Regina Jonas
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Regina Jonas (* 3. August 1902 in Berlin, Scheunenviertel; † 12. Dezember 1944 in Auschwitz) war die erste Rabbinerin Deutschlands sowie überhaupt die erste Rabbinerin weltweit.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Leben
Regina Jonas wuchs in Berlin auf und studierte seit 1924 an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums unter anderem bei Leo Baeck. Schon früh entschloss sie sich, das Amt des Rabbiners anzustreben, was zuvor noch keine Frau versucht hatte. 1930 schloss sie ihr Studium ab. In ihrer Abschlussarbeit versuchte sie anhand der Halacha zu belegen, dass auch Frauen das Rabbineramt ausüben dürfen. Nach ihrem Studienabschluss wurde sie jedoch nicht ordiniert und musste als Religionslehrerin arbeiten. Erst am 27. Dezember 1935 erfolgte in Offenbach am Main die Ordination zur Rabbinerin. Sie war damit weltweit die erste Frau in diesem Amt. Dennoch wurde sie nicht allgemein anerkannt und gab weiterhin Religionsunterricht.
1942 wurde sie zusammen mit ihrer Mutter in das KZ Theresienstadt deportiert. Dort arbeitete sie unter der Leitung des Wiener Psychiaters und Neurologen Viktor Frankl im "Referat für Psychische Hygiene". Sie betreute Neuankömmlinge, die auf dem Transport einen Schock erlitten hatten und verfasste und hielt Vorträge und Predigten. Am 12. Oktober 1944 kam sie ins KZ Auschwitz-Birkenau, wo sie am 12. Dezember ermordet wurde.
[Bearbeiten] Literatur
- Regina Jonas Kann die Frau das rabbinische Amt bekleiden? Eine Streitschrift/ Hg., kommentiert, eingel. von Elisa Klapheck, Teetz: Hentrich und Hentrich 2000, ISBN 3933471176
- Elisa Klapheck, Regina Jonas. Die weltweit erste Rabbinerin, Teetz: ebd., 2003, ISBN 3933471486 (Auszüge aus der Einleitung in frz. Sprache: siehe Weblinks, Tenoua Nr. 120/2006 online)
- Elena Makarova, Sergei Makarov & Victor Kuperman: University Over The Abyss. The story behind 520 lecturers and 2,430 lectures in KZ Theresienstadt 1942-1944. Second edition, April 2004
[Bearbeiten] Lectures im Ghetto Theresienstadt
- http://www.literaturhaus.at/buch/fachbuch/rez/makarova/
- http://sharat.co.il/lel/terezin/list.htm Liste der Vortragenden im Ghetto Theresienstadt
[Bearbeiten] Sonstiges
- Seit Juni 2001 erinnert eine Gedenktafel an dem Haus Krausnickstrasse 6 in Berlin-Mitte an Regina Jonas. [1]
- In Offenbach (Hessen) wurde am 13. August 2002 ein Weg im Büsingpark nach Regina Jonas benannt. Der Regina-Jonas-Weg verläuft parallel zur Kaiserstraße und kreuzt den Max-Dienemann-Weg. [2]
- [3] > Le Mouvement (Tenoua) > Nr. 120 / 2006 > Paul Kessler La vie exemplaire d'une femme juive : Regina Jonas - première femme rabbin au monde (frz.) (nicht im Heft)
[Bearbeiten] Weblinks
- Fräulein Regina Jonas: Kann die Frau das rabbinische Amt bekleiden?
- St. Mary's college of Maryland:Rabbi Regina Jonas Memorial page.
Personendaten | |
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NAME | Jonas, Regina |
KURZBESCHREIBUNG | erste und einzige Rabbinerin Deutschlands |
GEBURTSDATUM | 3. August 1902 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 12. Dezember 1944 |
STERBEORT | Auschwitz |