Äthiopisch-Katholische Kirche
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Die Äthiopisch-katholische Kirche ist eine mit Kirche und Papst von Rom unierte Katholische Ostkirche mit dem Äthiopischen Ritus als liturgischer Ordnung. Sie ist zu unterscheiden (a) von ihrer äthiopisch-orthodoxen Mutterkirche sowie (b) von der katholischen Kirche des Römischen Ritus in Äthiopien.
Nach dem Scheitern der Versuche im 15. und 17. Jh., eine Gesamtunion der Kirche Äthiopiens mit dem römischen Katholizismus herbeizuführen, begannen in der 1. Hälfte des 19. Jh. Bemühungen um eine Teilunion. Sie laufen parallel zur Einrichtung einer Kirche lateinischer Tradition in derselben Region, vor allem in Eritrea und den nicht-christianisierten Gebieten im Süden des äthiopischen Staates.
J. De Jacobis, ab 1839 Apostolischer Präfekt des römischen Papstes für Äthiopien mit Jurisdiktion über die lateinischen Katholiken, feierte Gottesdienst gerne auch nach Äthiopischem Ritus und gewann Achtung und Anhänger unter Priestern und Gläubigen der äthiopisch-orthodoxen Kirche.
1930 wurde im seit 1894 italienisch besetzten Eritrea neben der vorhandenen lateinischen Jurisdiktion, die hauptsächlich Italiener betreute, ein Ordinariat für die anwachsende Anzahl einheimischer Katholiken des Äthiopischen Ritus eingerichtet. Mit der Besetzung Äthiopiens 1936 durch Italien kam es zu einem Ausbau lateinischer Jurisdiktionsbezirke. Nach Wiedererlangung der staatlichen Unabhängigkeit Äthiopiens wurden die ausländischen Missionare ausgewiesen und hatte der einheimische katholische Klerus des Äthiopischen Ritus verstärkt Verantwortung zu übernehmen.
1951 wurden das Apostolische Exarchat Addis Abeba der Äthiopisch-katholischen Kirche eingerichtet und das Ordinariat für Eritrea zum Exarchat erhoben. Am 9. April 1961 wurde die Metropolie (Kirchenprovinz) Äthiopien gegründet mit Addis Abeba als Sitz des Metropoliten und Asmara (Eritrea) und Adigrat als Suffraganbistümern.
Nach der Unabhängigkeit Eritreas wurden hier 1995 zwei neue Eparchien (Diözesen), Barentu und Keren, errichtet und das lateinische Apostolische Vikariat aufgehoben. In Eritrea unterstehen demnach sämtliche Katholiken, auch die römisch-katholischer Tradition, einer ostkirchlichen Hierarchie. 2003 entstand eine neue Eparchie in Emdeber (Äthiopien), so dass die äthiopisch-katholische Metropolie heute sechs Bischofsitze umfasst, drei in Äthiopien und drei in Eritrea.
Römisch-katholische (Missions-) Jurisdiktionen bestehen weiterhin im Süden Äthiopiens: fünf Apostolische Vikariate (mit Titularbischöfen) und zwei Apostolische Präfekturen (unter Leitung eines Priesters).