Cosworth
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Cosworth ist eine englische Motorenschmiede mit Sitz in Northampton. Bei Cosworth werden (Sport)-Motoren entwickelt, die sowohl in Straßenwagen (Ford Sierra/Escort Cosworth), als auch in Rennwagen Verwendung finden. Bekannt ist die Firma durch ihr langjähriges Formel-1-Engagement. Zurzeit liefert Cosworth auch Motoren für die IRL und die Champ Cars.
Gegründet wurde Cosworth 1958 von Mike Costin und Keith Duckworth (1933-2005). Der Firmenname setzt sich aus den beiden Nachnamen der Gründer zusammen.
[Bearbeiten] Unternehmensgeschichte
1980 Verkauf an die United Engeneering Industries (UEI) 1988 Keith Duckworth geht in den Ruhestand 1989 Übernahme von UEI durch Carlton Communications 1990 Verkauf von Cosworth an die Vickers Group. Mike Costin geht in den Ruhestand. 1998 Verkauf an Audi. Das Unternehmen wird gesplittet in Cosworth Technology (bleibt bei Audi) und Cosworth Racing, bei der Ford die Kontrolle übernimmt. Bei Cosworth Technology wurden (und werden) u. a. Motoren für Aston Martin (vor der Produktionsverlagerung nach Köln), Audi RS4 und Ford Focus SVT gefertigt. 2004 Verkauf der Cosworth Technology an die Mahle-Gruppe, Stuttgart. Umbenennung des Unternehmens in Mahle-Powertrain.
[Bearbeiten] Formel-1-Motor
Der Ford-Cosworth Motor war der erfolgreichste Formel-1-Saugmotor (155 Siege zwischen 1967 und 1983, bezogen auf den DFV).
Er wurde aufgrund der neuen 3-Liter-Regelung von 1966 für Lotus entwickelt und beim holländischen Grand Prix in Zandvoort 1967 erstmals eingesetzt. Er gewann dort gleich sein erstes Rennen durch den Lotus-Fahrer Jim Clark.
Costin und Duckworth leiteten den DFV aus zwei Motorblöcken und Zylinderköpfen des 1966 für die Formel 2 entwickelten FVA-Motors ab, die auf ein neu entwickeltes Motorgehäuse montiert wurden, so dass ein V8-Triebwerk entstand (DFV, Double Four-Valve Motor, doppelter Vierventilmotor). Dieser Motor war der erste in der Formel 1 eingesetzte Motor, der voll tragend in das Chassis integriert wurde und - als Antriebstrang mit ZF-, Hewland- oder Colotti-Getrieben kombiniert - die komplette Hinterachse aufnahm. Damit war der Lotus 49 der erste Vertreter dieser heute noch aktuellen Bauweise.
Bald belieferte Cosworth nicht nur das Lotus-Team. In den frühen 70ern verfügten bis auf Ferrari praktisch alle Teams über diesen "Wundermotor". Zur Hochzeit der Turbo-Motoren ab Anfang/Mitte der 80er Jahre konnte der Motor keine Erfolge einfahren, weswegen eine drehzahlbegrenzte Version für die Formel 3000 abgeleitet wurde. Die Turbos wurden jedoch nach 1988 verboten. In der Formel 1 ersetzte das HB-Triebwerk den DFV-Motor bzw. dessen letzte Ausbaustufen unter dem 3,5l-Reglement, den DFZ bzw DFR, und gewann 11 Rennen zwischen 1989 und 1993. 1994 wurde der neue Motor Cosworth Zetec V8 F1 vorgestellt. Dieses Triebwerk brachte Michael Schumacher den ersten F1-Weltmeistertitel.
In der Saison 2004 fuhren das Jaguar-, das Jordan- und das Minardi-Team mit Ford-Cosworth TJ2004-Motoren, die der damals noch aktuellen 3l-V10-Motorenformel entsprachen. Mit dem Ausstieg von Ford aus der Formel 1 zum Ende der Saison 2004 wurde Cosworth an die in der ChampCar-Serie aktiven Kevin Kalkhoven und Gerald Forsythe verkauft. In der Saison 2005 fuhren die Teams Red Bull Racing und Minardi mit Cosworth-Motoren. Für 2006 hat Cosworth einen Vertrag mit dem Williams-Team abgeschlossen, der sich auf die Entwicklung des 2,4l-V8-Motors bezieht. Das Minardi-Nachfolgeteam Scuderia Toro Rosso fährt 2006 aus finanziellen Gründen mit drehzahlreduzierten 3l-V10-Motoren. Leider hat Cosworth für die Formel 1 Saison 2007 keinen Rennstall als Kunden gewinnen können, so dass der Name Cosworth aus der Königsklasse verschwinden wird. Letzter Hoffnungsträger für ein Comeback ist nur David Richards neu gegründetes Team "Prodrive", das 2008 an den Start gehen möchte.