Ainkhürn
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Ainkhürn (wörtlich "Ein-Gehürn", "Horn des Einhorns") ist die traditionelle Bezeichnung für die Zähne des Narwals, soweit sie als kunsthandwerkliches Material Verwendung finden. Der Name kommt daher, dass man es im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit für das Horn des Einhorns hielt. Dementsprechend wurde es als eines der kostbarsten Materialien überhaupt angesehen und vor allem für Herrscherinsignien verwendet.
Nennenswerte Objekte aus Ainkhürn sind der Thron der Könige von Dänemark auf Schloss Rosenborg in Kopenhagen, Zepter und Reichsapfel des Kaisertums Österreich (siehe Österreichische Kaiserkrone) sowie ein Schwert aus dem Besitz Karls des Kühnen, das gleichfalls in der Hofburg aufbewahrt wird.
Ebenfalls in der Schatzkammer der Hofburg befindet sich ein ganzer Narwalzahn (ein ganzes "Horn"), der ebenfalls einfach nur "Ainkhürn" genannt wird. Es ist ein Geschenk des polnischen Königs Sigismund II. an Kaiser Ferdinand I.. Zusammen mit der Achatschale bildet es die "unveräußerlichen Erbstücke des Hauses Habsburg", das heißt, dass bei der Erbteilung nach dem Tod Ferdinands I. vereinbart wurde, dass diese beiden Objekte im gemeinsamen Besitz aller Linien bleiben sollten und auch nicht verschenkt oder verkauft werden dürften.
Auch im Markusdom von Venedig gibt es zwei Narwalzähne, die im Zuge des Vierten Kreuzzuges aus Konstantinopel dorthin gebracht wurden.
Wegen angeblicher magischer Fähigkeiten des Einhorns (etwa die, Gifte zu neutralisieren), wurden auch immer wieder gerne Trinkgefäße aus Ainkhürn hergestellt.
