Brunsche Konstante
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
1919 zeigte der Mathematiker Viggo Brun (1882-1978), dass die Summe der Kehrwerte von Primzahlzwillingen (Paare von Primzahlen, die sich um die Differenz von 2 unterscheiden) gegen eine Konstante konvergiert. Diese wird Brunsche Konstante für Primzahlzwillinge genannt und meist als B2 bezeichnet:
Dieser Fakt ist auf den ersten Blick überraschend, da die Summe der Kehrwerte aller Primzahlen divergiert (dies wurde bereits im 18. Jahrhundert von Leonhard Euler bewiesen). Wäre auch B2 divergent, hätte man einen Beweis für die – bis heute offene – Vermutung, dass es unendlich viele Primzahlzwillinge gibt. Aus der Konvergenz lässt sich jedoch nicht auf das Gegenteil schließen.
Die bislang genaueste Schätzung
stammt von Pascal Sebah aus dem Jahr 2002, der hierfür alle Primzahlzwillinge bis 1016 betrachtete. Die Berechnung von B2 ist allerdings außerordentlich schwierig, da die Reihe zum einen sehr langsam konvergiert, als auch das Finden großer Primzahlen äußerst kompliziert ist (siehe dazu der Artikel über Primzahltests).
1994 entdeckte Thomas R. Nicely bei einer Abschätzung von B2 über alle Primzahlzwillinge bis 1014 den sogenannten Pentium-FDIV-Bug.
Neben B2 gibt es noch die Brunsche Konstante für Primzahlvierlinge, gewöhnlich als B4 bezeichnet. Primzahlvierlinge sind Paare von Primzahlzwillingen, die einen Abstand von 4 haben (dies ist der kleinst mögliche Abstand zweier Primzahlzwillinge zueinander). Die ersten drei Quadrupel von Primzahlvierlingen sind (5, 7, 11, 13), (11, 13, 17, 19) und (101, 103, 107, 109).
Da alle Summanden von B4 auch in B2 vorkommen – bis auf die Summanden aus dem ersten Vierling sind keine Werte doppelt vorhanden – gilt 0 < B4 < B2, und somit konvergiert auch diese Reihe. Sie hat den Wert