Konstantin Kammerhofer
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Konstantin Kammerhofer (* 23. Januar 1899 in Turnau; † 29. September 1958 in Oberstdorf) war SS-Gruppenführer und Beauftragter des Reichsführers SS, Heinrich Himmler in Kroatien.
Nach dem Besuch der Volks-, Mittel- und Handelsschule nahm Kammerhofer am Ersten Weltkrieg in der österreichischen Armee teil.
Von Beruf Kaufmann, war Kammerhofer im September 1931 in den Pfrimer-Putsch in der Steiermark verwickelt, im darauffolgenden Hochverratsprozess wurde er jedoch freigesprochen.
1932/1933 war Kammerhofer Leiter des Steirischen Heimatschutzes. Nach dem gescheiterten Juliputsch von 1934 floh er von Österreich über Jugoslawien nach Deutschland.
Hier, in Berlin, arbeitete er von Januar bis März 1935 beim Flüchtlingshilfswerk, und trat bald darauf in die SS ein. Ab 1936 zumindest bis 1941 war er SS-Führer in den Städten Essen, Bochum und Wien.
Im Januar 1941 erfolgte Kammerhofers Beförderung zum SS-Brigadeführer, in dieser Funktion er von Juni 1941 bis März 1942 die flämische SS in Brüssel betreute.
1942 bis 1943 war er SS- und Polizeiführer der Gruppe "Asserbeidschan", die er in Hindenburg selbst gegründet hatte.
Im Juli 1942 erfolgte Kammerhofers Beförderung zum SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Polizei, und von März 1943 bis 1945 fungierte Kammerhofer als Beauftragter des Reichsführers SS in Kroatien.
Nach persönlicher Intervention Heinrich Himmlers bei Ante Pavelic konnte Kammerhofer in Kroatien fast ungehindert handeln. Kammerhofer hatte unter anderem die Aufgabe, gemischte deutsch-kroatische Polizeieinheiten zur Bekämpfung der Partisanen- und Cetnicibewegung aufzubauen, die seinem Oberkommando unterstellt waren.
Damit hatte Kammerhofer bzw. die SS einen bedeutenden Teil der staatlichen Exekutive in der Hand. Der zunehmende Einfluss der SS in Kroatien führte zu starken Spannungen Kammerhofers mit dem Ustasa-Regime, dem Auswärtigen Amt und dem deutschen Gesandten in Zagreb, Siegfried Kasche.
Kurz nach Kriegsende geriet Kammerhofer am 11. Mai 1945 in der Nähe von Salzburg in alliierte Kriegsgefangenschaft, und wurde 1947 in Nürnberg vernommen.
Anschließend wurde er nach Österreich ausgeliefert, und in Graz vor Gericht gestellt.
Doch Kammerhofer konnte fliehen, und konnte, getarnt als Bauhilfsarbeiter, in Hannover untertauchen. Genaue Daten sind nicht bekannt.
Tatsache ist, dass er am 29. September 1958 tot in einer Fremdenpension in Oberstdorf aufgefunden wurde. Ob es Suizid, Mord oder gar ein natürlicher Tod war, ist bis heute nicht bekannt. Der Fund seines Leichnams wird selten in den biographischen Aufzeichnungen erwähnt, so dass man weitgehend annahm, dass Kammerhofer in Hannover, dem letzten bekannten Aufenthaltsort, verstorben ist.
[Bearbeiten] Literatur
- Tôviyyã Friedman (Hg.): Disziplinar-Sache Konstantin Kammerhofer. Haifa: Institute of Documentation in Israel for the Investigation of Nazi War Crimes 2002
Personendaten | |
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NAME | Kammerhofer, Konstantin |
KURZBESCHREIBUNG | SS-Gruppenführer und Beauftragter des Reichsführers SS, Heinrich Himmler in Kroatien |
GEBURTSDATUM | 23. Januar 1899 |
GEBURTSORT | Turnau |
STERBEDATUM | 29. September 1958 |
STERBEORT | Oberstdorf |