Schalauer
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Als Schalauer (prußisch Skalavo, Skalwa) wird der nördlichste der zwölf prussischen Stämme bezeichnet. Es bedeutet „die abgespalten Lebenden“.
Das dünn besiedelte Gebiet Schalauen befand sich am Unterlauf der Memel zwischen Nadrauen im Süden und Kuren im Norden beidseits der Memel. Im Westen reichte Schalauen bis an das Kurische Haff, verlief südlich entlang der Flüsse Gilija und Ossa bis Nadrauen und weiter östlich vor dem Erreichen der Grenze zu Sudauen über die Memel, deren rechte Nebenflüsse Schwentaja und Scheschuwe als Grenze benutzend.
Die Schalauer besaßen drei bedeutende Burgen: Ruß (litauisch Rusne) im Memeldelta, Jomsborg, Jumpne, Iumne am Fuße der Kurischen Nehrung und Rangite (Ragnit) am heiligen Berg Rombinus, das den Mittelpunkt des Siedlungsgebiets bildete.
Mit dem 15. Jahrhundert begannen sich Litauer in Schalauen anzusiedeln, die Schalauer verloren ihre Identität.