Fachamt Fußball
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Das (Reichs-)Fachamt Fußball war die Nachfolgeorganisation des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) während der Zeit des Nationalsozialismus.
Im vorauseilenden Gehorsam erfolgte 1933 die Umwandlung des DFB zur Fachsäule Fußball, 1934 wird die Fachsäule in ein Fachamt umbenannt. Sie war damit eines von 15 Fachressorts des Nationalsozialistischen Reichsbundes für Leibesübungen unter der Leitung des Reichssportführers und -kommissars Hans von Tschammer und Osten, der als Mitarbeiter Guido von Mengden (Pressewart des Deutschen Fußball-Bundes) einstellte.
Der DFB-Präsident Felix Linnemann wird Leiter des Fachamtes. Ihm unterstellt ist der Fachamttrainer (= Reichstrainer) Otto Nerz. Die Landesverbände wurden als Gaue in die Fachsäule überführt. Der Spielbetrieb wird anfänglich in 16 Gaue gegliedert und die Verwaltung zentralisiert. Die 16 Gaumeister nehmen an der Endrunde zur deutschen Meisterschaft teil. Auswahlmannschaften der Gaue nehmen am Reichsbundpokal (ehemals Kronprinzenpokal später Bundespokal) teil.
1936 und 1938 kommt es zu Auseinandersetzungen des zum Reichstrainer bestellten Sepp Herberger mit Prof. Nerz um die Kompetenzen bei der Nationalmannschaft. 1937 wird Prof. Dr. Otto Nerz Fachreferent Fußball für die Nationalmannschaft. 1938 tritt er zurück.
1938 werden die Fußballvereine aus Österreich und dem Sudetenland dem Fachamt eingegliedert.
Am 27. April 1940 beschließt eine Mitgliederversammlung des DFB die Auflösung des DFB zum 1. Juli 1940. Das Vermögen fällt dem Reichsbund für Leibesübungen zu.
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[Bearbeiten] Nach dem Krieg
[Bearbeiten] Westzonen
Nach dem Kriegsende 1945 werden nach und nach wieder Vereine und Fachverbände gegründet und 1946 in allen Besatzungszonen regionale Meisterschaften durchgeführt. Am 16./17. Februar 1947 erfolgt eine Versammlung von Delegationen der drei westlichen Besatzungszonen. 1949 führt der Deutsche Fußball-Ausschuß den ersten Bundestag nach dem Krieg durch und beschließt die Wiedergründung des DFB. Am 21. Januar 1950 beschließt eine Arbeitstagung der Vertreter aller Verbände in Stuttgart die rechtsverbindliche Wiedergründung des DFB.
[Bearbeiten] Sowjetischen Besatzungszone (SBZ)
In der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) wird 1947 der Aufbau Fußball- und Sportstrukturen durch kommunale Sportgemeinschaften und durch Sportgruppen bei den antifaschistischen Jugendausschüssen aufgebaut. 1958 wird in der DDR der Deutsche Fußball-Verband (DFV) gegründet.
[Bearbeiten] Saarland
1946 veröffentlicht der Landessportverband Saar (LSVS), Fachschaft Fußball, dass alle Fußballspiele schriftlich dem Beauftragten für Spielüberwachung gemeldet werden müssen. Am 25. Juli 1948 wird in Sulzbach der Saarländische Fußballverband gegründet.
[Bearbeiten] Literatur
- DFB (1999). Chronik Deutscher Fußball-Bund 1900 – 1999. In Deutscher Fußball-Bund (Hrsg.). 100 Jahre DFB (2. Auflage, S. 16-78). Berlin: Sportverlag.
- DFB (1999). Chronik Saarländischer Fußballbund 1945 – 1956. In Deutscher Fußball-Bund (Hrsg.). 100 Jahre DFB (2. Auflage, S. 88-91). Berlin: Sportverlag.
- DFB (1999). Chronik Deutscher Fußball-Verband der DDR 1945 – 1990. In Deutscher Fußball-Bund (Hrsg.). 100 Jahre DFB (2. Auflage, S. 92-114). Berlin: Sportverlag.
- Leinemann, Jürgen (2004). Sepp Herberger. Ein Leben, eine Legende (Taschenbuchausgabe). München: Heyne-Verlag.
- Hans von Tschammer und Osten. Zugriff