkeiten der Gräfin Maria Aurora von Königsmark. 2 Bde. (Leipzig 1836)
• Otto Julius von Corvin-Wiersbitzki: Maria Aurora, Gräfin von Königsmark. (Leipzig 1848)
• Vilhelm Frederik Palmblad: Aurora Königsmark und ihre Verwandten. 4 Bde. (Leipzig 1848)
• Jordan, Angelika: Aurora von Königsmarck. (Bergisch Gladbach 1974)

Siehe auch: Königsmarck

Personendaten
NAME	Königsmarck, Aurora von
KURZBESCHREIBUNG	Geliebte Augusts II. von Sachsen
GEBURTSDATUM	1663/vor 1665/1670
GEBURTSORT	Stade
STERBEDATUM	16. Februar 1728
STERBEORT	Quedlinburg