Über sieben Brücken
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Karat: Über sieben Brücken | ||
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Veröffentlichung: | 1979 | |
Label: | AMIGA | |
Formate: | LP, CD, MC | |
Genre: | Rock | |
Titelanzahl: | 11 | |
Laufzeit: |
43:08 |
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Besetzung: |
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Produzent(en): | ||
Studio(s): |
Amiga Studio Berlin, Europastudio Grünau (Titel 11) |
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Chronik von Karat | ||
Karat (1978) | Über sieben Brücken | Schwanenkönig (1980) |
Über sieben Brücken ist das zweite Album der deutschen Rockgruppe Karat aus dem Jahr 1979. Das Album erschien unter dem Namen Albatros mit wenig veränderter Titelliste („König der Welt“ statt „He, Mama“) im gleichen Jahr wie die DDR-Veröffentlichung als erstes Album der Gruppe in der BRD. „Über sieben Brücken“ ist mit Sicherheit eine der vielseitigsten Platten der Band. Als Start dient die rockige Dreiersuite, bestehend aus „Introduktion“, „He, Mama“ und „Blues“, gefolgt von dem Hardrocksong „Wilder Mohn“, nach dem mit dem instrumentalen „Musik zu einem nichtexistierenden Film“ ruhigere Töne angeschlagen werden. Das Soulstück „Auf den Meeren“ fällt durch seine markante Basslinie auf, die sich hauptsächlich in achtelwertigen Oktavsprüngen bewegt und durch das ruhig gespielte Schlagzeug sowie von sanften Keyboardklängen getragen wird und eine musikalische Verbundenheit zum überaus lyrischen Text herstellt. Mit dem Countrysong „Das, was ich will“ befindet sich einer der kürzesten Karat-Titel auf „Über sieben Brücken“. Musikalisch interessant ist auch das Lied „Gewitterregen“, das von seiner raffinierten Rhythmik lebt. Der schwelgende 7/8-Rhythmus, gepaart mit 3/4- und 3/8- Rhythmen steht in seiner Verspieltheit im Kontrast zu dem sich im Viererschlag befindlichen Refrain. Besonders hervorhebenswert ist auch der Song „Albatros“, mit einer epischen Länge von über acht Minuten. Hier wird ein gewaltiger Spannungsbogen erzeugt, der vom dünnen Synthesizerklang zu Beginn des Stückes bis zum monumentalen Orchestralwerk im Mittelteil reicht. Mit „Wenn das Schweigen bricht“ befindet sich ein weiterer Rocksong auf der Platte. Der Titelsong „Über sieben Brücken musst du geh’n“ gilt als der größte Hit der Gruppe Karat und gehört zu den bekanntesten deutschsprachigen Liedern überhaupt. 1980, ein Jahr nach dem Erscheinen der LP, wurde der Song durch Peter Maffay gecovert. Als Gastmusiker wirkte die Streichergruppe „Otto-Karl-Beck“ bei den Liedern „Auf den Meeren“ und „Albatros“ mit.
Als Singles wurden in der DDR die Titel „Auf den Meeren“ und „Wenn das Schweigen bricht“, „Über sieben Brücken musst du geh’n“ mit dem Non-Album-Track „Rockvogel“ und in der BRD „Über sieben Brücken musst du geh’n“ und „Blues“ veröffentlicht. Insgesamt konnte sich „Über sieben Brücken“ (zusammen mit „Albatros“) knapp 800.000 Mal verkaufen. In der Bundesrepublik erhielt Karat 1984 für „Albatros“ eine Goldene Schallplatte.
[Bearbeiten] Anmerkungen
Christian Bartmann verfasste folgende begleitende Notiz, die auf dem LP-Cover abgedruckt wurde: „Das also ist die neue KARAT-LP - KARATS zweite. KARAT zählt schon seit geraumer Zeit zu den führenden Rockbands der DDR. 1975 aus der damals renommierten Gruppe ‚Panta Rhei‘ hervorgegangen, eroberte sie sich mit ihrer liedbetonten Rockmusik sehr bals viele Fans im Lande. Wer erinnert sich noch an solche Titel wie ‚Suche ein Zimmer‘, ‚Leute, welch ein Tag‘ oder ‚Draußen im Kornfeld‘? Seitdem aber hat KARAT in den Spitzenparaden ein Dauerabonnement auf vordere Plätze. Wochenlang besetzten die KARAT-Titel ‚Abendstimmung‘ und ‚Märchenzeit‘ vordere Positionen und 1978 waren ‚König der Welt‘ und ‚Über sieben Brücken‘ DDR-Hits des Jahres. Beim Internationalen Schlagerfestival in Dresden errang KARAT mit diesen beiden Titeln den begehrten GRAND PRIX und den Preis der Pressejury. Auch im Ausland konnte KARAT mit seinem unverwechselbaren Sound bestens bestehen. Tourneen führten die Gruppe mehrmals in die Sowjetunion, in die VR Polen, in die BRD, nach Bulgarien, Rumänien, in die ČSSR und nach Westberlin. Ein Kritiker schrieb nach einem solchen Gastspiel: ‚Die KARAT-Musiker stellen neben Können und instrumentaler Fertigkeit auch ihr variables Repertoire vor. Sie haben alles drauf, um auch wirklich jedem Rockkonsumenten gerecht zu werden.‘ Auf dieser LP erleben sie KARAT in der ganzen Bandbreite ihrer musikalischen Ausdrucksfähigkeit. Sie reicht vom kleinen volksliedhaften ‚Das, was ich will‘ über den harten ‚losgehenden‘ Rock'n' Roll ‚He, Mama‘ oder einen ruhigen, sanften Blues, bis hin zu größerer musikalischen Form in ‚Albatros‘.“
[Bearbeiten] Besetzung
Herbert Dreilich (voc, 12 str-g)
Ed Swillms (keyb, p)
Bernd Römer (g, 12 str-g)
Michael Schwandt (dr)
Henning Protzmann (bg, voc)
[Bearbeiten] Trackliste
- Introduktion (Swillms) (1:23)
- He, Mama (Swillms/Dreilich) (3:20)
- Blues (Karat/Dreilich) (2:42)
- Wilder Mohn (Swillms/Kaiser, Dreilich) (4:10)
- Musik zu einem nichtexistierenden Film (Swillms) (2:50)
- Auf den Meeren (Swillms/Demmler) (6:00)
- Das, was ich will (Dreilich/Dreilich) (1:00)
- Gewitterregen (Swillms/Kaiser) (4:20)
- Albatros (Swillms/Kaiser) (8:15)
- Wenn das Schweigen bricht (Swillms/Kaiser) (5:10)
- Über sieben Brücken musst du geh’n (Swillms/Richter) (3:10)
Karat (1978) | Über sieben Brücken (1979) | Schwanenkönig (1980) | Der blaue Planet (1982) | Die sieben Wunder der Welt (1984) | Auf dem Weg zu euch (1985) | Fünfte Jahreszeit (1985) | …im nächsten Frieden (1990) | Karat (1991) | Die geschenkte Stunde (1995) | Balance (1997) | Ich liebe jede Stunde (2000) | 25 Jahre - Das Konzert (2001) | Licht und Schatten (2003) | 30 Jahre Karat (2005)