Karl Holz
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Karl Holz (* 27. Dezember 1895 in Nürnberg; † 20. April 1945 Nürnberg) war NSDAP-Gauleiter von Franken und SA-Gruppenführer.
Der Sohn eines Lichtdruckers absolvierte die Volksschule, eine Lehre zum Kaufmann, und arbeitete danach als Angestellter.
Zwischen 1915 und 1918 als Frontsoldat des Deutschen Kaiserreichs im Ersten Weltkrieg, wurde er nach dem Weltkrieg Beamter in Nürnberg. 1920 trat er in die Deutschsozialistische Partei ein. Diese wurde von ihrem Vorsitzenden Julius Streicher 1922 nach seinem Übertritt in die NSDAP mit dieser verschmolzen. Holz trat in die Sturmabteilung ein und verblieb bis 1933 im Rang eines Sturmführers.
Schon früh verband Holz eine enge Kumpanei mit Julius Streicher.
1924 wurde Holz in den Nürnberger Stadtrat gewählt, aus dem er jedoch 1925 bereits wieder ausschied. Zwischen 1927 und 1933 fungierte er als Chefredakteur des "Stürmers", Streichers antisemitischer Wochenzeitung. 1933 erhielt er die Funktion eines Ministerialrates.
Seit dem 1. Januar 1934 operierte Karl Holz als Streichers Stellvertreter in dessen Eigenschaft als Gauleiter von Franken. Im Juli desselben Jahres wurde er zum NSDAP-Kreisleiter von Nürnberg-Stadt ernannt, und im November erfolgte seine Beförderung zum SA-Brigadeführer.
1940 wurde Holz im Zusammenhang mit der Untersuchung der Streicherschen Unregelmäßigkeiten bei der Arisierung jüdischen Vermögens vorübergehend aller Ämter enthoben. Seit November 1942 zum Reichsverteidungskommissar von Franken ernannt, wurde er am 8. März 1943 zusätzlich mit der Führung des Gaues beauftragt. Obwohl Streicher immer noch Gauleiter war, ernannte Hitler Holz im November 1944 kurz vor Kriegsende noch zum Gauleiter.
Nach der fast vollständigen Einnahme Nürnbergs durch US-Truppen (3. US-Infanterie-Division) am 18. April 1945 verschanzte sich Holz mit einer kleinen Gruppe im Palmenhofbunker beim Nürnberger Polizeipräsidium, darunter auch dem Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg, Willy Liebel. Es wird gemutmaßt, dass Holz Willy Liebel aufgrund dessen Bestrebungen, die Stadt zu übergeben und den Kampf einzustellen, sowie aufgrund der jahrelangen Rivalität um die Machtposition innerhalb der Nürnberger NSDAP, im Palmenhofbunker erschossen hat. Karl Holz fiel bei der Verteidigung des Palmenbunkers am 20.April 1945.
In der politischen Auseinandersetzung so wenig zimperlich wie sein Vorgänger als Gauleiter, Julius Streicher, rühmte sich Holz seiner zahlreichen politischen Strafen (nach eigenen Angaben 17, darunter 5 Gefängnisstrafen). Unter seinem aggressiven Vorgehen hatten auch die innerparteilichen Gegner zu leiden, die Holz als Parteigänger und Zögling Streichers von diesem zum Teil übernommen hatte. Das schon vor der Machtübernahme angestrebte Gauleiteramt in Oberfranken konnte ihm trotz Unterstützung Streichers der Bayreuther Kreisleiter Hans Schemm mit Erfolg streitig machen.
Personendaten | |
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NAME | Holz, Karl |
KURZBESCHREIBUNG | NSDAP-Gauleiter, SA-Gruppenführer |
GEBURTSDATUM | 27. Dezember 1895 |
GEBURTSORT | Nürnberg |
STERBEDATUM | 20. April 1945 Nürnberg |