Monte (Funchal)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Monte ist ein auf 600 bis 800 m ü. M. gelegener Ort mit der Kirche Nossa Senhora do Monte oberhalb der Inselhauptstadt Funchal auf der portugiesischen Insel Madeira. In der Nähe der Wallfahrtskirche befindet sich heute ein Ausflugslokal in einem Luxushotel der Jahrhundertwende.
Von 1893 bis 1943 übernahm eine idyllische Zahnradbahn den Transport der Gäste von Funchal nach Monte und weiter bis Terreiro da Luta in 867 m Höhe. Diese wurde aber auf Grund mehrerer Unfälle eingestellt. Es erinnert nur mehr das Gebäude der Endstation daran. Heute erleichtern Autobus, Taxi sowie eine Seilbahn die Anreise.
Die Gondelseilbahn, die von der österreichischen Firma Doppelmayr errichtet wurde, wurde fast 100 Jahre nach Errichtung der Zahnradbahn eröffnet. Die Abfahrtsstation befindet sich auf dem Parque Almirante Reis in der Altstadt Funchals. Der langsam ansteigende Kurs mit einer Höhendifferenz von 560 m ist 3718 m lang und wird in 15 min. bewältigt. Die 39 Kabinen, mit je 8 Sitzplätzen, können 800 Passagiere in der Stunde transportieren.
Aufgrund des steilen Geländes kann man auf dem Rückweg mit einem Korbschlitten, dem Toboggan-Schlitten oder Cesto, den asphaltierten Weg "Caminho do Monte" bis an den oberen Stadtrand von Funchal herunterrutschen. Die ursprünglich vier Kilometer lange Strecke wurde auf zwei Kilometer verkürzt. Die Korbschlitten, die über keinerlei Lenkung oder Bremsen verfügen, werden von zwei in der traditionellen weißen Tracht Schlittenlenkern gesteuert und durch Zurückhalten oder Querstellen gebremst.
Oberhalb der Wallfahrtskirche befindet sich das Herrenhaus (Quinta) in der Kaiser Karl seine letzten Lebensjahre mit seiner Familie im Exil verbrachte.
Am steilen Abhang entlang der Korbschlittenstrecke findet man die Jardins do Monte Palace. Dieser Garten zeigt tropische Pflanzen und Bäume.
[Bearbeiten] Wallfahrtskirche Nossa Senhora do Monte
Die Kirche "Nossa Senhora do Monte" wurde ab 1741 erbaut. Die Einweihung konnte erst am 20.12.1818 erfolgen, weil 1748 ein Erdbeben den gerade erst fertiggestellten Neubau wieder zerstörte.
Eine breite Freitreppe mit 68 Stufen führt zu dem Eingangsportal, flankiert von zwei weißen Türmen, deren Kanten mit dunklem Tuffstein abgesetzt sind.
Im Hochaltar der Kirche von Monte steht ein verehrtes Bild der heiligen Jungfrau. Am 15. August eines jeden Jahres findet eine große Prozession zu Ehren der Jungfrau statt. Die Stufen der Freitreppe werden dabei auf den Knien zurückgelegt.
In einer Seitenkapelle der Kirche ist der Sarg des letzten Kaisers von Österreich, Karl I., aufgebahrt. Karl I. wurde nach dem ersten Weltkrieg in die Verbannung geschickt. Am 19. November 1921 kam er nach Funchal, wo er bis zu seinem Tode - er starb bereits 1922 an Lungenentzündung - in der Quinta Gordon in Monte lebte.