Flämische Legion
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Die Flämische Legion war ein Verband flämischer Freiwilliger der Waffen-SS, der während des Zweiten Weltkriegs auf deutscher Seite eingesetzt wurde.
Schon bald nachdem deutsche Truppen im Jahre 1940 die Niederlande und Belgien besetzt hatten, begann SS-Chef Heinrich Himmler dort mit der Suche nach holländischen und flämischen Freiwilligen, die sein neu geschaffenes SS-Regiment "Westland" verstärken sollten. Männer im Alter zwischen 18 und 25 Jahren wurden für so genannte "Polizeiliche Aufgaben" angeworben. Ihnen wurde versprochen, diese Tätigkeiten innerhalb ihres Heimatlandes ausführen zu können. Innerhalb weniger Wochen konnte so das SS-Regiment in voller Stärke aufgestellt werden. Schon bald zeigte sich jedoch, dass dieses Versprechen gebrochen wurde, indem man das "Westland"-Regiment der SS-Division "Wiking" zuordnete.
Angespornt durch seinen großen Anwerbungserfolg verkündete Himmler am 3. April 1941 die Aufstellung eines weiteren, aus holländischen, flämischen und dänischen Freiwilligen bestehenden Regiments. Wie das "Westland"-Regiment auch, sollte dieses neue SS-Freiwilligen-Regiment "Nordwest" angeblich auch für "Polizeiliche Aufgaben" herangezogen werden.
Als Hitler im Juni 1941 die Sowjetunion überfiel, waren viele der Freiwilligen im Regiment "Nordwest" bereit, einer neu geschaffenen "Flämischen Legion", auch als "Freiwilligen Legion Flandern" bezeichnet, beizutreten, die an der Ostfront kämpfen sollte. Männer im Alter zwischen 17 und 40 Jahren konnten der Legion ohne Berücksichtigung ihrer politischen Anschauung beitreten. Vorzugsweise wurden Ex-Offiziere der Belgischen Armee übernommen, denen man versprach, in der Legion einen Dienstgrad zu erhalten, der mit ihrem ursprünglichen Armee-Dienstgrad korrespondierte.
Am 6. August 1941 marschierten die ersten 405 flämischen Freiwilligen in Brüssel vor dem "Palais des Beaux Art" auf, um ihre Truppenfahne zu empfangen. Anschließend begaben sie sich in ein polnisches Militärlager, wo sie mit Angehörigen des ehemaligen Regiments "Nordwest" zusammen trafen.
Bis Ende September 1941 unterzogen sich insgesamt 875 Flamen einer harten Ausbildung in Polen, die entgegen den Erwartungen der flämischen Freiwilligen praktisch ausschließlich von deutschen Offizieren bzw. Unteroffizieren durchgeführt wurde.
Im November 1941 verlegte man die Legion an die "Leningrad-Front" als Teil der 2. SS-Infanterie-Brigade (mot.). Bei heftigen Kämpfen an der Ostfront musste die Legion, die trotz ihres Namens Teil der Waffen-SS war, große Verluste hinnehmen.
Bis zum 31. Mai 1943 versah die Flämische Legion mit kleineren Unterbrechungen ihren Einsatz an der Ostfront, bis sie im Zuge einer Reorganisierung in die 6. SS-Freiwilligen-Sturmbrigade "Langemarck" und später in die 27. SS-Freiwilligen-Grenadier-Division „Langemarck“ (flämische Nr. 1) umgewandelt wurde. Verstärkt durch Angehörige des 4. SS-Totenkopf-Regiments und weitere flämische Freiwillige kämpfte die Division erst in der Ukraine und im Juli 1944 in Estland. In der bis Dezember 1944 hoffnungslosen militärischen Lage wurde die Division schließlich an der Ostfront praktisch vollständig ausgelöscht.
[Bearbeiten] Literatur
- Davis, McGregor: Flags of the Third Reich, Vol. 2: Waffen-SS, Men-at-Arms-Series Nr. 274, Osprey, London, 1994, ISBN 1-85532-431-8