Keiko (Wal)
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Keiko (geboren ca. 1976/77 bei Island; gestorben am 12. Dezember 2003 im norwegischen Taknesfjord) war ein Orca. Er spielte in dem erfolgreichen, 1993 erschienenen Film Free Willy einen gefangenen Wal – ebenjenen Willy – welcher letztendlich mit einem dramatischen Sprung in das freie Meer entkommen kann.
Keiko wurde 1979 vor Island gefangen und zunächst nach Marineland in Ontario gebracht, 1985 dann an den Vergnügungspark Reino Aventura in Mexiko-Stadt verkauft. Seine Gefangenschaft führte zu Protesten vieler, vor allem jugendlicher Zuschauer des Films.
Schließlich gelang es der Free Willy Keiko Foundation. mit Hilfe von Spendengeldern den Wal zu kaufen und seine Aussetzung ins Meer vorzubereiten. Im Januar 1996 wurde er ins Oregon Coast Aquarium in Newport geflogen, wo er aufgepäppelt wurde. 1998 wurde er dann, ebenfalls durch Spendengelder finanziert, von der US Air Force zur isländischen Klettsvik-Bucht geflogen.
Sein Leben in Freiheit wurde bis 2002 trainiert, dann wurde er im Atlantik ausgesetzt, eine 20 Millionen Euro teure Aktion. Dort allerdings gelang es dem jahrelang unter Menschen lebenden Wal nicht mehr, sich anzupassen. Eine intensive menschliche Betreuung war weiterhin notwendig, der Wal fand keinen Anschluss an eine andere Gruppe von Walen. Er verbrachte seine letzten Lebenswochen in Menschennähe, ausgerechnet in einem Fjord der Walfängernation Norwegen, wo er zu einer Touristenattraktion wurde. Nach einer Lungenentzündung verweigerte er die Nahrungsaufnahme und erlag 27-jährig vor der Küste in der Nähe der Ortschaft Halsa seinem Leiden. Obwohl seine Präparation diskutiert worden war, wurde der Orca in aller Stille beigesetzt. Der Versuch der Freisetzung wird allgemein als Fehlschlag bezeichnet.
Die meisten Umweltschützer kritisierten die Freisetzung von Anfang an. Sie argumentierten, der Aufwand, der zur Freisetzung eines einzigen und dafür auch relativ ungeeigneten Wals betrieben wurde, sei weit übertrieben und würde notwendige Geldmittel von anderen, wichtigeren Projekten abziehen. Die Aktion diene mehr der Unterhaltung und der Befriedigung menschlicher Bedürfnisse als dem Umwelt- oder Tierschutz.