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Zwergkrug

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Zwergkrug
Zwergkrug (Cephalotus follicularis)
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Zwergkrug (Cephalotus follicularis)
Systematik
Abteilung: Bedecktsamer (Magnoliophyta)
Klasse: Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae)
Ordnung: Sauerkleeartige (Oxalidales)
Familie: Zwergkruggewächse
(Cephalotaceae)
Gattung: Zwergkrug (Cephalotus)
Art: Zwergkrug
Wissenschaftlicher Name
Cephalotus follicularis
Labill.

Der Zwergkrug (Cephalotus follicularis), selten auch Westaustralische Kannenpflanze genannt, ist die einzige Pflanzenart der Familie der Zwergkruggewächse (Cephalotaceae) innerhalb der Ordnung der Sauerkleeartigen (Oxalidales). Es ist eine fleischfressende Pflanzenart. Die Art wurde 1791 während einer Expedition von dem Botaniker Archibald Menzies entdeckt und 1806 durch Jacques Julien Houtton de La Billardière erstbeschrieben.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Beschreibung

[Bearbeiten] Habitus

Es handelt sich beim Zwergkrug um eine mehrjährige, krautige, aus einer bodenständigen Rosette wachsende fleischfressende Pflanze, die eine Wuchshöhe von bis zu 10 cm erreicht. Mit zunehmendem Alter treiben aus den Nodien des dicken, verzweigten Wurzelstocks weitere Rosetten, wodurch sich allmählich umfangreiche Kolonien bilden.

[Bearbeiten] Blätter

Der Zwergkrug bildet zwei Arten von Blättern aus: flächige Laubblätter sowie Fallenblätter. Die Fallenblätter sind krugförmige, flüssigkeitsgefüllte Gleitfallen und ähneln äußerlich den Fallen der Kannenpflanzen. Die Zwergkrug-Falle lässt sich von oben nach unten in mehrere Zonen gliedern:

  • Deckel: Die Fallenöffnung ist nach oben hin durch einen Deckel vor Regen geschützt, der die Kannenflüssigkeit verdünnen und eventuell tote Beutetiere herauswaschen könnte.
  • Rand: Der Fallenrand ist mit einer gerillten Leiste besetzt, die nach außen große Zähne trägt. Die Leiste trägt Nektardrüsen zur Anlockung der Beute sowie mikroskopisch kleine dachziegelähnliche Strukturen, die das Beutetier unmerklich immer näher zur Fallenöffnung lenken.
  • Halszone: Nach innen hin bildet der Deckel eine Art Kragen, der in den Fallenkessel hineinragt. Dieser Kragen ist mit kurzen, abwärts gerichteten Papillen besetzt, die das Herausklettern erschweren.
  • Gleitzone: Die Innenwand des Kessels ist glatt, sodass ein Tier nur schwer hinaufklettern kann.
  • Drüsenzone: Im unteren Teil der Falle gibt es zwei nierenförmige, meist rot gefärbte Flecken, die dicht mit Drüsen besetzt sind. Diese Drüsen bilden höchstwahrscheinlich die Flüssigkeit in der Kanne sowie Verdauungsenzyme und nehmen auch die Nährstoffe aus der Beute auf.

Es können große und kleine Fallen unterschieden werden, große Fallen sind 3 bis 5 cm groß, kleine nur etwa 1 cm. Alle Fallen liegen dem Boden auf oder sind bisweilen sogar in ihn eingesenkt. Vier Leisten an der Außenseite der Fallen erleichtern es kriechenden Tieren, die Fallenöffnung zu erreichen. In der Mehrzahl der Fälle werden Ameisen gefangen.

Die Krüge werden am Ende eines Blattstiels gebildet und beginnen als kleine, „haarige Kugeln“. Die kesselförmige Gestalt entsteht, indem sich die Blattfläche gleich zu Beginn ihrer Entwicklung sackförmig ausbeult. Nachdem der Krug ausgebildet wurde, hebt sich der Deckel vom Peristom und der Krug ist fangbereit, Verdauungsflüssigkeit befindet sich schon im Krug. Die Beutetiere werden mittels Nektarabscheidungen an der Unterseite des Krugdeckels sowie zwischen den Rillen des Krugrandes angelockt. Die Verdauungsflüssigkeit enthält Enzyme, die die Nährstoffe aufschließen, darunter Esterase, Phosphatase und Protease. Daneben leben in der Kannenflüssigkeit Bakterien und Pilze, die ebenfalls Verdauungsenzyme ausscheiden.

[Bearbeiten] Blüten, Frucht und Samen

Der einzeln stehende Blütenstängel erscheint zum australischen Sommeranfang (Blütezeit: Januar - Februar) und ist bis zu 60 cm lang, an seinem Ende steht eine Rispe. Jede der Nebenachsen trägt bis zu vier oder fünf weiße, aufrechte, sechszählige Blüten mit bis zu 7 mm Durchmesser. Kronblätter (Petalen) fehlen und die sechs Fruchtblätter sind nicht verwachsen. Wenn die Blüten befruchtet sind, senken sie sich, die kolbenförmigen Früchte enthalten nur einen Samen mit einer Größe von 0,8 mm Länge und 0,4 mm Durchmesser, der nur keimt, wenn er in der Frucht verbleibt.

[Bearbeiten] Verbreitung

Die Pflanze ist endemisch im australischen Südwesten, in der Region nordöstlich von Albany. Zu finden ist der Zwergkrug dort in den Küstengebieten zwischen Augusta und Cape Riche, sie wächst in durchgängig feuchten, sauren Böden vorzugsweise auf Moospolstern. Der Zwergkrug steht unter Naturschutz.

[Bearbeiten] Etymologie

Aufgrund des Blütenaufbaus verwendete La Billardière den griechischen Begriff „kefalotus“ für den Gattungsnamen. Follicularis stammt von „follicus“ und bedeutet „Säckchen“ und spielt damit auf die Krüge an. Der Zwergkrug wird im Englischen als „Albany Pitcher Plant“ oder als „Western Australian Pitcher Plant“ bezeichnet.

[Bearbeiten] Systematik

Sowohl die Gattung wie die Familie Zwergkruggewächse (Cephalotaceae) enthalten nur die eine Art, sind also monotypisch bzw. monogenerisch.

Der Zwergkrug ist, neuerdings neben Brocchinia reducta, die einzige fleischfressende Pflanze, die nicht entweder zu den Ordnungen der Lippenblütlerartigen, der Nelkenartigen oder der Heidekrautartigen gehört. Er ist also nicht einmal indirekt mit anderen karnivoren Pflanzenarten verwandt. Seine nächsten Verwandten sind die Brunellia sowie die Cunoniaceae.

[Bearbeiten] Literatur

  • Lloyd FE (1942) The Carnivorous Plants. Ronald Press, New York
  • Napp-Zinn K (1984) Experimentelle und ökologische Anatomie des Angiospermenblattes. C. Karnivore Angiospermen. In HJ Braun, S Carlquist, P Ozenda, I Roth, eds, Handbuch der Pflanzenanatomie. Gebrüder Borntraeger, Berlin, pp 394 - 422
  • Mayer E (2005) Karnivore Kesselfallenpflanzen - Untersuchungen zur Verdauung, Nährstoffaufnahme und Mikroflora. Diploma Thesis. University of Vienna, Vienna
  • Barthlott, Wilhelm; Porembski, Stefan; Seine, Rüdiger; Theisen, Inge: Karnivoren, Stuttgart, 2004, ISBN 3-8001-4144-2
  • Allen Lowrie (1998), Carnivorous plants of Australia Volume III, p. 128 ff.

[Bearbeiten] Weblinks

Commons: Zwergkrug – Bilder, Videos und/oder Audiodateien
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