Bayerische Armee
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dieser Artikel oder Abschnitt ist nicht oder unzureichend durch Quellenangaben (Literatur, Webseiten usw.) belegt, wodurch eine Löschung der Passage(n) droht. |
Die Bayerische Armee war die Gesamtheit der bayerischen Streitkräfte von der Errichtung des stehenden Heeres 1682 bis zum Übergang der Wehrhoheit von Bayern auf das Deutsche Reich 1919. Aufgrund der Stellung Bayerns als Mittelmacht konnte sein Heer keine entscheidende militärgeschichtliche Rolle spielen. Trotzdem verschaffte es im 19. Jahrhundert den Wittelsbacher Herrschern genügend Handlungsspielraum, um Bayern im Rahmen einer effektiven Bündnispolitik vom territorial zerrissenen Kleinstaat zum zweitgrößten Staat des Deutschen Kaiserreichs zu entwickeln.
[Bearbeiten] Türkenkriege
Aufgrund der Reichskriegsverfassung von 1681 war auch Bayern zur Errichtung eines stehende Heer verpflichtet. Am 12. Oktober 1682 wurden in einem Feldlager bei Schwabing die geworbenen Truppen in bayerischen Dienst genommen. Es wurden sieben Regimenter Infanterie, zwei Regimenter Dragoner und vier Regimenter Kürassiere sowie ein Artilleriekorps aufgestellt. Bereits damals war die mittelblaue Farbe charakteristisch für die Masse der bayerischen Infanterie (ab 1684 für die ganze), während die Kürassiere und Artillerie hellgraue Röcke trugen; Dragoner hatten rote oder blaue Röcke. Das Heer zeichnete sich unter dem Kurfürsten Maximilian II. Emanuel während der Türkenkriege insbesondere bei der Eroberung Belgrads im Jahr 1688 aus.
[Bearbeiten] Spanischer Erbfolgekrieg
Im spanischen Erbfolgekrieg focht Bayern auf der Seite Frankreichs. Nach der Niederlage in der Schlacht von Höchstädt war das Heer faktisch aufgelöst, geringe Reste kämpften jedoch bis Kriegsende. Bayern wurde von den Österreichern besetzt, eine Volkserhebung wurde in der Sendlinger Mordweihnacht blutig niedergeschlagen.Die Zusammensetzung des Heeres war 1701 im Wesentlichen die gleiche wie in den Türkenkriegen, nur dass jetzt je drei Regimenter Kürassiere und Dragoner bestanden.
[Bearbeiten] Österreichischer Erbfolgekrieg
Der Versuch des bayerischen Kurfürsten, im Österreichischen Erbfolgekrieg die Kaiserkrone zu erlangen, war zwar erfolgreich, endete jedoch abermals mit der Besetzung Bayerns durch Österreich.
[Bearbeiten] Siebenjähriger Krieg
Zu Beginn des siebenjährigen Krieges bestand das Heer aus acht Infanterieregimenter, zwei Dragonerregimentern und drei Kürassierregimentern, sowie einer Brigade Artillerie. Noch 1757 wurde eines der Kürassierregimenter aufgelöst und auf andere Regimenter verteilt. Bei den Dragonern war nur eine Kompanie je Regiment beritten. Infanterie-Regimenter bestanden aus zwei Bataillonen mit vier Füsilierkompanien (je 130 Mann)und einer Grenadierkompanie (100 Mann) sowie zwei 4-pfünder Bataillonsgeschützen. Die nominelle Stärke von rund 1.800 Mann je Regiment wurde im Feld nie erreicht. Das Leib-Regiment hatte drei Bataillone, von denen allerdings nur zwei im Feld standen. Für Aufgaben der Feldpolizei bestand ein winziges Husarenkorps. Zehn Bataillone Infanterie wurden Österreich im Rahmen der Verpflichtungen für die Reichsarmee Verfügung gestellt. Sie kämpften glücklos 1757 bei Schweidnitz, Breslau und Leuthen, sowie 1758 bei Troppau, Olmütz und Neiße.
[Bearbeiten] Bayerischer Erbfolgekrieg
Infolge der Vereinigung mit der Pfälzer Linie der Wittelsbacher wuchs die Infanterie 1777 um acht Regimenter und übernahm von den Pfälzern ein helleres blau als Rockfarbe. Der hauptsächlich von Versorgungsproblemen geprägte und daher auch Kartoffelkrieg genannte Konflikt verlief auch für das bayerische Heer weitgehend ereignislos. 1785 wechselte die Uniform der Infanterie zur Grundfarbe weiß, die Kürassiere legten den Harnisch ab.
[Bearbeiten] Koalitionskriege
Das Jahr 1790 brachte eine grundlegende Reform des bayerischen Heeres: Alle Feldtruppen erhielten eine Uniform einheitlichen Schnittes und statt des Hutes einen Lederhelm mit Roßhaarschweif. Dieser wurde nach dem damaligen Kriegsminister und Urheber der Reform, dem Grafen Rumford, "Rumford-Kaskett" genannt. Kurfürst Maximilian IV. Joseph fand das Heer bei seinem Regierungsantritt 1799 in erbärmlichen Zustand vor: kaum eines der Regimenter hatte annähernd Sollstärke, die Rumford-Uniformen waren unbeliebt und unpraktisch, der Ausbildungsstand der Truppen schlecht. Der junge Kurfürst, der im Ancien Régime selbst Oberst des französischen Fremdenregiments Royal Deux Ponts gewesen war, machte den Aufbau einer zeitgemäßen Streitmacht zu einer seiner Hauptaufgaben. Die Linieninfanterie wurde auf zehn Regimenter reduziert, die dafür wieder Sollstärke hatte. Die beiden Fußjäger-Regimenter wurden in vier Bataillone Leichte Infanterie geteilt. Die Kavallerie bestand aus drei Regimentern Chevaulegers, und je zwei Regimentern Dragonern und Kürassieren. Für die Infanterie kehrte man zum traditionellen hellblau zurück und führte 1801 für alle Waffengattungen den für das bayerische Heer bald charakteristischen Raupenhelm ein. Die Armee wurde von fähigen Generalen wie Deroy, Wrede und Triva nach französischem Vorbild reformiert und stellte bald die modernste Streitmacht Deutschlands dar. Als erstes Heer in Deutschland schaffte sie die Prügelstrafe ab. Neben dem weitgehend auf Wehrpflicht basierenden Feldheer wurde auch eine Nationalgarde mit drei Klassen aufgebaut (1. Klasse: Reservebataillone der Linienregimenter, 2. Klasse: Landwehr, 3. Klasse: Bürgermilitär). Im Jahr 1800 musste man noch widerwillig an Österreichs Seite gegen Frankreich kämpfen, doch als 1805 Österreich zum dritten Mal innerhalb von 100 Jahren Bayern überfiel, stand ihm dort eine schlagkräftige Armee gegenüber, die nur zurückwich, um sich mit der heranrückenden Armee Napoleons zu verbinden, um sodann zum Gegenschlag auszuholen. Dieser erfolgte schnell, methodisch und gründlich. 30.000 Bayern nahmen an der erfolgreichen Belagerung Ulms und der anschließenden Befreiung Bayerns teil. Bei Austerlitz sicherten sie die Flanken und Nachschubwege Napoleons und 1806/1807 zwangen sie mehrere preußische Festungen zur Kapitulation. Die Unruhen in der von Napoleon an Bayern zur Belohnung zugeteilten vormals österreichischen Provinz Tirol entwickelten sich aber 1809 zum regelrechten Volksaufstand, der nur mit französischer Hilfe niedergeworfen werden konnte. Als Österreich Bayern 1809 abermals überfiel, war Frankreichs Armee überwiegend in Spanien gebunden, so daß Napoleons erneuter Feldzug gegen die Habsburger anfangs nur mit Rheinbundtruppen, überwiegend Bayern, geführt wurde. Bei Wagram war der Einsatz der Bayern schlachtentscheidend.
Im Rußlandfeldzug erlitt die bayerische Armee jedoch schreckliche Verluste: von den rund 33.000 Mann, die (einschließlich nachgeschickter Verstärkungen) 1812 ausmarschiert waren, kehrten nur etwa 4.000 zurück. Vom Kronprinzen und Wrede gedrängt, wandte sich König Max I. Joseph schweren Herzens von Frankreich ab und wechselte kurz vor der Völkerschlacht bei Leipzig ins Lager der Alliierten. Der Versuch Wredes, den Durchmarsch der Grande Armée 1813 bei Hanau zu stoppen, endete für das von ihm kommandierte bayerisch-österreichische Korps mit einer glimpflichen Niederlage. Im für die Alliierten anfänglich glücklosen Frankreichfeldzug von 1814 machte er die Schlappe jedoch wieder wett und konnte bei Arcis-sur-Aube und Bar-sur-Aube wertvolle Siege über den ehemaligen Verbündeten erringen.
1814 bestanden ein Grenadier-Garderegiment, 16 Regimenter Linieninfanterie, zwei Bataillone Jäger, sieben Regimenter Chevaulegers (davon eines Landwehr), ein Regiment Ulanen, 2 Husarenregimenter, ein Regiment Garde du Corps, zwei Regimenter Artillerie zu Fuß und eines zu Pferd.
[Bearbeiten] Deutscher Bund
1815 wurde aus dem 7. (National-) Chevaulegers-Regiment zwei Kürassierregimenter gebildet. Husaren und Ulanen wurden 1822 aufgelöst. 1826 wurde aufgrund Vorschläge der Militärersparungskommission ein Infanterieregiment in zwei Jägerbataillone umgewandelt und das Grenadier-Garderegiment zum Infanterie-Leib-Regiment. Das Garde du Corps wurde zum 1. Kürassier-Regiment, das bisherige 1. Regiment wurde je zur Hälfte mit ihm und dem 2. Regiment verschmolzen.
[Bearbeiten] Deutscher Krieg
Die im Rahmen des Deutschen Krieges am 10. Mai 1866 angeordnete Mobilmachung wurde erst am 22. Juni abgeschlossen, zu diesem Zeitpunkt befand sich die Preußische Armee bereits fast schon in Böhmen. Dieser Krieg verlief für die Bayerische Armee sehr unglücklich. Der bayerische Oberbefehlshaber Prinz Karl, dem auch die süddeutschen Bundestruppen unterstanden, erfuhr, als er dem Königreich Hannover zur Hilfe eilte, in Meiningen von der Niederlage der Hannoveraner bei Langensalza. Da die Preußen rasch vordrangen, war an eine Vereinigung mit einem weiter westlichem liegendem Bundeskorps unter Prinz Alexander von Hessen nicht möglich, worauf sich die bayerischen Truppen auf Kissingen zurückzogen. Nach heftigsten Kämpfen wich die bayerische Armee nach Schweinfurt und Würzburg (hier konnte lediglich die Festung Marienberg und ein Stadtviertel gehalten werden) zurück. Am 1. August besetzt ein preußisches Reservekorps Nürnberg.
Die Schwierigkeiten der Bayerischen Armee wurde wesentlich dem Landtag und der militärischen Führung angelastet. Durch die stets von bayerischem Parlament verabschiedeten Haushaltskürzungen, sah sich das Kriegsministerium nicht in der Lage, Manöver oberhalb der Brigadeebene durchzuführen. Außer Prinz Karl und dem Fürst von Thurn und Taxis hatte kein bayerischer General jemals eine Division kommandiert. In den Zeitungen wurde auch die Rolle von der Tanns kritisiert.
Aufgrund dieser Kritik ernannte König Ludwig II. den kampferfahrenen Obersten, späteren General von Pranckh am 1. August bereits zum neuen Kriegsminister. Von Pranckh hatte bereits als Adjutant des Kriegsministers von Lüder politische Erfahren gemacht und sollte mit seiner Heeresreform entscheidend zur Modernisierung der Armee beitragen.
[Bearbeiten] Deutsch-Französischer Krieg
Als im Rahmen der spanischen Thronkandidatur von Leopold von Hohenzollern es zur Zuspitzung des Verhältnisses zwischen Frankreich und Preußen kam, ließ der Kriegsminister von Pranckh am 14. Juli die beiden bayerischen Armeekorps mobilisieren. Die bayerischen Armeekorps zogen im Rahmen der III. Armee unter Friedrich Wilhelm von Preußen (1. Armeekorps unter von der Tann, 2. Armeekorps unter von Hartmann) in den Deutsch-Französischen Krieg.
Die bayerischen Truppen erstürmten unter von Hartmann Weißenburg, nahmen an den Schlachten von Wörth, Beaumont, Sedan und der Belagerung von Paris teil.
[Bearbeiten] Deutsches Kaiserreich
Bayern konnte sich in der Reichsverfassung weitestgehende Reservatrechte insbesondere hinsichtlich der Wehrhoheit sichern. Die Armee hatte nicht nur ähnlich Sachsen oder Württemberg eigenständige Truppen, ein eigenes Kriegsministerium und eine eigene Militärjustiz, sondern war auch von der durchlaufenden Nummerierung der preußischen bzw. kaiserlichen Armee ausgenommen und wurde erst im Kriegsfall auf den Kaiser vereidigt. Bayern behielt auch die hellblaue Farbe für die Infanterieuniformen, den Raupenhelm (bis 1886), die Chevaulegers und einige andere Eigentümlichkeiten. Dennoch wurden Uniformschnitt, Ausrüstung und Ausbildung dem preußischen Vorbild angeglichen. Mit Einführung der feldgrauen Uniformen wies nur mehr die Kokarde und eine weiß-blaue Rautenborte am Kragen auf die bayerische Herkunft hin.
[Bearbeiten] Gliederung der bayerischen Armee
Bayern stellte in der Armee des deutschen Kaiserreiches zunächst zwei, später drei Armeekorps.
- I. Armeekorps in München
- 1. Division in München
- 2. Division in Augsburg
- II. Armeekorps in Würzburg
- 3. Division in Landau
- 4. Division in Würzburg
- III. Armeekorps in Nürnberg
- 5. Division in Nürnberg
- 6. Division in Regensburg
[Bearbeiten] Offizierkorps
Die Bayerische Armee hatte im Offizierkorps einen weit geringeren Adelsanteil als die Preußische Armee. 1832 kamen auf einen adeligen Offizier 1,86 bürgerliche Offiziere, 1862 2,34 und bei Kriegsbeginn 1914 5,66. Eine ausgesproche Garde war seit Auflösung der Gardeeinheit 1826 nicht mehr vorhanden. Nur in folgenden Regimentern war der Adelsanteil deutlich über dem Durchschnitt:
- 1. Kürassier-Regiment in München, danach Schwere Reiter
- Bamberger Ulanen
- Infanterie-Leib-Regiment
Ca. 75 % der bayerischen Generäle zwischen 1806 und 1918 gehörten dem Adel an.
Die Dienstgradgruppe der Stabsoffiziere umfaßte die Dienstgrade Oberst, Oberstleutnant und Major, die Dienstgradgruppe der Subalternoffiziere umfaßte die Dienstgrade Hauptmann (Rittmeister), Oberleutnant und Leutnant.
Im bayerischem Offizierskorps war trotz Verbot der dominierenden Katholischen Kirche das Duell in der Standesehre in Ehrenfällen vorgeschrieben. Duelle wurden mit Festungshaft bestraft.
Zur Offiziersausbildung wurde 1805, anstelle der Militärakademie, das Bayerische Kadettenkorps (1920 aufgelöst) geschaffen.
Eine Besonderheit der Bayerischen Armee des Ersten Weltkrieges war ein überdurchschnittlicher Anteil an jüdischen Reserveoffizieren.
[Bearbeiten] Unteroffizierskorps
Das bayerische Unteroffizierskorps bestand aus Berufssoldaten. Diese wurde in der Regel aus den Mannschaften rekrutiert. Zwischen Offiziers- und Unteroffizierskorps gab es eine strenge Laufbahntrennung was in der Zeit des ersten Weltkrieges zur erheblichen Sozialproblemen führte.
[Bearbeiten] Rekrutierung
Die Rekrutierung der Armee erfolgte seit der Konstitution von 1808 bis 1868 im Rahmen eines Konskriptionssystems, daß die Möglichkeit des Loskaufs durch Bezahlung eines längerdienenden Stellvertreters bot. Im Rahmen der Heeresreform von 1868 wurde die allgemeine Wehrpflicht und das Institut der "Einjährig-Freiwilliger" eingeführt.
[Bearbeiten] Landwehr
1809 wurde nach französischem Vorbild die Bürgerwehr in eine Nationalgarde umgewandelt. Diese wurde dann von 1814 bis 1816 die Landwehr des Königreiches umgewandelt. Im Rahmen der Heeresreform von 1868 wurde der Name Landwehr für ältere Jahrgänge der Reserve verwendet, für die ältesten wehrpflichtigen Jahrgänge wurde der Begriff Landsturm verwendet.
Im Rahmen der Landwehr sind auch die Krieger- und Veteranenvereine zu betrachten. Diese wurden bis 1918 von den bayerischen Militärbehörden überwacht.
[Bearbeiten] Garnisonswesen
Die war der größte Teil der bayerischen Armee wurde in den Festungen, säkularisierten Klöstern und ehemaligen Schlössern untergebracht.
1806 erfolgte erstmalige der massive Neubau von Kasernenanlagen (Neue Isarkaserne).
Nach einer Typhusepedemie 1881 wurden moderne Kaserneneubauten (mit Verheiratetengebäuden) errichtet (Prinz-Leopold-Kaserne).
Bayern unterhielt 1838 sieben Festungen:
- Forchheim
- Ingolstadt
- Passau-Oberhaus
- Rosenberg ob Kronach
- Rothenberg bei Schnaittach
- Wülzburg
- Würzburg-Marienberg
- Die Festung Germersheim befand sich zu diesem Zeitpunkt noch in Bau.
Ferner unterhielt Bayern in folgenden Bundesfestungen Truppen:
Die Festungen in Germersheim, Ingolstadt und Ulm wurden 1919 nach den Bestimmungen des Versailler Vertrages entfestigt.
[Bearbeiten] Erster Weltkrieg
Die Bayerische Armee hatte eine zu Beginn des Ersten Weltkrieges ein Präsenzstärke von 4.089 Offizieren, Ärzten, Veterinären und Beamten, 83.125 Unteroffizieren und Mannschaften, sowie 16.918 Pferden.
Mit dem Beginn der Mobilmachung am 1. August 1914 ging der Befehl über die mobile Armee auf den Deutschen Kaiser, die bis der IV. Armeeinspektion unterstellt war, über. Die in Bayern verbliebenen Truppenteile verblieben unter der Befehl des Bayerischen Kriegsministeriums.
Die Bayerische Armee wurde als 6. Armee mit den drei bayerisches Armeekorps, verstärkt durch das I. bayerische Reserve-Korps (1. bayerische Kavallerie-Division, bayerische Ersatz-Division und weiteren Armeeverbänden) unter dem Oberbefehl von Kronprinz Rupprecht an die Front geschickt.
[Bearbeiten] Weimarer Republik
Obwohl das Kaiserreich im November 1918 unterging und auch König Ludwig III. vom Eid auf seine Person entband, war damit Bayerns Wehrhoheit noch nicht aufgehoben. Die Wirren um die Niederschlagung der Münchner Räterepublik und ihrer unter Rudolf Egelhofer aufgebauten "Roten Armee" bewogen jedoch die neue Regierung Bayerns dazu, in der Bamberger Verfassung vom 15. September 1919 auf die Wehrhoheit zu verzichten. Die regulären bayerischen Truppen waren nach Kriegsende bereits soweit demobilisiert worden, dass der Kampf gegen die Räterepublik durch Truppen des Reiches und Freikorps erfolgte.
[Bearbeiten] Spuren nach 1919
In der Reichswehr führten in Bayern garnisonierte Verbände die landsmannschaftliche Zusatzbezeichnung "bayerisch". In der Regel hatte jede Kompanie die Tradition eines Regiments der alten Armee, und für den Fall der Überwindung der Rüstungsbeschränkungen des Versailler Vertrages war deren Wiederaufstellung vorgesehen. Beim Aufbau der Wehrmacht kam es dann jedoch anders: Das Heer als Spiegelbild föderalistischer Vielfalt oder als Träger konkreter Traditionen passte wenig in die mit diffuser Historisierung garnierte nationalsozialistische Ideologie vom Aufgehen aller in einen amorphen Volkskörper. Die letzten landsmannschaftlichen Truppenbezeichnungen wurden abgeschafft, neue Einheiten wurden ohne Tradition aufgestellt. Aufgrund der Brüche in der deutschen Militärgeschichte verbot sich die Zuweisung einer konkreten Verbandstradition für die Bundeswehr.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Bayerisches Armeemuseum
- Bayerisches Kriegsministerium
- Bayerische Militärverbände
- Bayerische Garnisonen