Wilhelm Hoegner
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Wilhelm Hoegner (* 23. September 1887 in München; † 5. März 1980 ebenda) war ein deutscher Jurist und Politiker (SPD). Er war von 1945 bis 1946 und 1954 bis 1957 Bayerischer Ministerpräsident. Damit ist er der einzige Ministerpräsident Bayerns nach dem 2. Weltkrieg, der nicht der CSU angehörte. Hoegner ist außerdem Ehrenbürger der Stadt München.
[Bearbeiten] Leben
Hoegner war das siebte von 13 Kinder eines Eisenbahners. 1919 trat Wilhelm Hoegner der SPD bei. Von 1919 bis 1933 war er Staatsanwalt und Richter, von 1924 bis 1930 Mitglied des Landtags und von 1930 bis 1933 Mitglied des Deutschen Reichstages. 1933 ging Wilhelm Hoegner ins Exil in die Schweiz. 1945 wurde Hoegner von der amerikanischen Besatzungsbehörde als Nachfolger Fritz Schäffers zum bayerischen Ministerpräsidenten ernannt und beauftragt, die Bayerische Verfassung vorzubereiten. Hoegner gilt damit als Vater der Verfassung des Freistaates Bayern. Nach den ersten Landtagswahlen wurde er von Hans Ehard abgelöst, blieb jedoch bis 1947 als Justizminister in der Regierung. 1948 bis 1950 war er Generalstaatsanwalt am Bayerischen Obersten Landesgericht. Nach der Landtagswahl 1950 trat Hoegner als Innenminister in das aus CSU und SPD gebildete Kabinett Hans Ehards ein. 1954 wurde Hoegner wieder bayerischer Ministerpräsident und bildete ein Kabinett aus SPD, Bayernpartei, BHE und Freie Demokratische Partei FDP - einzige Oppositionspartei war die Christlich-Soziale Union in Bayern CSU. Nach den Bundestagswahlen 1957 zerbrach diese Viererkoalition und Hoegner musste sein Amt an Hanns Seidel abgeben. 1961 bis 1962 war Wilhelm Hoegner Mitglied des Deutschen Bundestags.
[Bearbeiten] Veröffentlichungen
- Der Faschismus und die Intellektuellen (1934)
- Politik und Moral (1937)
- Die verratene Republik. Geschichte der deutschen Gegenrevolution (1958)
- Der schwierige Außenseiter. Erinnerungen eines Abgeordneten, Emigranten und Ministerpräsidenten (1959)
- Flucht vor Hitler. Erinnerungen an die Kapitulation der ersten deutschen Republik 1933 (1977)
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Wilhelm Hoegner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- »Der Volksbetrug der Nationalsozialisten« (Rede im Deutschen Reichstag 1930)
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Personendaten | |
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NAME | Hoegner, Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Jurist und Politiker (SPD) |
GEBURTSDATUM | 23. September 1887 |
STERBEDATUM | 5. März 1980 |