Siegfried Kasche
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Siegfried Kasche (* 18. Juni 1903 in Strausberg, † 19. Juni 1947 in Zagreb) war SA-Obergruppenführer und Gesandter I. Klasse in Zagreb.
Nach dem Besuch des Kadettenkorps in Potsdam und der Kadettenanstalt Lichterfelde nahm Kasche in den Jahren 1919/1920 als Freikorps-Mitglied an Kämpfen in Berlin und im Baltikum teil.
1925 trat er in die SA, im Januar 1926 in die NSDAP ein. Von 1928 bis 1931 wurde Kasche zum stellvertretenden NSDAP-Gauleiter im Gau Ostmark ernannt und fungierte zusätzlich seit September 1930 als Mitglied des Reichstages.
Ab Dezember 1936 zum Reichsredner der NSDAP ernannt, erhielt Kasche den Rang eines "Beauftragten für die NS-Kampfspiele". Im November 1937 wurde er Führer der SA-Gruppe in Hansa.
Innerhalb der SA bekleidete Kasche den Rang eines SA-Obergruppenführers.
Vom 17. April 1941 bis Kriegsende, im Mai 1945 war er Gesandter I. Klasse in Zagreb. Gründe, einen SA-Führer zum Gesandten zu ernennen, waren sowohl allgemeine Vorbehalte des Reichsaußenministers Joachim von Ribbentrop gegen Berufsdiplomaten als auch Bemühungen, den wachsenden Einfluss Heinrich Himmlers SS in Ost- und Südosteuropa einzudämmen.
Weitere SA-Gesandte waren:
- Adolf Beckerle in Sofia
- Dietrich von Jagow in Budapest
- Manfred von Killinger in Pressburg und Bukarest
- Hanns Ludin in Pressburg
Neben der Mitarbeit an der Deportation kroatischer Juden tat sich Kasche als Fürsprecher des Ustasa-Regimes hervor und er versuchte, den Terror gegen die serbische Zivilbevölkerung zu rechtfertigen.
Dabei kam er sowohl in Konflikt mit Oberst Alexander Löhr, dem Oberbefehlshaber Südost als auch mit Konstantin Kammerhofer, dem Reichsführer SS in Kroatien, die das Ustasa-Regime als Belastung für die deutschen Interessen ansahen.
Mit der Verschlechterung der militärischen Lage in Kroatien, vor allem durch die Partisanen und Cetnicibewegung, verlor Kasches Position in Berlin zunehmend an Bedeutung.
Nach dem Krieg wurde er von den Alliierten an Jugoslawien ausgeliefert, wo ihm im Mai 1947 der Prozess vor dem Obersten Gerichtshof der Volksrepublik Kroatien gemacht wurde.
Am 7. Juni 1947 wurde er zum Tod durch den Strang verurteilt; das Urteil wurde einen Tag nach seinem 44. Geburtstag vollstreckt.
Personendaten | |
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NAME | Kasche, Siegfried |
KURZBESCHREIBUNG | war SA-Obergruppenführer und Gesandter I. Klasse in Zagreb |
GEBURTSDATUM | 18. Juni 1903 |
GEBURTSORT | Strausberg |
STERBEDATUM | 19. Juni 1947 |
STERBEORT | Zagreb |