Anita Page

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Anita Page (* 4. August 1910 in New York, NY, USA) ist eine US-amerikanische Schauspielerin.

Geboren als Anita Pomares in Flushing, New York, war Anita Page bereits in der Stummfilmära eine begehrte Schauspielerin. 1925 feierte sie ihr Leinwanddebüt mit dem Film A Kiss For Cinderella. 1926 folgten dann Love 'Em and Leave 'Em und im selben Jahr ihre erste Hauptrolle in Beach Nuts. 1927 erhielt sie einen Vertrag bei Metro-Goldwyn-Mayer, wo gleich ihr erster Film Telling The World ein großer Erfolg wurde. In den folgenden Jahren trat sie an der Seite von Ramon Novarro und William Haines auf und MGM machte sie zu einer beliebten Nebendarstellerin der späten Stummfilmära und frühen Tonfilmzeit. Sie war oft neben Joan Crawford, u.a. in den Filmen der Our-Serie, zu sehen.

Anita Page schaffte den Sprung zum Tonfilm problemlos. 1929 landete sie als eine der beiden Hauptdarstellerinnen des ersten Tonfilmmusicals The Broadway Melody ihren bislang größten Erfolg. Im selben Jahr erhielt sie angeblich pro Woche mehr als 10.000 Briefe an Fanpost, mehr als irgendein anderer Star dieser Zeit, mit Ausnahme von Greta Garbo. Über 100 dieser Fanbriefe entstammten einem ihrer größten prominenten Verehrer aus Italien: Dieser war niemand geringerer als Benito Mussolini, der Anita Page mehrmals einen Heiratsantrag machte.

Anfang der 30er Jahre drehte sie mit Buster Keaton die Filme Free and Easy, sowie Sidewalks of New York. 1931 trat sie in einer kleinen Nebenrolle mit Clark Gable in dem Constance Bennett Streifen The Easiest Way auf.

Als 1933 ihr Vertrag bei MGM ablief, gab sie im Alter von 23 Jahren vollkommen überraschend ihren Rückzug aus dem Filmgeschäft bekannt.

1934 heiratete Anita Page den Filmkomponisten Nacio Herb Brown, aus dessen Feder auch der Soundtrack zur The Broadway Melody stammte. Die Ehe ging jedoch bereits nach einem Jahr in die Brüche.

1937 heiratete sie Herschel House, mit dem sie bis zu dessen Tod 1991 zurückgezogen in Kalifornien lebte.

1996 kehrte Anita Page nach 60-jähriger Pause ins Filmgeschäft zurück. Zwischen 1996 und 2004 spielte sie in mehreren zweitklassigen Splatter Horrorfilmen auf.

Ebenfalls 2004 erklärte sie in einem Interview erstmals den wahren Grund ihres Rückzugs aus dem Filmgeschäft im Jahre 1933. Der damalige Produktionsleiter von MGM, Irving Thalberg habe sie sexuell belästigt, was dazu führte, dass Anita Page nicht mehr länger für diese Produktionsfirma arbeiten wollte. Nach diesem Affront sorgte Irving Thalberg daraufhin dafür, dass Page auch bei anderen Studios keinen Vertrag mehr bekommen sollte.

Anita Page ist heute, neben Barbara Kent, einer der letzten noch lebenden Stummfilmstars. Damit ist sie eine der letzte lebenden Zeitzeugen der ersten Oscar-Verleihung.